Nur wegen Beobachtung ein Rassist sein?
In einem anderen Diskussionforum teilte ein User eine Beobachtung mit. Er meinte, dass seiner Beobachtung nach überwiegend muslimische Frauen mit Kopftüchern sehr auffälliges MakeUp auflegen würden. Daraufhin wurde er von anderen Usern als Rassist beschimpft.
Mir erschließt sich allerdings nicht, was daran rassistisch sein soll, nur weil man seine eigenen Beobachtungen ohne jede Art der Wertung mitteilt. Könnt ihr das nachvollziehen? Ist es für euch schon rassistisch, wenn jemand eine Beobachtung bezüglich Migranten mitteilt oder braucht es für Rassismus mehr? Wo zieht ihr die Grenze und warum?
Diese Aussage finde ich nun nicht rassistisch. Hätte er nun aber geschrieben, dass er beobachtet hat, dass alle Ausländer stinken würden, nur vom Staat leben und sonst noch etwas machen, dann wäre das durchaus eine Meinung über eine Beobachtung, die als rassistisch einzustufen ist. Natürlich kann er aber eine normale Beobachtung wiedergeben. Ich denke teilweise sind die Leute einfach sehr empfindlich geworden, was ja nicht unbedingt schlimm ist.
Die Grenze zu ziehen ist leider oft wirklich nicht so einfach. Beispielsweise könnte man sich ja auch hinstellen und behaupten: Alle Leute aus Land X waschen sich nicht und stinken, und auf den daraus resultierenden Aufschrei lässig kontern, dass es ja nur um eine persönliche "Beobachtung" und Meinungsäußerung, und das werde ja wohl noch erlaubt sein. Es kommt hier in meinen Augen wie so oft weniger auf den Inhalt der Aussage als vielmehr auf den Kontext und die zugrundeliegende Absicht an.
Kritisch finde ich es zum Einen, wenn "Beobachtungen" aller Art in irgendeiner Form erstens verallgemeinert und zweitens publik gemacht werden. Es macht schon einen Unterschied, ob ich mir im Stillen denke "Die Frau mit dem Kopftuch da drüben hat aber einen auffälligen Lippenstift aufgelegt!" oder in den sozialen Medien ungefragt und lautstark meine Meinung verbreite, dass sich alle hijabtragenden Damen viel zu stark schminken. Letzteres kann man als "Beobachtung" verkaufen, aber da die Person wohl kaum sämtliche hijabtragenden Damen persönlich kennt, ist es wohl eher ein Vorurteil.
Und natürlich spielt es eine Rolle, ob bei Vorurteilen noch negative Wertungen hinzukommen. Es gibt natürlich auch positiven und wohlwollenden Rassismus, wenn man etwa allen Asiaten Fleiß und Strebsamkeit unterstellt, weil die vietnamesische Putzfrau immer fleißig wirbelt, aber negative Stereotype sind natürlich das Paradebeispiel für Rassismus.
Wenn man also durch die "Beobachtung" unmissverständlich impliziert, dass man alle Damen mit Kopftuch, die sich stark schminken, für inkonsequente Schlampen hält, die einerseits fromm tun, aber anderseits auch nur darauf aus sind, Männer geil zu machen, handelt es sich um eine ganz andere Form der Beobachtung, als wenn man nur distanziert feststellt, dass Make-up in Kulturkreis X wohl eine andere Rolle spielt als im eigenen Kulturkreis Y. Sprich, jawohl, man kann auch rassistische Äußerungen tun, die als Beobachtungen getarnt sind. Es kommt eben auf die Absicht an.
Jemanden als „Rassist“ zu betiteln ist doch schon ein wirklicher Volkssport, Trend und Modehype geworden. Sind wir doch mal ganz ehrlich. Selbst wenn er diese Beobachtungen sogar beweisen kann, wäre diese Rassistenkeule geschwungen worden. Das ist einfach mittlerweile ein Kosewort für alle Leute, die wahre Beobachtungen machen, die anderen aber nicht in den Kramm passen, weil sie Ausländer betreffen.
Ganz einfach! Ja, auch ich mache täglich beobachten und alles andere wie immer positive. Auch ich sehe viele muslimische Damen, die einen auf ober religiös machen und dick geschminkt sind. Dann sehe ich muslimische Männer, die eine Jungfrau wünschen, den Frauen Alkohol und alles nach Islamrecht verbieten, aber selbst kiffend an der Straßenecke stehen, Frauen auf den Strich schicken und mehr.
Das darf ich aber bitte nicht sagen, selbst wenn ich das kriminalstatistisch beweisen kann, mit vielen Zuhältern zu tun habe, die aus der muslimischen Ecke kommen und Clans von früher her noch kenne, die so agieren. Wenn ich das sage, bin ich die Rassistin. Dabei ist den Leuten vollkommen egal, dass ich regelmäßig Döner esse, beim Chinesen bin usw.
Denen ist auch egal, dass ich ausländische Bekannte habe, das ich einige Ausländer mit Küsschen hier und Küsschen da begrüße. Das spielt dann alles keine Rolle. Ich darf die Wahrheit nun einmal nicht aussprechen ohne, dass man sie als rassistisch wertet, selbst wenn es eben die Wahrheit ist.
Umgekehrt ist es aber vollkommen Okay, wenn zum Beispiel ein muslimischer Bürger Pädophile deutsche Familienväter und passende Statistiken zu familiäre Pädophilie anprangert. Reden dann deutsche als Beispiel von der Kinderehe in Form einer Pädophilie (was ich ebenfalls denke) dann kommt direkt wieder „Rassist“ auch von den Pseudo-Gutmenschen.
Es gibt aber auch wirklich vorteilhafte „Rassismusvorwürfe“, wie meine Vorrednerin gesagt hat. Asiaten sind immer fleißig, familiär bezogen, machen gerne unbezahlte Überstunden, weil sie es nicht anders kennen, sind höflich usw. Kann man auch als rassistisch und vorurteilsvoll werten.
So wie auch die deutschen immer pünktlich seien. Doch auch im Ausland werden wir immer sprachlich als „Schreination“ betitelt. Könnte man als empfindlicher Deutscher auch rassistisch werten, wenn man immer so in einem Topf geworfen wird.
Das Rassismus-Dingen hat sich in den letzten 2 fast 3 Jahren etwas verselbstständig. Jetzt wird jeder mit Rassist beschimpft, der eine Meinung ordentlich ausdrückt. Selbst Ausländer, die ihre eigenen Landsleute fertig machen, wie die Clans, die Syrer die einen Obdachlosen anzünden, der Bulgare der einen die Treppe runtertritt usw. werden dann rassistisch beleidigt, wenn sie Partei ergreifen und sagen, raus aus Deutschland usw.
Es ist also grundlegend egal, die Keule trifft jeden, wenn wieder die Pseudomoralisten unterwegs sind, die Wahrheiten nicht erleben und damit dann auch automatisch jeden als „braune Sau“ auf dem Scheiterhaufen sehen wollen.
Bei einer solchen Beobachtung würde ich sicher niemanden als Rassisten bezeichnen, aber ich denke auch, dass es nicht immer leicht ist, da die Grenze zu ziehen. Gerade in der heutigen Zeit ist es ja so, dass man mit Aussagen allgemein eher vorsichtig sein sollte, weil solche Dinge einfach leicht daher gesagt werden, dass einer ein Rassist ist oder so etwas in der Art.
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