Im Studium Beratung zum Zeitmanagement in Anspruch nehmen?

Das Studiengangsmanagment in meinem Studiengang bietet derzeit eine Beratung zum Zeitmanagement an. Es richtet sich besonders an Leute die sich beispielsweise ihr Studium finanzieren müssen und daher am Besten einen Kredit aufnehmen sollten. Ansonsten wird einem bei dieser Beratung auch empfohlen in die Nähe der Uni zu ziehen, um die Zeit beim Pendeln einzusparen. Oftmals wird sogar empfohlen gezielt auf eine Beziehung zu verzichten, weil auch das die Zeitplanung beeinträchtigt.

Habt ihr auch eine Beratung zum Zeitmanagement an eurer Uni? Habt ihr dieses Angebot schon mal genutzt und wurde euch da weitergeholfen? Was wurde euch empfohlen?

Ich studiere nicht, aber ich finde das durchaus sinnvoll, dass es solch eine Beratung gibt. Für Studienneulinge ist das sicherlich unter Umständen eine Erleichterung und Hilfe. Immerhin wird ihnen gesagt, worauf sie achten müssen. Aber ich weiß nicht, ob es nicht doch übertrieben ist, dass sogar dazu geraten wird, auf eine Beziehung während des Studiums zu verzichten. Das finde ich schon sehr persönlich und denke, dass sollte jeder Student selbst entscheiden.

Ich finde eine derartige Beratung ziemlich schwachsinnig und ich habe studiert. Ich habe viele Studenten damals kennengelernt, die aus Geldmangel bei ihren Eltern gelebt und dann zur Uni gependelt sind. Das hat natürlich Zeit in Anspruch genommen, aber nicht jeder hat die Zeit parallel zu arbeiten oder möchte einen Studienkredit auf sich nehmen und sich damit verschulden. Die zentralen Wohnungen sind meist auch noch deutlich teurer und selbst die Studentenwohnheime sind nicht viel günstiger und kosten eine Menge.

Selbst die Einmischung in das Beziehungsleben finde ich schwachsinnig und erst recht, dass zur Aufnahme eines Kredits geraten wird. Ich frage mich gerade, wer diese Studienberatung finanziell beeinflusst, das klingt eher danach, als ob die Banken damit Geld verdienen wollen und als hätte man nicht das Wohl der Studenten im Sinn. Für einen Kredit muss man Zinsen zahlen, für Bafög zum Beispiel nicht.

Was mich auch stört ist die Darstellung, dass Pendelei grundsätzlich Zeitverschwendung wäre und dass man diese Zeit eben nicht verschwenden würde, wenn man vor Ort wohnt. Ich habe eine Zeit lang zur Uni gependelt, etwa zwei Stunden eine Strecke. Ich habe die Zeit immer optimal nutzen können und sehe da keine Verschwendung. Ich finde man hat immer leicht reden, wenn man so gar keine Ahnung hat und einfach nur das nachplappert was andere von sich geben ohne das zu hinterfragen und zu reflektieren.

Meiner Ansicht nach sagt einem diese Studienberatung zum Zeitmanagement nichts, was man nicht auch selbst weiß oder von selbst darauf kommt. Voraussetzung ist natürlich, dass man nicht zu faul ist, sich mit der eigenen Situation und den eigenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Ich habe damals zum Beispiel sehr gut meine Zeit managen können und habe dann eine Arbeit nur kn app 15 Minuten von der Uni entfernt gehabt. In Freistunden bin ich dann immer arbeiten gegangen, das hat auch gepasst.