Familie nicht subventionieren wollen?
Ich traf neulich meine Freundin und wir kamen auf das Thema Subventionen und Familie zu sprechen. Ihre Cousine hat wohl einen Ausländer geheiratet, der darauf besteht, dass jeden Monat größere Summen ins Ausland zu seiner Familie überwiesen werden, damit seine Familie im Ausland eben gut leben kann. Meine Freundin sagt daher, es käme für sie nie in Frage, so einen Migranten zu heiraten, da sie keine Lust hat, fremde Menschen zu subventionieren.
Ich kann ihre Ansicht da schon verstehen, sehe das aber mit gemischten Gefühlen. Im Allgemeinen bin ich eher der Typ, der Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Was bringt es mir, wenn ich ständig Fische an Hungernde verteile und ihnen nicht beibringe, selbst zu fischen? Ich denke, ihr versteht worauf ich hinaus will. Wobei ich in dem Fall natürlich nicht weiß, wie die Bedingungen in dem jeweiligen Land sind.
Ein Bekannter von mir lebt in Deutschland und die Familie seiner Frau ebenfalls. Diese leben jedoch von Sozialhilfe und haben daher wenig Geld. Die Frau meines Bekannten besteht dann auch immer darauf, dass man ihrer Familie größere Summen überweist, damit diese eben davon leben können, was er ab und an auch tut.
Das verstehe ich umso weniger. Denn gerade in Deutschland wäre diesen Menschen doch eher geholfen, wenn man ihnen hilft, einen Job zu finden und selbst Geld zu verdienen. Wie seht ihr das? Könnt ihr verstehen, dass man Familien nicht subventionieren möchte? Ist der Familie durch Subventionen überhaupt geholfen? Unterscheidet ihr da zwischen Inland und Ausland?
Täubchen hat geschrieben:Denn gerade in Deutschland wäre diesen Menschen doch eher geholfen, wenn man ihnen hilft, einen Job zu finden und selbst Geld zu verdienen. Wie seht ihr das? Könnt ihr verstehen, dass man Familien nicht subventionieren möchte? Ist der Familie durch Subventionen überhaupt geholfen? Unterscheidet ihr da zwischen Inland und Ausland?
Und wie willst du das Bewerkstelligen? Willst du dann alle mit einer Greencard oder mit Familiennachzug hier anschleppen damit sie eine Arbeit finden? Nicht alle haben das Interesse daran, dass sie hier in Deutschland wohnen und man muss sehr stark differenzieren warum jemand herkommt. Denn nicht jeder kommt nur her nur damit die Familie im Ausland weiter finanziert wird und das noch vom Prinzip des Sozialstaates.
Ich kann es verstehen wenn man hinterher sein verdientes Geld nicht mit zig Verwandten des Partners die im Ausland leben teilen möchte. Aber manch einem macht das nicht aus und in manchen Kulturkreisen gehört das einfach mit dazu, dass es gemacht wird. Schau dir mal die Gastarbeiter an die hier jedes Jahr auf den Feldern stehen und die Erdbeeren sammeln oder auch den Spargel stechen. Das was sie hier verdienen, reicht in ihrem Land wesentlich länger oder sie leben das ganze Jahr davon. Manch einem geht es dabei so gut, dass noch die Familie irgendwo mit finanziert wird und nur der Geldverdiener hier arbeiten geht. Was sollte die Familie dann hier in Deutschland zwangsläufig wenn das deren Entscheidung ist so zu leben?
Von einem ehemaligen Kollegen kam die Frau aus Thailand. Schon bevor sie der Heirat zugestimmt hat bzw. bevor die Papiere für die Heirat klar gemacht worden sind, war klar, dass hinterher erwartet wird, dass die Familie dort mit finanziert werden muss. Hätte es dem Kollegen nicht geschmeckt, dann hätte er dem nicht zugestimmt wenn er klar bei Sinnen gewesen ist und nicht nur aus blanker und blinder Liebe geheiratet hätte. Er hat es und seither wandern monatlich 800 Euro nach Thailand zur Familie, die seither lebt wie die Könige dort von diesem Geld. Da muss man aber auch sagen, dass die Frau hier mittlerweile auch eine Ausbildung gemacht hat, Deutsch spricht und ihr eigenes Geschäft führt, sprich er kommt dafür schon lange nicht mehr alleine auf, aber in der Anfangszeit war das mit sein Job.
Ein anderer Kollege hatte in Afrika seine 14 Kinder, mit Frau, Haus und allem. Dort konnten sie von der Landwirtschaft leben, es herrschte zu dem Zeitpunkt Bürgerkrieg da, Jobs fandest du somit kaum oder keine. Damit er die Familie weiter ernähren kann, ist er in Deutschland arbeiten gegangen immer solange es das Visum hergegeben hat in diversen Jobs. Deutsch sprach er, bekam er noch in seinem Heimatland vermittelt und das komplette Geld ging nach Afrika zu seiner Familie abzüglich der minimalen Kosten die er hatte für Unterkunft. Auf Luxus jeder Art wurde verzichtet, so hatte er keine Busfahrkarte, Essen nur das nötigste und Klamotten und Co kaufte er ebenfalls nicht sondern lief Sommer wie Winter mit den kurzen Sachen herum, im Dienst wurde die Dienstkleidung gestellt. Sprich bis auf Zimmer und Essen war da auch nichts, von dem Geld was er hier verdient hat in der Zeit, hat die Familie das komplette Jahr gelebt und überlebt.
Ob jemanden dabei geholfen ist oder es reine Faulheit ist, ist immer schwer zu sagen. Bei dem Kollegen mit der Frau in Thailand weiß ich aus Erzählungen, dass da sehr viele alte mit dabei waren die krank waren und entsprechend nur Mühe hatten mit dem Arbeiten und das auch zu machen. Dann gibt es dort unten ganz andere Löhne als hier, sprich da bist du einen ganzen Tag arbeiten gegangen nur damit du am Ende des Tages etwas zu Essen hattest. Da hilft die Subvention schon, denn so muss man sich keine Gedanken machen um das Essen, kann die Krankheitskosten mit finanzieren davon und mit 800 Euro lebst du in Thailand wie die Made im Speck, auch als Auswanderer. Daher auch ein beliebtes Ziel für deutsche Rentner und ihren Lebensabend dort.
In dem Fall von Afrika ebenfalls. Wie willst du Geld verdienen wenn es dort keine Jobs gibt? Bürgerkrieg herrscht und du mehr oder weniger mit dem Gedanken dich anfreunden musst, dass dir jederzeit einer das Hirn aus dem Kopf knallt wenn es ihm gerade passt. Abgesehen davon, dass es in Bürgerkriegszeiten ohnehin immer knapp ist mit Essen, wenn du kein Geld hast was über dem Schnitt liegt, dann bekommst du am Schwarzmarkt auch nichts.
Ein Nachzug wäre gar nicht machbar gewesen, denn das Land gilt als sicheres Herkunftsland sprich mit Asyl brauchst du da nicht ankommen für die komplette Familie wie es in anderen Ländern machbar ist die nicht als sichere Länder gelten. Für eine normale Integration bräuchte es entweder eine Heirat oder man schreibt den Einbürgerungstest, aber bis man zu diesem antreten kann und den auch schafft, geht auch Zeit ins Lande und bis dahin musst du erst mal kommen. Am besten natürlich unter legalem Bleiberecht in Deutschland und nicht als wartender abgeschobener, dessen Antrag abgelehnt wurde.
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