Vor dem Antrag ein Nein einkalkulieren und Plan B haben?
Vor einiger Zeit habe ich eine Diskussion unter männlichen Bekannten zum Thema Heiratsantrag mitbekommen. Einer der Herren plant bis Ende des Jahres seiner Freundin einen Antrag zu machen und ist überzeugt, dass sie glücklich sein und ja sagen wird.
Ein anderer gab zu Bedenken, dass er sich aber auch überlegen sollte, wie es weitergeht, wenn sie den Antrag ablehnt. An so etwas hat er überhaupt noch nicht gedacht. Sein Freund meint, dass man sich das vorher schon überlegen muss, ob man dann die Beziehung trotzdem weiter führen möchte und ob sich etwas ändern wird. So kann einen eine Absage auch nicht zu schmerzhaft erwischen.
Findet ihr, es gehört dazu, dass man vor dem Antrag schon mal überlegt wie man reagiert, wenn der Partner nein sagt und dass man sich einen Plan B zurechtlegt, ob und wie man die Beziehung weiterführen möchte? Sollte das dazu gehören oder eher nicht?
Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn man einen Heiratsantrag plant, aber einen Plan B sollte man oftmals doch in Erwägung ziehen. Wenn man im Vorfeld nie darüber geredet hat, mal zu heiraten oder das Frau heiraten will, kann so ein Antrag schon nach hinten los gehen. Auch kann es manchmal passieren, dass Mann die Beziehung als gefestigter sieht und Frau weniger. Wenn zum Beispiel die subjektive Wahrnehmung von Hindernissen oder Problemen bei Mann und Frau komplett anders ist, sodass ich da wirklich auch ein Plan B mittlerweile in Erwägung ziehen würde.
Habe es jetzt des Öfteren mitbekommen, wenn Frauen den Antrag ablehnen und die Herren dann am Boden zerstört sind. Natürlich sind sie traurig und genau das muss man aber auch entsprechend mit einem Plan B mal bedenken, wo der Bekannte des Herren durchaus Recht hat. Ist die Beziehung danach noch weiter zu führen oder fühlt man sich zu sehr vor dem Kopf gehauen? Will man wissen, woran es liegt und vieles mehr.
Es sind schon viele Beziehungen kaputt gegangen, weil der Heiratsantrag abgelehnt wurde, weil sich Mann oder Frau total vor dem Kopf gestoßen fühlten. Das sollte man wirklich nicht vergessen und deswegen ist das Einplanen eines Plan B's keine allzu schlechte Idee, um sich selber auch darüber Gedanken zu machen, was ist, wenn sie doch nein sagt. Viele Männer glauben immer, wir Frauen sagen beim Heiratsantrag so automatisiert „ja“ und sind sich ihrer Sache so sicher, dass der Schock am Ende sehr groß sein kann.
Ich wüsste auch nicht, ob ich einen Antrag annehmen würde. Es geht nicht darum, dass ich meinen Freund nicht heiraten würde, aber was bringt das Stück Papier? Gar nichts! Steuerliche Vorzüge und gleichzeitig vielleicht auch auf die Dauer Nachteile. Die Ehe wie sie sonst so romantisch praktiziert wird, ist es aber auch nicht. Aus Liebe muss ich nicht heiraten, weil ich meinem Freund auch so sagen kann, was ich ihn liebe und das spürt man auch.
Ich wüsste also nicht, ob ich „Ja“ sagen würde. Deswegen müsste auch er wohl einen „Plan B“ mit einbeziehen, wenn ich „nein“ sage und damit er am Ende nicht so traurig ist. Es würde mir natürlich leid tun, aber es könnte ebenso passieren und so ist es auch bei deinem geschilderten Fall. Ein „Nein“ ist immer eine Möglichkeit und das sollte man berücksichtigen und nicht blauäugig glauben, es gibt immer nur ein „JA“ als Antwort.
Grob über ein Nein als Option kann man schon nachdenken, aber würde man wirklich von dieser Möglichkeit ausgehen, müsste man die Frage ja nicht mehr stellen, weswegen man schon darüber nachdenken kann, was man machen würde, aber letztendlich wird man dennoch hart getroffen sein und dann gegebenenfalls anders handeln als man es sich vorher überlegt hat.
Ich denke nicht, dass ich mir da wirklich Gedanken machen würde, was passiert, wenn die Person Nein sagt. Man selber ist ja auf Wolke Sieben und da ist man sicherlich nicht rational denkend genug. Auch bin ich eher eine Frau, die so etwas vorher schonmal anspricht, wenn es sich ergibt, man über zukünftige Pläne spricht und was man vom Leben erwartet. Da kommt so ein Thema durchaus ja mal auf und dann weiß man grob was der andere Partner darüber denkt.
Mir erschließt sich nicht, warum man überhaupt einen Plan B in so einer Situation braucht. Meiner Ansicht nach sollte man dann einen Antrag machen, wenn man den Partner gut genug kennt und eben weiß, wie er über das Thema denkt. Im Idealfall hat man schon vorher darüber gesprochen und kennt die Zielvorstellungen und Wünsche des anderen, sodass man sich da einig ist und dasselbe Ziel hat. Wie man einen Antrag so komplett ohne "Vorkenntnisse" in dem Sinne machen kann, erschließt sich mir nicht. Daher erübrigt sich doch ein Plan B meiner Ansicht nach.
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