Wolfshunde ein bedenklicher Trend unter Hundehaltern?

vom 27.11.2017, 19:25 Uhr

Bei Wolfshunden handelt es sich in der Regel um Kreuzungen zwischen Wölfen und Hunden die meist aus dem Bedürfnis entstanden sind, Hunderassen an gewisse Bedingungen oder Aufgaben anzupassen. Ein Beispiel ist der Tschechoslowakischer Wolfshund der daran gewöhnt ist bei Schnee und Kälte über lange Zeit draußen zu sein.

Wolfshunde sind in ihrem Wesen aber sehr verschieden zu normalen Haushunden. Sie müssen sehr früh sozialisiert werden, da sie später meist den Anschluss zum Menschen nicht mehr finden und nur schwer erziehbar sind. Deswegen werden Wolfshunde häufig auch in Tierheimen abgegeben, da die Halter überfordert sind und nicht damit klar kommen, dass Wolfshunde anders sind, als typische Haushunde.

Gerade für unerfahrene Hundehalter ist ein Wolfshund in der Regel nichts und man muss viel Zeit und Geduld investieren, um die Tiere ähnlich zu sozialisieren wie gewöhnliche Hunde. Dennoch wird in Deutschland und anderen Ländern Europas immer häufiger mit Wolfshunden gezüchtet, da die Menschen von der Ähnlichkeit zum Wolfs fasziniert sind. Denkt ihr nicht auch, dass das eher ein bedenklicher Trend ist, da so vermutlich immer mehr Tiere im Tierheim landen werden, da die Halter den Anforderungen nicht gewachsen sind und sich meist nicht sorgsam informieren?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wie kommst du bitte auf einen bedenklichen Trend. Von beiden Rassen gibt es jeweils deutlich unter 100 Welpen pro Jahr. Da landet nicht viel im Tierheim oder in der Notvermittlung. Unseriös werden diese Rassen selten gezogen und da ist dann nicht die Rasse das Problem.

Außerdem sind die Eigenschaften bei Weitem nicht so dramatisch, wie du es darstellen möchtest. Dann müsste auch der von dir favorisierte Akita weg, zumal der auch noch Probleme mit Erbkrankheiten hat. Belgische Schäferhunde, Kangal, Kuvasz, Komondor und so weiter sind auch speziell. Warum siehst du da kein Problem?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Von einem Trend merke ich nichts. Es kommt vielleicht alle 10 Jahre mal vor, dass ich einen Wolfshund(-Mix) irgendwo sehe. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass schon mal ein halbwegs reinrassiger Wolfshund in unserem Tierheim saß. Vor ca. 15 Jahren gab es da mal einen Irischen-Wolfshund-Riesenschnauzer Mix, aber das war es.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Und der irische Wolfshund ist ein Windhund, der so viel Wolfsanteil hat wie ein Mops. :lol: Die niederländische Variante hatte damals ein Viertel Wolfsanteil. Das ist durch Reinzucht nicht mehr geworden. Außerdem überdeckt das angeborene Fluchtverhalten des Wolfes dominant das Kampfverhalten und den Wehrtrieb. Der Versuch einen härteren Schäferhund zu züchten ist gescheitert. Die Version aus der Tschechoslowakei hat ähnliche Probleme. Es sind halt Schafe im Wolfspelz.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wenn der Trend zu Wolfsmischlingen da wäre, dann hätte man nicht so lange diskutiert, über die Wölfin, die von einem Hund gedeckt wurde. Denn die Welpen sollten abgeschossen werden, weil diese Mischlinge nicht in privater Haltung erlaubt sind. Doch diese Mischlinge dürfen nun doch leben, allerdings nur in einem Tierpark, wie man hier nachlesen kann. Ich habe auch noch nie von privater Haltung gehört, die Wolfsmischlinge aufgezogen und dann auch behalten haben. also denke ich nicht, dass es ein Trend ist. Und die Hunde, die sich Wolfshunde nennen sind keine Hunde, die Vater oder Mutter haben, die noch der wilde Wolf sind

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ob es wirklich ein bedenklicher Trend ist, weiß ich nicht und kann ich nicht beurteilen. Ich würde hier vom kommunikativen Wissen her auf jeden Fall auf Cooper, die da sehr gut beraten und belesen ist, was die Tierwelt und dortigen Statistiken sowie Hunde oder Pferde angeht, vertrauen. Wenn sie sagt, dass es sowas schon gab oder immer mal gab, nicht direkt ein Trend oder so da ist, dann wäre das für mich im Augenblick wirklich etwas, was ich komplett glaube.

Im Allgemeinen aber mal meine Meinung zum Thema Wolfshunde, wenn wir schon dabei sind. Ich glaube, dass die Halter sich nicht bewusst sind, was sie für Tiere züchten. Ich glaube, dass eben viel Wolf dann in dem Hund steckt und mal im Ernst? Dieses Tier möchte raus, raus und nochmals raus. Da ist der Trieb doch wesentlich schlimmer, als bei einem domestiziertem Hund, sodass ich glaube, dass Halter sich häufig nicht bewusst sind, was sie sich dort eigentlich ständig heranzüchten.

Es wird sich immer alles gezüchtet und dann am Ende sind die Besitzer mit dem Tier überfordert. Ich kenne jemanden sehr entfernt, der damals Pitbulls und American Stafordshire gezüchtet hat und da war der mit komplett überfordert. Er hat das zudem natürlich auch heimlich gemacht und war mit den beiden Rassen sowieso schon überfordert und dann als Mischling umso mehr.

Bei Wolfshybriden kommt eben hinzu, dass der eigentlich domestizierte Haushund hier mit dem Wolf kombiniert wird. Einem Tier, welches viel unterwegs ist, das Rudelverhalten viel schlimmer auslebt und welcher auch nur schwer zu bändigen ist in der Erziehung. Man erzieht ja auch nicht ständig einen Wolf. Der Drang nach Draußen zu gehen, möglicherweise rumzuheulen und mehr sorgt auch dafür, dass das Tier wohl kaum in einer Wohnung zu halten ist.

Das ist jetzt aber nur das, was ich glaube, was ein Problem sein kann. Ich weiß es nicht und bin dessen auch nicht belesen. Ich würde jedoch darauf verzichten, auch wenn die Tiere schön sind, solche Züchteraktionen zu unterstützen oder diese Paarung. Irgendwann langt es und der Mensch sollte sich aus solchen Angelegenheiten auch einfach heraushalten.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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