10 Euro Mindestlohn realistisch?

Inzwischen gilt der Mindestlohn auch in Deutschland. Gerade im Gaststättengewerbe profitieren viele davon. Doch auch hier werden von der entsprechenden Gewerkschaft im Saarland 10 Euro gefordert. Aktuell liegt er mit 8,84 Euro unter dem Mindestlohn in Luxemburg oder in Frankreich.

Allerdings entstehen daraus auch keine armutsfesten Renten. Beim Gaststättengewerbe spielen Trinkgelder allerdings auch eine Rolle, weshalb ich hier schon die Möglichkeit des Riesterns sehe. Findet ihr auch, dass Gaststättenpersonal mit seinen Trinkgeldern einen eigen Beitrag zur Altersvorsorge leisten könnte?

Geh mal weg von der Gaststätte, denn das ist bei weitem nicht für alles repräsentabel. Immerhin bekommt man da noch zusätzlich Trinkgeld. In anderen Jobs, die ähnlich schlecht bezahlt werden, bekommt man das nicht. Beispielsweise in der Pflege bekommt man auch oft nur unter 10€ Gehalt, weil man vielleicht ungelernt ist oder einem die Ausbildung nicht anerkannt wird, man aber Geld braucht.

Fair wären die 10€ schon und ich denke auch, dass uns Arbeitskraft etwas Wert sein muss. Außerdem frage ich mich, wie man das alles bezahlen soll, alles wird teurer und die Löhne bleiben gleich? Das ist einfach unrealistisch. Beispielsweise lebe ich in einer Stadt, in der seit Jahren die Mieten ansteigen, beim Gehalt bleibt aber alles beim alten.

So wie ich das mitbekommen habe, gehen die Linken ja mit einer Forderung von 12 Euro Mindestlohn in die diesjährige Bundestagswahl und deswegen sind die 10 Euro, ja schon wieder Schnee von gestern. Und nein, ich würde das Gaststättengewerbe davon nicht ausschließen wollen, denn wenn man schon so anfängt, dann kommen noch die Taxibranche, Friseurbranche und was weiß ich noch dazu.

Mein Mann arbeitet selbst in der Gastronomie. So üppig wie das mit dem Trinkgeld dargestellt wird, ist es nicht immer. Klar gibt es die tollen Läden, die es erlauben, dass sich alle Mitarbeiter zu gleichen Teilen das Trinkgeld geben. Dann gibt es aber auch die Arbeitgeber, die das Trinkgeld einfach einbehalten. Oder nur die Kellner behalten das jeweils verdiente Trinkgeld und die Küche geht leer aus. Ich bin da ähnlicher Meinung wie die Linke und sehe eine Zukunft nur bei 12 € Mindestlohn und auch das wird auf Dauer nicht reichen.

In Frankreich liegt er aktuell bei 9,76 Euro und in Luxemburg ist er mit 11,27 Euro den zuletzt wieder einmal von der SPD geforderten 12 Euro nahe. Da muss man sich schon fragen, warum es in Deutschland nicht gehen sollte? Schließlich geht es UNS doch angeblich so gut.