Aus Erziehungsfehlern der Eltern Vorteile ziehen können?
Meine Eltern waren in meiner Kindheit überhaupt nicht streng, was Ernährung oder auch Freizeitaktivitäten anging. Bei uns war es damals absolut normal, nur Limonaden und Säfte zu trinken - Wasser tranken meine Eltern damals selbst auch nicht und das war völlig unüblich. Ich durfte mich jederzeit an den Süßigkeitenmassen bedienen, die wir zu Hause hatten und ich durfte auch sehr oft und viel Fastfood essen.
Meinen ersten Fernseher hatte ich bereits im Kindergarten, meine erste Konsole dann in der ersten Klasse. Geschadet hat mir das alles gar nicht, wie ich finde. Übergewichtig war ich nie und ich hatte auch nie gesundheitliche Probleme dadurch. Ich würde sogar sagen, dass ich meine Vorteile aus dem ganzen gezogen hatte.
Natürlich würde ich das selbst niemals so handhaben, wenn ich selbst mal Kinder habe - allerdings würde ich meinen Eltern nun auch nicht unbedingt eine schlechte Erziehung vorwerfen. Dadurch, dass ich jederzeit Zugang zu Süßigkeiten hatte, sind sie mit der Zeit immer uninteressanter für mich geworden, jetzt verabscheue ich Süßes zum großen Teil sogar. Fastfood esse ich eher selten, meistens koche ich frisch. Und der Fernseher interessiert mich im Laufe der Jahre immer weniger, so dass ich kaum noch schaue oder auf Konsolen spiele.
Ich habe sehr viele Freunde, die diesbezüglich sehr streng erzogen wurden. Mein Freund durfte in seiner Kindheit kaum Süßigkeiten essen oder Fernsehen schauen und ist da immer noch total versessen drauf. Eine Tüte Gummibärchen ist bei ihm sofort weg und er kann die ganze Nacht vor dem Fernseher sitzen und die Zeit dabei völlig vergessen.
Gemüse mag er nicht so sehr, da er in seiner Kindheit schon immer "dazu gezwungen" wurde. Könnt ihr aus den Erziehungsfehlern eurer Eltern Vorteile für euch ziehen und sind diese vielleicht gar nicht einmal so schlecht deshalb?
Tatsächlich schaue ich jetzt, wo ich Mama bin, nochmal ganz genau auf meine Erziehung als Kind und denke schon, dass ich da einige Vorteile für mich herausziehen kann, weil ich weiß was ich nicht so machen will und weiß ich weiß wie sich manche Sachen anfühlen, wie sich auch manche Sätze anfühlen. Ansonsten halte die Erziehung meiner Eltern nicht sonderlich geeignet dafür für mich selber Vorteile herauszuziehen.
Ich habe zwar auch ein Kind, aber im Endeffekt mache ich kaum etwas anders als meine eigenen Eltern. Zwar gibt es bei mir keine Prügel und Schläge wie von meinen Eltern für mich, aber ansonsten unterscheidet sich das nicht großartig. Ich erwarte ebenfalls, dass er im Haushalt mit anpackt, sagt was er zu essen möchte und ich kann darauf vertrauen, dass nicht jeden Tag Pommes und Pizza kommt. Raus will er auch von alleine, spielen am PC und solche Dinge finden nicht statt, da es das in meiner Kindheit ebenfalls nicht gab.
Warum sollte ich dann großartig etwas anders machen wenn ich damit Einverstanden bin und das für gut befinde? Das strenge Erziehen mit mach das und mach jenes führt in der Regel genau zum Gegenteil was man haben möchte, da die verbotenen Früchte die süßesten sind und am ehesten dafür locken, dass man das auch macht. Freiheiten hat er hier genug, will er mal eine Stunde Fernsehen schauen, dann ist das kein Ding aber wenn das an 7 Tagen die Woche kommt, wird ein Riegel davor geschoben und er weiß das auch sehr genau.
Zwingen gibt es hier ebenfalls nicht was das Essen betrifft. Ich gestehe es ihm zu, dass er manche Sachen mag und andere nicht, bei mir ist es auch nicht anders. So sind wir uns beim Rosenkohl zwar einig, dass der nicht schmeckt und auch nicht auf den Tisch kommt aber dennoch wurde es versucht damit man diese Erfahrung machen konnte. Gemüse ansonsten wird hier gerne und viel angenommen, Obst das gleiche und wir probieren da auch gerne was neues aus, was wir beide nicht kennen und experimentieren damit.
Entweder es schmeckt, oder es schmeckt nicht und wird dann nicht mehr gekauft. Mit kochen darf er ebenfalls, mit entscheiden auch, was will ich mehr? Immerhin ist das Zusammenleben hier keine Diktatur, bei dem ich alles Entscheide und ihn immer Überstimme nur weil ich Erwachsen bin und er ein Kind? Wenn man das begriffen und eingesehen hat, dann funktioniert so etwas wesentlich einfacher als wenn man alles Entscheidet und das Kind dabei übergeht oder gar dazu zwingt in jeder Lage.
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