Sollten Altenheime abgeschafft werden?

vom 22.11.2017, 07:43 Uhr

Der bekannte Hamburger Psychiater Klaus Dörner fordert seit Jahren die Abschaffung der Altenheime. Er ist der Meinung, dass die Alten in den Heimen abgeschottet, segregiert und aus den Familien herausgelöst würden und dass dieser Zustand unzumutbar und untragbar sei.

Was haltet ihr von der Aussage des Psychiaters? Meint ihr, dass er Recht hat und dass man die Altenheime daher abschaffen sollte? Hinzu kommt leider noch, dass die Pflegekräfte seit Jahren überlastet sind und die Qualität in den Heimen abnimmt und man sich nicht zeitnah um die Alten kümmern kann wegen Personalmangel.

Wäre eine Abschaffung der Heime da die Lösung? Wer soll die Familien denn sonst entlasten, wenn diese mit der Pflege nicht mehr weiterkommen? Welche Lösung käme als Alternative zum Altenheim in Frage, sollten diese abgeschafft werden?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Man kann Altenheime nicht abschaffen ohne eine Alternative vorzuschlagen und einzuführen. Das würde ja bedeuten das Millionen von Menschen ihre Arbeit aufgeben müssten um ihre Angehörigen zu betreuen. Schlimmstenfalls würde man doch dann sogar von der Stütze leben. Sowas geht natürlich gar nicht.

Natürlich sind Menschen in Altersheimen in gewisser Weise isoliert. Die Familie ist beschäftigt und kann auch nicht jeden Tag zu Besuch kommen. Aber dann muss man das Konzept vielleicht einfach verbessern, den Senioren mehr Aktivitäten anbieten oder vielleicht eher auf kleinere Gruppen wie Senioren-WGs umstellen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Keine Ahnung, wie der gute Mann sich das vorstellt. Hat er denn neben seiner Forderung zur Abschaffung der Altenheime auch eine Alternative parat?

Wo sollen die Leute denn hin, wenn nicht in Altenheime? Sicherlich kann in einer gut situierten Familie einer zuhause bleiben und sich um die Oma kümmern. Zumindest solange sie geistig und körperlich noch ansatzweise fit ist. Spätestens wenn das nicht mehr gegeben ist, wird eine einzelne Person mit der Pflege schnell überfordert sein. Und sich dann Pflegepersonal zur Unterstützung zu holen, muss man sich auch erstmal leisten können.

Mal ganz abgesehen von den Familien, die es sich nicht leisten können, ein Familienmitglied zuhause zu pflegen, gibt es auch immer noch massig alte Leute, die einfach keine Familie haben, die sich kümmern könnte oder will.

Eine Abschaffung ohne Alternative würde insofern die Situation nur verschlimmern. Aber wie könnte die Alternative aussehen? Ich habe keine Idee, denn letzten Endes würde es doch immer wieder am Geld, Personal oder Inkompatibilität scheitern.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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