Welche Eingewöhnungsmodelle für Kitas gibt es?

vom 09.11.2017, 11:31 Uhr

Als ich vor vielen Jahrzehnten in den Kindergarten ging, wurde ich morgens hingebracht und mittags wieder abgeholt. Das die Mütter dabei blieben oder das in irgendeiner Form die Kinder eingewöhnt wurden, war eher die Ausnahme, als die Regel. Auch bei meinen Geschwistern wurde das genauso gehandhabt und auch von anderen Verwandten in meinem Alter habe ich immer wieder das selbe gehört.

Wenn man nun so in Elternforen liest oder sich mit den heutigen Eltern unterhält, wird immer wieder von einer Eingewöhnung beim Start in den Kindertagesstätten geredet. Scheinbar gibt es auch unterschiedliche Eingewöhnungsmodelle. Ich habe bisher die Schlagworte Berliner und Münchner Modell gelesen.

Welche Eingewöhnungsmodelle gibt es überhaupt und in welchen Punkten unterscheiden sie sich? Welche Vorteile bringen die einzelnen Eingewöhnungsmodelle und welche Nachteile sind bei den einzelnen Varianten zu finden?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da hast du die zwei Konzepte schon gefunden nach denen eingewöhnt wird. Bei den kleinsten greift man meistens eher zum Berliner Modell anstatt zum Münchner Modell, wobei das Münchner Modell auf dem Berliner Modell aufbaut.

Bei dem Berliner Modell geht das ganze von der zeitlichen Dauer her ein wenig schneller von statten, da man anfangs den Elternteil der eingewöhnt mit hinein lässt und bereits nach vier Tagen einen ersten Trennungsversuch für wenige Minuten versucht. Diese Zeiträume werden dann gesteigert wenn es geklappt hat und nach ca. 3 Wochen schläft das Kind das erste mal in der Einrichtung.

Beim Münchner Modell ist es ein wenig anders, da ist neben dem Elternteil auch dauerhaft die Bezugsperson anwesend beim Kind und kümmert sich nur um dieses. Der erste Trennungsversuch ist zeitlich nicht an einen Tag gebunden, es wird einfach geschaut wann das Kind soweit ist und man wagt es meistens in der 3. Woche, dafür dann direkt schon für eine halbe Stunde und nicht nur wenige Minuten, wie beim Berliner Modell.

Vor- und Nachteile haben beide, das eine ist Zeitintensiver und braucht auch das Personal. Denn im Berliner Modell betreuen auch die Erzieher nebenbei die anderen Kinder mit und sind nicht nur für das Eingewöhnungskind da, dass es direkt den Bezug zu mehreren Personen aufbauen kann. Münchner Modell bezieht sich auf eine Bezugsperson da, aber auch wieder der Nachteil wenn diese mal krank ist oder anderweitig nicht da, dann ist das Kind alleine. Von daher gewöhnen sehr viele Krippen nach dem Berliner Modell ein und seltener nach dem Münchner Modell oder vermischen beides und ziehen die Zeiträume vom Berliner Modell in die Länge und trennen nicht nach fixen Tagen, sondern dann wenn das Kind auch soweit ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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