Nachnamen des unehelichen Vaters annehmen

Der Vater von Frau K. ist US-Amerikaner und war vor dreißig Jahren in Deutschland stationiert. Dort lernte er auch die Mutter von Frau K. kennen und die beiden verliebten sich. Aus dieser Liebesbeziehung entstand Frau K.. Ihr Vater ist allerdings noch vor ihrer Geburt wieder in die Staaten zurück gekehrt. Dort hat er auch wieder geheiratet. Frau K. hat ihren Vater nur zweimal in ihrem Leben gesehen. Mittlerweile ist Herr K. auch verstorben.

Das Verhältnis zwischen Frau K. und ihrer Mutter war immer schwierig. Mittlerweile sind die beiden total zerstritten. Frau K. hat in ihrer Kindheit viele Verletzungen durch die Mutter hinnehmen müssen und leidet noch immer sehr unter ihren traumatischen Kindheitserinnerungen. Am liebsten würde sie sich ganz von ihrer Mutter trennen, aber leider trägt sie ja noch den Nachnamen ihrer Mutter. Nun würde Frau K. gerne den Nachnamen ihres Vaters tragen.

Ist es möglich, dass ein uneheliches Kind den Nachnamen des Vaters annimmt, auch wenn dieser schon verstorben ist und noch dazu kein deutscher Staatsangehöriger war? Wie könnte Frau K. vorgehen, dass sie den Namen ihres Vaters annehmen kann?

Selbst wenn die Eltern verheiratet gewesen wären, der Name vom Kind wird bei der Geburt oder vorher festgelegt und kann hinterher nicht einfach geändert werden auf einen anderen Namen. Daher sollte diese Wahl auch gründlich überlegt sein, wenn man z.B. unverheiratet ist und das Kind den Nachnamen vom Vater tragen soll. Dann geht man das auf dem Standesamt erklären, aber kann es hinterher auch nicht mehr ändern.

Von daher sehe ich hier Schwarz für die gute Dame. Zwar gibt es absolute Ausnahmeregelungen wann man einen anderen Namen annehmen kann, aber alleine "schlechte Erinnerungen" und "Verletzungen" werden dafür nicht ausreichen, damit die Dame den Nachnamen ändern kann. Zudem es auch bei unverheirateten Elternpaaren immer die schriftliche Zustimmung braucht, dass der Name geführt werden darf und das kann damit nicht die Dame alleine entscheiden.

Mein Sohn hat nicht meinen Nachnamen bekommen, dass haben wir bereits vor der Geburt auf dem Standesamt erklärt. Hätte der Erzeuger seine Unterschrift darauf verweigert, dann hätte ich in die Röhre geschaut und das Kind hätte Kraft Gesetz meinen Nachnamen bekommen. Ändern hätte man es dann nur können unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. wenn man das vorläufig erklärt und hinterher dann den Kindsvater heiratet. So kann man nachträglich noch den Namen vom Vater mit annehmen, aber eben nur wenn die Mutter diesen Namen auch direkt mit annimmt oder als Doppelname führt.

Wenn sie nicht weiß, ob sie von einer Härtefallregelung betroffen sein könnte, kann sie sich auf dem Zuständigen Standesamt darüber informieren und beraten lassen oder auch von einem Fachanwalt für Familienrecht. Wie gesagt, die Chance sehe ich bei ehrlich gesagt 0, da weder die Zustimmung vom Vater vorliegt, noch ein entsprechender Härtefall und auch wenn der Name vorläufig erklärt worden ist, ist das immer nur für einen bestimmten Zeitraum gültig der inzwischen abgelaufen sein dürfte.