Als Großeltern Ernährung der Kinder offen kritisieren?
Ich war mit meinem Freund neulich bei Freunden eingeladen, da mein Freund Pate des 5 jährigen Sohnes ist. Dieser hatte Geburtstag und die Großeltern (Eltern des Mannes) waren auch eingeladen. Als die Mutter für einige Zeit in der Küche verschwunden ist, haben die Großeltern über die Ernährung des Kindes gemeckert.
Die Eltern ernähren sich vegetarisch und teilweise sogar vegan. Diese Idee kam von der Mutter, nicht vom Vater, dem Sohnemann der beiden. Das Ernährungskonzept wäre für das Kind doch total ungeeignet und könnte es krank machen. Was sich die Mutter denn denken würde. Auch als die Mutter wieder erschien, brach die Kritik nicht ab.
Für uns war die Situation sehr peinlich und wir wussten nicht, was wir sagen sollten. Ich fand es schon hart, wie offen die Mutter kritisiert worden ist. Beim Kind entsteht so natürlich auch der Eindruck, dass Uneinigkeit in der Familie besteht, zumal der Vater auch keine Position bezogen hat.
Findet ihr es in Ordnung, wenn Großeltern die Ernährungsweise eines Kindes offen kritisieren? Sollte man das nicht alleine mit den Eltern besprechen, anstatt es vor dem Kind zu sagen und dieses dadurch zu verunsichern?
Ich kann das schon verstehen, wenn die Mutter so eine ungesunde Ernährung für ein Kind durchsetzt. Aber dann muss man nicht heimlich mit anderen darüber reden, sondern mit dem eigenen Sohn, der dann eben mit seiner Frau reden muss. Wenn das aber nicht fruchtet muss man damit leben und es so hinnehmen.
Ich denke, dass die eigenen Eltern es aber auch irgendwie gewöhnt sind ihr Kind, egal wie alt, auch zu kritisieren und dass es deswegen oft einfach so kommt ohne nachzudenken. Mich nervt es aber ehrlich gesagt auch, wenn mir da immer wieder reingeredet wird.
So wurde ich von meinen Schwiegereltern beispielsweise auch sehr sehr früh gefragt, wann unser Sohn denn endlich mal Schokolade, Gummibärchen und Co essen kann und da war er gerade mal 10 Monate. Das geht einfach gar nicht und so etwas kann man sich auch sparen.
Zunächst einmal kritisiert man niemanden, wenn der Nachwuchs noch vor Ort ist. Schon gar nicht, wenn es sich um ein fünfjähriges Kind handelt, welches sowieso in einer bald schwierigen Phase landet und solche Aktionen für sich nutzen könnte. Ich war als Kind da sehr pfiffig und habe mit Streitereien zwischen Oma und Mama immer reagiert und entsprechend auch diese für mich schon genutzt.
Ich bin darüber hinaus der Meinung, dass weder Mutter und Vater entscheiden sollten, ob das Kind vegan oder vegetarisch ernährt werden soll. Hier muss man auch ein Kind mal mitentscheiden lassen. Wenn dem Kind die Wurst vom Papa oder Oma schmeckt, dann ist das so. Wenn Mama gerne möchte, dass ihr Sprössling vegane Nahrung zu sich nimmt, auch Okay, aber sie sollte dem Kind nicht die Wurst auf dem Brot verbieten oder sonst was. Das geht für mich nun einmal nicht.
Viele Ärzte sagen, dass vegan oder vegetarisch schön und gut ist. Eine Ärztin war sogar 7 Jahre selber vegan und ist dann wieder zum Fleisch zurückgegangen. Anfänglich hat sie gesagt, war es alles top und sie fühlte sich besser, aber das änderte sich mit den Jahren, weil ihr gewisse Proteine etc fehlten, die sie sonst immer durch Ergänzungsmittel aufnehmen müsse. Also wurde sie wieder Fleischesser beziehungsweise hat 1-2 Fisch oder Fleisch die Woche gegessen.
Ich finde, dass ein fünfjähriges Kind natürlich nicht alles essen darf, was es will. Logisch, weil sonst würden manche Kids wohl lieber auf Süßes zurückgreifen, statt der Schlangengurke. Das sollte wohl einleuchtend sein. Doch es wäre schon wichtig, das Kind auch in diese Art der Ernährung, wo Papa ja offenbar nicht ganz zufrieden mit ist, einbezogen wird.
Ansonsten geht es halt auch nicht, dass die Mutter im Dabeisein ihres Kindes gemaßregelt wird. Das funktioniert so nicht und andere haben sich nicht in die Erziehung einzumischen sowie sie zu maßregeln. Da wäre ich auch ganz anders in der Situation und schmeiße die Gäste mal eben locker raus, die sich sowas vor meinem Kind erdreisten.
Was heißt hier denn hinter dem Rücken? Die Diskussion hat angefangen als die Mutter den Raum verlassen hat und hörte nicht auf, als sie zurück gekommen ist. So habe ich den Eingangspost hier verstanden und auch gelesen, wie kommen dann manche hier darauf, dass das hinter dem Rücken stattgefunden hat?
Die Großeltern meckern hier auch nur über Dinge herum, mit denen sie sich nicht befasst haben und wohl auch noch nie auseinandergesetzt. Sprich sie reden hier das nach, was die Klatschpresse ihnen vorgegeben hat oder das Halbwissen gerade hergibt. Es ist machbar, dass man Kinder gesund ernährt mit der vegetarischen und veganen Lebensweise ab diesem Alter, aber eben nicht einfach und auch in der Regel nicht ohne Ergängungsprodukte. Wird das alles beachtet, dann kann das gut gehen und muss auch nicht krank machen.
Aber hier herrscht anscheinend in den Köpfen, dass man 7 Tage die Woche Fleisch und Wurst fressen muss damit man gesund bleibt und Fleisch das einzige wahre Lebensmittel für den Allesfresser Mensch ist. Man braucht weder das eine Extrem noch das andere Extrem betrachte, die Mischung macht es. Und wenn man es mal genauer anschaut, dann ist im Fleisch und Wurst so viel Zeug mit drinnen was krank macht und damit nicht besser. Denkt man mal an die Antibiotika die eingesetzt werden in der Massenhaltung, die verseuchten Böden die auch im Biofleisch zu finden sind usw. dann ist das ebenfalls nicht förderlich.
Von daher gibt es nicht erst seit gestern die Empfehlung, dass nur zwei mal die Woche Fleisch und Wurst gegessen wird. Eier auch nur in Maßen und nicht in Massen oder auch der Fisch nur einmal die Woche auf den Tisch kommt, aber dann auch ausgesucht und nicht die Tiere, die mit Antibiotika vollgestopft worden sind und Hormonen, damit sie schneller wachsen. Vegetarisch und Vegan hat auch seine Probleme mit Nitrid, Pestiziden und sonstigem Zeug aber da muss man halt für sich selbst die Mischung finden und wenn sich die Mutter auch beraten hat lassen, die Kinder regelmäßig beim Arzt vorgestellt werden mit Blutuntersuchungen, dann ist das durchaus machbar.
Da muss man als Großelternteil auch mal sein Hirn ein wenig einschalten und nicht an früher denken und alles mit früher vergleichen. Aber es ist wie so oft, dass hier versucht wird die eigene Meinung als die einzige und wahre richtige jedem aufzudrängen der sich anzupassen hat, und wenn er es nicht macht, dann aus dem Rahmen fällt und als Lästeropfer deklariert wird. Ich sehe da aber auch jeden einzelnen in der Verantwortung seinen Mund aufzumachen und solche Personen in die Schranken zu weisen, dass es nicht nur einen richtigen Weg gibt sondern mehrere Wege zum Ziel führen. Und das unbestrittene Ziel hier ist es doch, dass es den Kindern gut geht und sie keinen Mangel haben und nicht krank sind. Warum muss man es sich so schwer machen und einfach nur stumpf sitzen und zuhören oder gar peinlich berührt sein?
Mal davon abgesehen, dass die Eltern hier das Sorgerecht haben und nicht die Großeltern. Es steht ihnen also in keinem Rahmen zu, dass sie sich dermaßen aufspielen als wenn sie die gesetzlichen Vertreter des Enkelkindes sind. Sind sie damit nicht einverstanden, dann dürfen sie ihre Meinung äußern und wenn Vernachlässigung stattfinden würde, haben sie rechtliche Mittel zum einlegen. Trifft das nicht zu, dann haben sie den Rand zu halten und nicht zu diktieren wie es zu laufen hat.
Ob das Kind nun mit im Raum ist oder nicht, spielt hierbei keine Rolle. Denn ich finde nicht, dass man alles hinter den Kindern besprechen muss wenn es Konflikte gibt und diese damit in Watte packt und Sonnenschein und Einhornpups in jeder Lebenslage suggeriert. Sie sollen das ruhig mitbekommen, so etwas regt auch den Wortschatz mit an, soziale Kompetenzen usw. warum sollte man das dann nicht vor dem Kind machen? Auf den Umgangston kommt es drauf an, wenn man sich darüber schlägt und haut, dann muss das das Kind nicht sehen aber eine angemessene verbale Diskussion hat noch nie geschadet.
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