Blockade bei Pflege des eigenen Stomas

vom 14.11.2017, 16:30 Uhr

Ein Stoma, ein künstlicher Darmausgang, ist für viele erstmal ein Schlag ins Gesicht. Es ist nicht leicht sich damit anzufreunden, dass die Ausscheidungen in Zukunft nicht mehr durch das After aus dem Körper befördert werden, sondern nur durch ein relativ großes Loch am Bauch. Hinzu kommt, dass man sich direkt damit konfrontiert sieht, weil man regelmäßig den Beutel wechseln muss. Des Weiteren hat man keine Kontrolle mehr darüber, wann die Ausscheidungen kommen, auch wenn der Geruch für viele Leute das größte Übel ist.

Wenn man sich auf einmal selbst damit konfrontiert sieht, dann kann es durchaus sein, dass man erstmal eine Blockade hat und sich nicht in der Lage sieht dieses selbst zu versorgen. Viele Leute trauen sich nicht das Stoma auch nur zu berühren, ganz davon zu schweigen, dass sie sich nicht trauen den Beutel selbstständig zu wechseln. Auch wenn die Leute selbst aus der Pflege kommen, ist es immer noch etwas anderes, wenn man das Stoma selbst hat.

Habt ihr es auch schon so erlebt? Die von euch, die ein Stoma haben - wie ging es euch am Anfang damit? Konntet ihr es gleich versorgen oder wart ihr auch erst in gewisser Weise blockiert? Vor allem die von euch, die einen medizinischen Hintergrund haben: War es für euch trotzdem ein Schock?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Eine Bekannte von mir leidet an Darmkrebs und hat seit einer Weile ein künstliches Stoma. Man kann damit eigentlich recht gut leben und ist gar nicht so eingeschränkt wie viele Leute glauben würden. Bei ihr war es aber am Anfang auch so, dass sie Pflege benötigt hat. Dies wurde dann auch damit erklärt, dass es für die Menschen am Anfang ein Schock ist und man sich an diese Situation erstmal gewöhnen muss.

Ich würde mich wundern, wenn jemand problemlos mit einem Stoma umgehen könnte. Am Anfang hat doch sicherlich jede Person erstmal einen Schock und möchte sich mit diesem Thema gar nicht befassen und es andere Menschen machen lassen. Das wird bei Menschen die in der Pflege arbeiten vermutlich auch nicht anders sein.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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