Angst vor eingruppigem Kindergarten haben?

X und Y haben sich gerade über eine Stelle in einem Dorf unterhalten, wo eine Pädagogin für sieben Kinder alleine zuständig ist. Für X wäre das ein Traum, denn es ist eine kleine Gruppe und man könnte sich endlich, wie in einer etwas größeren Familie, intensiv um jedes eigene Kind kümmern.

Y sieht aber wiederum die negativen Aspekte. Sie befürchtet, dass man dort dann niemals krank sein kann, weil man ja alleine ist und dann so quasi nicht ersetzbar ist. Daraufhin erwiderte X dass es ja einen Springerdienst gibt und dieser für die dringendsten Fälle zuerst einspringt.

Daraufhin erwiderte Y dann, dass es auch doof wäre, wenn dann ein paar Kinder krank wären und man beispielsweise dann beim Martinsfest mit fünf Kindern da sitzen oder stehen würde. Das fand X jetzt auch nicht weiter schlimm. Außerdem ist mir auch aufgefallen, dass die Kinder in einem ländlichen Kindergarten viel weniger Fehlzeiten haben, als in einem städtischen.

Was meint ihr? Sollte man Angst haben als Fachkraft in einem eingruppigen Kindergarten zu arbeiten? Oder sollte man diese Chance wahr nehmen und die daraus resultierenden Vorteile einfach nur genießen?

Ich würde das gar nicht so schlimm finden. Immerhin hat man in den Städten oftmals mit viel mehr Kindern zu tun und da ist das doch denke ich eine ganz gute Sache, wenn man so einen Job bekommt. Zumal man mit Kindern auf dem Dorf auch viel in der Natur machen kann. Natürlich ist man sicherlich den Trubel gewöhnt, wenn man vorher eine andere Stelle hatte, aber ich denke, dass es ganz schön sein kann mal nur so wenige Kinder zu haben.

Zumal man ja auch nicht auf die Stelle festgenagelt wird. Es besteht deutsches Recht und so hat man eine Probezeit oder auch eine Kündigungsfrist, man muss nicht sein Leben lang in diesem Kindergarten bleiben, aber ich denke, dass es mal eine ruhige Variante von dem ist, was man sonst hat.

Ich weiß nicht wie Ramones drauf kommt, dass man in der Stadt nichts in der Natur machen kann und da auch nie raus geht. Da kann man auch viel machen und die meisten Einrichtungen gehen auch jeden Tag raus in die Natur und fahren dann einfach ein paar Stationen mit dem Bus, anstatt nur das Tor aufzumachen. Daran scheitert es nun wirklich nicht.

Hier muss man einfach mal bedenken, dass der Schlüssel es gar nicht zulassen würde, dass eine Erzieherin mit 7 Kindern dann einen Ausflug macht und raus gehen dürfe. Denn U3 sind pro 2 Kinder 1 Erzieher vorgeschrieben, Ü3 immer noch ein Erzieher auf 5 Kinder. Sprich sie darf alleine mit allen Kindern gar nicht raus, nicht mal in den Garten da sie damit direkt ihre Aufsichtspflicht verletzt. Dann hast du noch die Auflagen vom Jugendamt, da sie wohl eher als Tagesmutter laufen würde bei denen in den Unterlagen und auch hier eine maximale Zahl Kinder nur zulässig sind für eine Fachkraft. Und das scheint mir hier so, dass das einfach mal übergangen und übersehen wird wenn man hier von 5-7 Kindern ließt.

Ich würde mein Kind auch nicht in solch einen Kindergarten stecken, einfach da der Schlüssel viel zu niedrig ist pro Kind auf den Anteil Erzieher. Damit kann man keinem Kind gerecht werden und hat damit auch nichts gewonnen, keine Individuelle Förderung, keine anständige Betreuung und von den restlichen rechtlichen Dingen mal abgesehen. Ist diese krank, dann kommt ein Springer - schön und gut aber wo ist das bitte eine Bezugsperson für die Kinder? Da kommt jemand fremdes dann auf einmal mit dem sich die Kinder arrangieren müssen nur weil die eine Bezugsperson krank ist? Das ist im Endeffekt nichts anderes wie Tagesmutter, da kann man sein Kind auch alleine betreuen wenn diese im Urlaub ist oder krank, da einfach keine andere Bezugsperson in der Einrichtung vorhanden ist.

Wenn sie meint, dass sie da arbeiten möchte kann sie das auch machen. Deutsches Recht ist schön und gut, hier geht es nicht um das deutsche Recht, da ich meine, dass Nordseekrabbe doch aus Österreich war und damit auch da ganz andere Rechte und Pflichten mit verbunden sind die den hiesigen zwar ähnlich sind, aber nicht komplett identisch.