Gibt es Menschen, die wirklich gar nicht überwacht werden?

vom 20.11.2017, 07:00 Uhr

Spätestens seit Snowden und der NSA-Affäre weiß man mittlerweile, dass die Menschen überwacht werden. Das Internet erleichtert in dem Sinne ja die Möglichkeiten, wenn man so will. Vor kurzem habe ich auf meine Bahn gewartet und am Bahnhof ein Gespräch über Überwachung mitbekommen. Dort meinte dann ein Mann, dass er sicherlich nicht überwacht würde. Denn er wäre viel zu uninteressant und langweilig und es wäre Zeitverschwendung, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Mag sein, dass man selbst das so sieht, aber es gibt bestimmt Unternehmen, Hacker, Organisationen etc. die das anders sehen. Wie seht ihr das? Gibt es tatsächlich Menschen, die viel zu langweilig und uninteressant sind und die deswegen nicht überwacht werden? Oder ist das utopisches Wunschdenken des Betroffenen fernab der Realität?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das ist eine gute Frage und ich habe mir eigentlich noch nie Gedanken darüber gemacht. Ich denke aber, dass bestimmte Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen oder in der Politik oder sonst ein hohes Tier sind, eher Ziel von Überwachungen werden. Aber ich würde nicht leichtsinnig ausschließen, dass jeder normale Bürger zu langweilig wäre. Man weiß ja nie, was sich hinter verschlossenen Türen so alles abspielt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass "Überwachen" heutzutage individuell auf den Einzelnen abgestimmt wird, sprich, dass irgendein geheimnisvoller "grauer Herr" den Job hat, ausgerechnet die Wanderwege und das Online-Verhalten von Frau Gerbera und sonst von niemandem im Auge zu behalten. Diese Vorstellung ist in meinen Augen sogar hoffnungslos naiv und erinnert eher an schlechte Agentenfilme aus den 1970ern. Sprich, meiner Meinung nach muss sich von den Normalbürgern niemand Gedanken machen, als Person einzeln überwacht zu werden.

Aber wenn man das Kollektiv ansieht, von dem wir alle ein Teil sind, glaube ich wiederum durchaus, dass jeder überwacht wird. Es geschieht nur eben nicht durch einen geheimnisvollen Mikrochip auf dem privaten Laptop, der meine Porno-Vorlieben dokumentiert, sondern eher durch die schiere Masse an Daten, die heutzutage problemlos abgeschöpft werden kann, sobald sich jemand auch nur zaghaft in den Weiten des Internets bewegt. Sprich, natürlich überwacht die Krankenkasse meine Arztbesuche, Amazon und Co. kennen mein Einkaufsverhalten besser als ich selber, WhatsApp weiß auch, mit wem ich vernetzt bin und so weiter und so fort.

Natürlich handelt es sich hier nicht um sensible oder "aufregende" Daten, da ich nicht gerade für Russland spioniere (Ehrlich nicht! Versprochen! Bitte nicht wieder anrufen!), aber auch wenn es sich nur um das Einkaufsverhalten handelt, wird es dadurch nicht weniger eine Form der "Überwachung".

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^