Deutsche Klinik-Notaufnahmen zu wenig ausgelastet?

vom 30.11.2017, 07:07 Uhr

Ich persönlich finde es schon fast schizophren. Seit ein paar Jahren heißt es immer wieder, dass zu viele Patienten ohne echte Notfälle in die Notaufnahme gehen und dass die Notaufnahmen in Krankenhäusern und Kliniken überlastet wären und dass man da etwas ändern müsste. Nun las ich aber, dass das Gegenteil der Fall sein soll und dass viele Kassenärzte sich beschweren, dass die Notaufnahmen in Deutschland laut einer Studie zu wenig ausgelastet sind.

Dies führt sogar zu einer Gefahr für den Patienten, weil die Mitarbeiter zu wenig erfahren und routiniert sind und sich dadurch Komplikationen bilden könnten. Daher wird schon darüber spekuliert, ob und welche Notaufnahmen geschlossen werden. Was haltet ihr davon? Findet ihr es nicht auch schizophren, dass man als Bürger dazu widersprüchliche Informationen bekommt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ist daran widersprüchlich? Manchmal hilft einfach mitdenken. Wir haben an jeder Ecke ein Krankenhaus mit Notfallaufnahme. Wenn man nicht Trump heißt und einfach mehr Unfälle fordert, dann weiß man, dass es zu wenig echte Notfälle gibt. Unfälle, Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Lungenentzündungen sind nicht so häufig. Also fehlt in vielen Regionen die Routine.

Denn ausgewertet wurde nicht, wie viele Patienten Notaufnahmen hierzulande behandeln. Es wurden explizit echte Notfallindikationen gezählt. Die Gesamtzahl der Patienten, die einfach mal in die Notaufnahme gehen, weil es bequem ist, ist gar nicht dabei.

Deshalb ist es problemlos möglich, dass Notaufnahmen zu wenig echte Notfälle behandeln und gleichzeitig wegen Bagatellen vollkommen überlaufen und überlastet sind. Das ist doch nachvollziehbar, oder?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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