Hund die Spazierstrecke selbst aussuchen lassen?

vom 14.11.2017, 14:11 Uhr

Eine Freundin von mir lässt oft ihren Hund oft die Wege aussuchen, die sie gemeinsam gehen wollen. Sie meint, dass sie dann den Hund abgeleint einfach entscheiden lässt oder die Leine lang lässt und sie dann in die Richtung gehen, die der Hund von alleine einschlägt.

Eine Hundetrainerin meinte, dass es alles andere als gut wäre, wenn man dem Hund diese Entscheidungen selbst überlassen würde. Da man als Besitzer doch eigentlich Rudelchef wäre, sollte man auch die Spazierstrecke bestimmen und der Hund sollte dorthin gehen, wo Herrchen oder Frauchen hin wollen.

Was meint ihr dazu? Seht ihr das ähnlich kritisch wie die Hundetrainerin? Lasst ihr euren Hund auch manchmal die Spazierstrecke aussuchen? Oder meint ihr, dass er dadurch die Oberhand gewinnen können und meint, dass er Chef wäre und vielleicht auch zukünftig Probleme auftauchen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin ja nun kein Vertreter irgendwelcher Rudeltheorien, Mensch und Hund sind kein Rudel. Aber warum sollte sich ein Hund nach mir richten, wenn er lernt, dass ich mich nach ihm richte? Es ist eine einfache Sache des Lernen und hat gar nichts mit dem Rang zu tun.

Wenn der Hund nicht sonderlich auf seinen Menschen achten muss, weil der sich nach dem Hund richtet, dass wird es schwer, die Spielregeln wieder zu ändern. Warum soll ein Hund beispielsweise nicht jagen oder einfach zum nächsten Hund rennen, wenn der Besitzer doch brav hinterher trottet? Das ist auch Sicht des Hundes vollkommen unlogisch.

Warum sollte sich der Hund plötzlich auf die Entscheidung seines Menschen verlassen, wenn er ansonsten die Entscheidungen selbst treffen muss? Ein Hund folgt in der Regel seinem Menschen, weil das für ihn einen Vorteil bedeutet. Ein ordentlich erzogener Hund hat gelernt, dass er über Kooperation sein Ziel erreicht und ansonsten eben nicht. Wenn er es ohne Kooperation erreichen kann, warum soll er dann kooperieren? So interessant ist ein Filetsteak nur in wenigen, für den Hund sowieso nicht sonderlich wichtigen Momenten.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Es kommt drauf an. Unser Hund kennt ja die Strecken, die generell gegangen werden, und da ist bei einer zum Beispiel eine Weggabelung. In die eine Richtung gibt's eine kurze Runde, und wir wären dann bald wieder Zuhause, in die andere Richtung dauert die Runde dann ein Stück länger. Wenn der Hund dann an der Weggabelung schon ein paar Schritte in Richtung der kürzeren Strecke läuft und mich bittend ansieht, dann gehe ich meist mit ihm auch die kürzere Strecke. Gassi soll ihm schließlich auch Spaß machen. Will ich dagegen die kürzere und er die längere, hat er Pech gehabt. :mrgreen:

Jetzt im Alter hat er's auch manchmal, dass er nach ein paar Metern beschließt, dass er eigentlich doch so gar keine Lust auf Spazierengehen hat. Natürlich könnte ich ihn anleinen und hinter mir herschleifen, aber das bringt ja keinem von uns was. Da wird er dann zu mir gerufen, angeleint, und wir drehen eben um. Einfach alleine nach Hause rennen darf er dagegen nicht, er muss erstmal zu mir und sich anleinen lassen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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