Wie Absagen am besten vor sich selbst rechtfertigen?

vom 05.12.2017, 00:38 Uhr

Es ist nie schön, eine Absage bei etwas zu bekommen, wenn man auf eine Zusage gehofft hat. Mir ist aufgefallen, dass Menschen aber ganz unterschiedlich damit umgehen, wenn sie eine Absage auf eine Job-Bewerbung, auf eine Wohnung oder auch eine Abfuhr von einer anderen Person bekommen.

Manche sind traurig und geknickt und nehmen das so hin. Andere wiederum reagieren freundlich und denken sich, dass es nicht hätte sein sollen und sie bestimmt ein besseres Angebot bekommen werden. Andere wiederum versuchen die Absage vor sich zu rechtfertigen, indem sie meinen, dass sie die Wohnung oder den Job ohnehin nicht wirklich haben wollten und dass es ja gar nichts für sie sei.

Auch als meine Freundin mal eine Abfuhr von einem Kerl bekam, meinte sie, dass er ohnehin nicht ihr Typ sei und sie gar nicht wirklich interessiert an ihm war, obwohl es fünf Minuten zuvor noch ganz anders war. Neigt ihr dazu, etwas schlecht zu machen, wenn ihr die entsprechende Absage bekommt?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



In dieser Hinsicht bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Sie haben mir beigebracht, dass ich nur das bekomme, was mir bestimmt ist. Wenn ich also eine Absage bei einer Wohnung, einem Job oder auch beim Dating bekommen habe, habe ich das nie persönlich genommen und das hat mich auch nie runtergezogen.

Man mag das Konstrukt des "Schicksals" in dem Sinne für unsinnig und irrational halten und beweisen lässt sich dieses Gedankenkonstrukt eh nicht. Aber wenn es einem hilft, mit Schicksalsschlägen und Absagen besser klarzukommen, warum nicht? Ich klopfe dann immer den Staub von den Klamotten, nehme Anlauf und mache weiter ohne Trübsal zu blasen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Schon der Fuchs in der Fabel hat die Trauben, die er nicht erreichen konnte, als "zu sauer" bezeichnet. Von daher denke ich, dass es relativ verbreitet ist, sich Rückschläge und Niederlagen auf diese Art zu beschönigen, indem man denkt: Püh, so toll wäre der Job/der Typ/die Wohnung auch nicht gewesen. Enttäuschung ist eben kein schönes Gefühl, welches die meisten Menschen versuchen, schnell wieder loszuwerden.

Ich selber glaube zwar einerseits nicht daran, dass mir irgend etwas "bestimmt" sei, aber dennoch ertappe ich mich bei dem Gedanken: Wer weiß, wofür es gut ist, wenn ich meinen Willen mal nicht bekomme. Diese Einstellung dient zwar auch nur der Beschönigung, weil ich letzten Endes doch dumm dastehe und andere Leute den Vorzug bekommen, aber es würde ja auch nichts bringen, wenn ich mich in Vorwürfen und Selbstzerfleischung ergehe.

In den allermeisten Fällen bin ich auch nicht der Ansicht, selber daran schuld zu sein, wenn ich eine wie auch immer geartete Absage kassiere. Oft spielen so viele Faktoren eine Rolle bei einer Entscheidung, und schließlich sind mir irgendwelche Fremden nichts schuldig oder sonst irgendwie verpflichtet, ausgerechnet mir einen Job, eine Wohnung oder was auch immer zukommen zu lassen.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^