Andere um ihre Berufskleidung beneiden
In vielen Berufen wird ja Berufskleidung getragen. Wobei es da viele verschiedene Ausführungen gibt. Ob einem die Berufskleidung gefällt, ist sicherlich oftmals auch Geschmackssache.
Ich habe vor Jahren mal in einem Hotel gejobbt. Dort wurde in einer Abteilung Dirndl als Dienstkleidung getragen. Ich fand die Dirndl einfach nur hässlich und war froh, als ich kein Dirndl mehr tragen musste. Eine Freundin hat ein paar Jahre später im selben Hotel gearbeitet und sie liebte die Dirndl.
Ich habe vor Jahren mal in einem Betrieb einen Probearbeitstag absolviert, da gab es auch verschiedene Outfits für die Angestellten. Es wurde Wert darauf gelegt, dass alle Mitarbeiter das gleiche Outfit tragen. Die Auswahl war bunt gemischt. Die Kollegin, die mich an dem Tag eingewiesen hat, stöhnte über die kratzigen Pullover und hätte einen einfachen Kittel bevorzugt.
Im örtlichen Krankenhaus tragen die Angestellten an sich Kittel. Die sind an sich auch im ganzen Krankenhaus gleich. In zwei Abteilungen dürfen die Angestellten allerdings wählen, ob sie die Dienstkleidung tragen, Privatkleidung tragen oder beides kombinieren. Da kam schon der Kommentar von anderen Stationen, dass man die Kollegen und Kolleginnen um die Dienstkleidung und die Wahlmöglichkeiten beneidet.
Ich finde manche Berufskleidung auch hübsch und fand es immer schade, dass wir keine Berufskleidung tragen. Kennt ihr das Gefühl auch, dass euch die Berufskleidung viel besser gefällt als eure eigene? Seid ihr da auch schon mal ein wenig neidisch gewesen?
Ich bin eigentlich sehr froh, dass ich keine Berufskleidung tragen muss, dass würde mich am Arbeitsplatz nicht gerade froh machen. Ich habe früher höchstens Schuluniformen in Filmen bewundert, die fand ich immer sehr hübsch. Spontan finde ich, dass manche Uniformen bei Sondereinsatzkommandos ganz nett aus. Aber wirklich beneiden tue ich keine Berufsgruppe dafür.
Dienstkleidung, insbesondere diejenige, die auch vom Arbeitgeber gestellt wird hat immer Nachteile und auch Vorteile. Der Nachteil ist ggf. das Material oder die Passform, so können diese eben auch mal kratzig sein oder völlig unförmig geschnitten. Wobei ich bei letzterem schon vermehrt mitbekomme, das man das dann auch auf Kosten der Firma in eine Schneiderei bringen darf. Das finde ich dann wieder sehr gut.
Gut es gibt sicherlich den ein oder anderen, der evtl. die Dienstkleidung von Anfang an nicht mag und auch vielleicht nach einer gewissen Zeit den Einheitslook nicht mehr sehen oder tragen mag. Der größte Vorteil bei Dienstkleidung, mal abgesehen vom einheitlichen Aussehen, ist ganz einfach die Ersparnis in übriger Kleidung und das man sich nicht jeden Tag überlegen muss, was man denn nun anzieht. Rein in die Kleidung fertig.
Bei der Ersparnis muss man noch mal ein wenig unterscheiden, zum einen nutzt sich die private Kleidung nicht so schnell ab und man so länger etwas davon, da merkt man die Ersparnis dann erst im Laufe der Zeit. Das wäre überall da der Fall, wo man in seinen normalen Kleidungsstücken auch zur Arbeit gehen kann und wo keine Kleiderordnung herrscht, an die man sich anpassen muss.
Die größere Ersparnis ist aber da zu finden, wo es eine Kleiderordnung gibt und wo Wert auf den so genannten Business Chic legt, also keine Jeanshosen, keine Sweatshirts oder normale T-Shirts, sondern eben Stoffhosen, Blüschen oder Blusentops, Jäcken, Blazer oder vielleicht noch Strickjäckchen. Da ist man teilweise gezwungen für die Arbeit separat einkaufen zu gehen und wenn man privat die Kleidung auch eher wenig trägt, dann hat man schlussendlich nahezu zwei Garnituren im Schrank inkl. Schuhen, einmal für die Arbeit und einmal privat.
Denn auch da kann man ja nicht jeden Tag die gleichen Kleidungsstücke anziehen, sondern braucht eine entsprechende Auswahl. So ist es mir schon ergangen und das geht auf Dauer doch ziemlich ins Geld, man kann ja auf der Arbeit auch nicht immer das gleiche anziehen und braucht auch da eine entsprechende Auswahl. Da habe ich mir schon das ein oder andere Mal auch gewünscht, das doch mein Arbeitgeber bitte entsprechende Kleidung stellt, wenn er doch will, dass ich unbedingt der Kleiderordnung entsprechen soll.
Ich trage in meinem Job als Dienstkleidung einen Kittel über meiner privaten Kleidung und finde das eigentlich ganz angenehm. Sicher ist die Wahlmöglichkeit auch nicht schlecht, aber dann ist es eben nicht mehr einheitlich, was ja irgendwie auch ganz schön ist. In einer Arztpraxis, mit der wir zusammen arbeiten, tragen die Arzthelferinnen gleichfarbige Poloshirts und das finde ich auch schön, auch wenn es nicht so weit geht, dass ich sie darum beneiden würde.
Ich beneide andere Menschen überhaupt nicht um ihre Berufsbekleidung. Denn nur, weil etwas theoretisch gut aussieht, muss es ja noch lange nicht bequem und atmungsaktiv sein. Ich denke da zum Beispiel an die Uniformen von Stewardessen oder Piloten oder in Bezug auf die Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Sieht theoretisch alles schick aus, aber wer weiß wie viel Kunstfaser verarbeitet worden ist und bei Hitze kann man nicht mal eine Jacke oder so ausziehen. Da schmilzt man doch direkt weg.
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