Bei jedem Tierarztbesuch Allgemeinuntersuchung von Tier?

Jeder der ein Haustier hat, muss damit auch mal zum Tierarzt. Da ist es dann normal so, dass der Tierarzt zuerst eine Allgemeinuntersuchung macht. Dabei werden eben die Augen und Zähne kontrolliert und auch das Herz des Hundes abgehört und manchmal auch der Bauch abgetastet und ähnliches. Der Tierarzt macht sich so ein Bild vom allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres.

Ich habe bei meinem früheren Tierarzt aber auch schon erlebt, dass dort nur gemacht wurde, weswegen ich eben gekommen bin. Ich muss regelmäßig zum Ausleeren der Analdrüsen meines Hundes dorthin. Da wurde dann nur gefragt, wie es dem Tier geht und eben die Analdrüsen geleert. Das kostet natürlich auch viel weniger, als wenn vorab noch eine Allgemeinuntersuchung gemacht wird.

Wie seht ihr das? Spricht das für einen guten Tierarzt, wenn dieser das Tier zuerst noch untersucht? Oder meint ihr, dass es doch eher gemacht wird, um eben Geld zu verdienen und nicht, um noch mögliche Krankheiten zu finden und sich da zu versichern, dass es dem Tier gut geht? Besteht ihr sogar immer auf die Allgemeinuntersuchung? Kann das jeder Tierarzt halten wie er möchte?

Was hat das denn bitte mit der Qualität der Praxis oder der Klinik zu tun? Was abzurechnen ist, ist gesetzlich geregelt. Grundsätzlich wird für jeden neuen Behandlungsfall eine allgemeine Untersuchung mit Beratung fällig. Kommt man mit dem gleichen Tier wegen der gleichen Sache wieder, fällt der geringere Betrag für die Folgeuntersuchung mit Beratung im gleichen Behandlungsfall an. Schließlich leistet der Tierarzt auch weniger.

Dabei muss man nur noch unterscheiden, ob eine Behandlung endet oder nicht. Ein Hund mit Schnitt in der Pfote ist irgendwann gesund. Ein neuer Schnitt in der Pfote ist also ein neuer Behandlungsfall. Leidet der Hund dagegen unter einer chronischen Krankheit wie Diabetes, dann ist nach der ersten Untersuchung jede weitere zu der Erkrankung eine Folgeuntersuchung. Das bleibt über Jahre so.

Nur bei sehr wenigen Dienstleistungen darf ein Tierarzt keine Untersuchung abrechnen. Denn bei den meisten Behandlungen ist eine Untersuchung unerlässlich. Aber natürlich kann man Krallen schneiden, bei bekannten Fällen Analdrüsen ausdrücken, Zähne raspeln und Ähnliches, ohne vorher zu untersuchen. Das liegt aber im Ermessen des Tierarztes. Gibt es Probleme, hat er den schwarzen Peter.

Ich meinte damit eher, ob man sich als Tierhalter nicht sicherer fühlt, wenn das Tier vorab eben untersucht wurde und ob es eben Behandlungen gibt, bei denen die Allgemeinuntersuchung weggelassen werden kann. Ich habe das bisher nur einmal so erlebt und ansonsten eben immer die Allgemeinuntersuchung beim Tier bekommen oder auch die Folgeuntersuchung, die du erwähnst. Ich dachte auch, dass es eben für Besitzer und Tierarzt sicherer ist, bevor da etwas unentdeckt bleibt.

Welche Sicherheit in Bezug auf andere Probleme gibt dir denn die Folgeuntersuchung? Die richtet sich nach dem ursprünglichen Problem und nicht nach der allgemeinen Gesundheit. Wenn das Tier nicht auffällig ist, dann wird da nichts entdeckt.

Und was sagt mir die Untersuchung bei einem gesunden Tier? Fell, Augen, Zähne, Nase, Gangwerk und den Körper allgemein beurteilt der Besitzer doch sowieso täglich. Dazu kommen Verhalten und Verdauung, die der Tierarzt nur selten beurteilen kann. Bleibt das Abhören, nur auch da ist der Besitzer in den meisten Fällen auch schlauer, weil wenig so früh entdeckt wird, dass es das Verhalten nicht zeigt.

Ich wüsste nicht wieso ein Tierarzt besser sein soll, nur weil er ein Tier unnötig untersucht. Wenn ich mit Augenproblemen zu meinem Hausarzt gehe hört er ja auch nicht meine Lungen ab oder tastet den Bauch ab. Wieso sollte man das dann bei einem Tier mit einer Augenentzündung machen?
Ich für meinen Teil bin jedenfalls nicht bereit für solche unnötigen Untersuchungen Geld zu bezahlen.