Die Klammerbeziehung in Anna Todds Romanen
Auch wenn ich vom Alter her nicht wirklich zur Zielgruppe gehöre, habe ich die Twillight Bücher von Stephenie Meyer sehr gerne gelesen. Einfache Kost eben. Aber die Beziehung zwischen Edward und Bella und wie sie sich entwickelt, fand ich schon faszinierend. Die Filme haben mir allerdings lange nicht so gut gefallen.
Nun empfahl mir eine Freundin, doch die Buchreihe von Anna Todd mal zu lesen. Ursprünglich sei diese als Fan Fiction zu der Twillight Saga geschrieben worden. Aber eben nicht mehr ganz so jugendfrei wie die Twillight Romane.
Daraufhin habe ich mir die Bücher Online nun ausgeliehen. Im Endeffekt geht es um Thessa und Hardin. Zwei jungen Menschen, die gegensätzlicher nicht sein können. Hardin, mit englischen Wurzeln, der eher den Typ Rebell verkörpert, mit vielen Tattoos und einer großen Klappe. Und Thessa, eine junge Frau, die gerade ihr Studium beginnt, eher naiv ist und mehr in die Hausmütterchenschublade passen würde. Nur eines haben beide Anfangs gemeinsam, auch wenn sie das voneinander noch nicht wissen: Sie sind beide Scheidungskinder und bei beiden hat der Vater in ihrer Kindheit gesoffen.
Im ersten Band ging es grob um die ersten Schritte in eine Beziehung, das gegenseitige Kennenlernen und um die Veränderungen, die beide dadurch durch machen. Im großen und ganzen war es ganz nett zu lesen und hat mich auch ein wenig gefesselt. Auch wenn ich die Entwicklung zum Schluss weniger toll fand.
Im zweiten Band ging es irgendwie nur um Trennung, Versöhnen, Trennen usw. Wobei auch klar ersichtlich wurde, wie besitzergreifend Hardin ist, der Thessa stellenweise wie sein Eigentum behandelt. Die stille, naive Thessa blüht zwar auf, ist teilweise aber irgendwie hörig. Ab und an blitzt mal hervor, dass sie sich nicht so abfällig behandeln lassen muss. Was aber an sich nur kurzfristig in ihrem Handeln wiederspiegelt. Im zweiten Band ist auch das Verhältnis Hardins zu seinen Eltern ein wenig mehr Thema, aber nur am Rande.
Im dritten Band sind die beiden mehr getrennt als zusammen. Sie merken auch, dass sie sich gegenseitig nicht gut tun. Allerdings kann einer ohne den anderen auch nicht. Auch Thessas Vater taucht auf, auch wenn er für die Beziehung nicht wirklich eine Rolle spielt.
Ich bin beim dritten Band erst bei etwa der Hälfte. Aber irgendwie weiß ich nicht wirklich, ob ich den Rest noch lesen möchte. Ich finde die Art der Beziehung sehr ungesund. Hardin der total klammert und bestimmt. Thessa die ihm folgt und ab und an mal rebelliert, was aber immer im großen Streit endet.
Das Auf und Ab nervt irgendwie. Hardin, der ständig versichert, er bessert sich und der es nie schafft und sich bald den nächsten Knaller liefert. Thessa, die total auf ihn fixiert ist. Dabei wären auch die Nebengeschichten, die nur am Rande ablaufen, durchaus Handlungsstränge die ausführlicher auch interessant wären.
Verändert sich die Beziehung von Hardin und Thessa irgendwann noch? Oder träumt Thessa weiter von Ehe und Kinder, obwohl sie weiß, dass Hardin diese Träume nie wird erfüllen wollen? Hält Hardin sich mal an Absprachen und lernt Thessa als gleichwertige Partnerin zu sehen und sie nicht mehr nur als Besitz behandelt?
Bei solchen Geschichten, ähnlich wie bei der Biss-Reihe und bei 50 Shades of Gey, liegt das Problem darin, dass die weiblichen Figuren oder genauer gesagt die Autorinnen sich in dieser Klammerbeziehung im Grunde sonnen, so kommt mir das zumindest vor. Genauso wie sie es eigentlich lieben von Geschenken überhäuft zu werden und gleichzeitig diese immer wieder ablehnen, nur um den Prunk dann mit einem ergebenen Seufzen anzunehmen, denn bewahre das die weibliche Helden durch gieriges Verhalten unsympathisch werden könnte.
Einerseits wird die ständige Kontrolle durch den Typen als nervig gesehen, andererseits gefällt es den weiblichen Figuren einfach. Und wohl auch einem Großteil der Leserschaft. Ist letztendlich auch nichts dabei, wenn man nicht anfängt davon in der Realität zu träumen oder das als ein echtes Ziel in einer Beziehung zu betrachten.
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