Womit kann man eure Geduld auf die Probe stellen?
Ich denke, dass ich relativ geduldig bin. Mir macht es nicht so viel aus, einige Tage oder Wochen auf eine wichtige Nachricht zu warten, da ich das zwischendurch auch gut ausblenden kann. Auch wenn ich beim Arzt oder woanders lange warten muss, bis ich drankomme, finde ich das nicht so schlimm, solange ich nicht gerade in Eile bin.
Es gibt aber tatsächlich auch Situationen, in denen meine Geduld auf die Probe gestellt wird. Das ist dann der Fall, wenn ich jemandem etwas erkläre und die Person es nicht versteht. Wenn ich es dann noch einmal ganz langsam - und für mich absolut verständlich - erkläre und die Person es dann noch immer nicht begreift, dann muss ich mich tatsächlich zusammenreißen, um nicht sauer zu werden.
Womit kann man eure Geduld auf die Probe stellen und welche Situationen sind in dieser Hinsicht besonders schlimm für euch? Würdet ihr euch allgemein eher als geduldig oder ungeduldig bezeichnen?
Da geht es mir ähnlich wie dir, in solchen Situationen kann ich auch ziemlich schnell gereizt sein, zumindest wenn ich finde, dass ich es jetzt wirklich sehr ausführlich erklärt habe. Ansonsten reißt mir der Geduldsfaden gerne mal, wenn sich jemand melden wollte und es dann einfach nicht tut. Im privaten Bereich wird das manchmal so dargestellt als hätte man z.b. "heute Abend" nicht so ernst gemeint, als ob es dann keinen Unterschied macht ob man am nächsten Tag anruft. Ähnliches habe ich letztens auch mit einem Laden erlebt, der seid Wochen meine Lieferung nicht finden konnte und immer vertröstete: "Morgen früh meldet sich unser Experte dafür bei Ihnen." Und am nächsten Abend hat immer noch keiner angerufen.
Ich glaube die Situation mit den Erklärungen hatte jeder in der Form schon einmal. Wenn es darum geht, einem Schüler einen bestimmten Sachverhalt zu erklären, dann habe ich damit keine Probleme und bin sehr geduldig. Da fällt es mir leicht, herauszufinden, warum ein bestimmtes Detail nicht verstanden wird und das Problem wird gelöst.
Ich habe aktuell den Fall, dass ich eine Kollegin bei einem bestimmten Programm anlernen soll. Da habe ich aber auch keine Probleme, Sachen doppelt oder dreifach zu sagen, es muss sich ja erst durch Routine manifestieren. Das Programm ist simpel an sich, aber man muss eben viele kleine Schritte und tausend Sachen beachten, dass es logisch ist, dass man sich auf Anhieb nicht alles merken kann.
Es gibt aber Sachen, da könnte ich regelrecht ausflippen. Ich hasse zum Beispiel Kaffee. Trotzdem gibt es Menschen in meinem Umfeld, die mich nach Jahrzehnte langer Bekanntschaft jedes Mal fragen, ob ich einen Kaffee trinken möchte. Was ist an dieser simplen Tatsache, dass ich dieses Zeug abgrundtief scheußlich und als Geschmacksbelästigung und Zumutung empfinde, so schwer zu begreifen? Dabei spielt die Sorte Kaffee keine Rolle. ich mag es einfach nicht und fertig. Ich konnte mich mit diesem Zeug noch nie anfreunden und mag nicht mal den Geruch an sich.
Zweites Beispiel ist meine Schwägerin. Wir kennen uns schon so viele Jahre und sie weiß, dass ich keinen Alkohol mag. Trotzdem bietet sie mir jedes Mal eine Schnaps-Praline oder ein Glas Wein an, wenn wir uns treffen, was ich jedes Mal ablehne. Daraufhin ernte ich jedes Mal geschockte Blicke und die Frage, ob ich denn schwanger sei und warum ich verzichten würde. Also wenn ich jedes Mal schwanger wäre, wenn man mir das unterstellt hätte, dann hätte ich mittlerweile schon eine kleine Fußballmannschaft.
Mit Begriffsstutzigkeit und genereller geistiger Langsamkeit tue ich mich auch schwer. Wobei das Problem nicht mal die Tatsache ist, dass jemand etwas nicht auf Anhieb versteht oder nicht so schnell ist wie ich. Es gibt sicher auch Bereiche, in denen ich in dieser Position bin, weil ich davon so gar keine Ahnung habe.
Meine Geduld ist dann zu Ende, wenn jemand es nicht würdigt, dass ich mir die Zeit nehme und etwas noch mal erkläre und versuche es einfacher zu formulieren und mit einfach verständlichen Beispiel auszuschmücken. Wenn jemand dann nicht richtig zuhört finde ich das wirklich unverschämt und breche wenn möglich das Gespräch ab. Soll der sich doch einen anderen Dummen suchen.
Bei mir ist es ähnlich, wobei ich allgemein nicht eben der geduldigste Mensch bin. Aber in der Regel funktioniert es auch gut, dass ich geduldig sein kann, während es mir in solchen Situationen, in denen ich immer wieder etwas erklären muss, doch schwer fällt, ruhig und geduldig zu bleiben.
Das Problem habe ich bei einer Kollegin, die Dinge für den Moment behält und dann anscheinend wieder vergisst. Ich erkläre etwas und es wurde offensichtlich auch verstanden und einige Tage später kommt die Frage dann erneut. Dann ist es einfach so, dass ich mir etwas veräppelt vorkomme und es dann auch nicht mehr so ruhig und geduldig erklären kann.
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