Schminken als Balzritual des Menschen sehen?

In einem anderen Diskussionsforum habe ich die Aussage eines männlichen Users gelesen der meinte, dass MakeUp und Schminken doch nur ein Teil des menschlichen Balzrituals wäre, das auf optische Reize setzt. So ganz für sich alleine würde sich keine Frau schminken (wollen).

Ich finde diese Aussage schon ziemlich gewagt und denke, dass der Mann keine Ahnung hat oder einfach nur unaufmerksam durchs Leben geht. Sicherlich gibt es Frauen, die sich schminken, wenn sie wissen, dass ein Mann in sichtbarer Nähe sein wird. Aber das wird er ja nicht erfahren, wie die herumlaufen, wenn kein Mann da ist.

Ich habe zum Beispiel Bekannte, die sich immer schminken, bevor sie aus dem Haus gehen. Meine Freundinnen schminken sich gar nicht, wenn wir uns treffen und verzichten im Alltag darauf. Da wird sich dann wenn überhaupt nur geschminkt zu besonderen Anlässen.

Könnt ihr die Aussage des Users verstehen und unterschreiben? "Kriegsbemalung" hat doch nicht zwangsläufig was mit Balzritual zu tun, wenn ich bedenke, dass es noch andere Rituale wie bestimmte Traditionen oder Kriegsvorbereitungen gibt, wo man sich dann eben bemalt und schmückt. Vielleicht hat der User sich auch nur auf die "moderne" Welt der Industrieländer bezogen und nicht auf irgendwelche Naturvölker.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Schminken unbewusst ein Balzritual ist, auch wenn die meisten Frauen das sicherlich nicht gerne hören. Man betont damit seine Reize und möchte hübsch aussehen. Große Augen wirken jugendlich und frisch, Pickel und Unreinheiten werden verdeckt.

In der Natur ist es allgemein eher umgekehrt. Die Männer machen sich hübsch. Die männlichen Vögel sind oft schön bunt und auffällt, die Weibchen häufig braun und unauffällig. Das trifft man auch bei anderen Tierarten wie Fischen und einigen Säugetieren. Irgendwie sind wir da als Mensch eine Ausnahme, weil bei uns die Frauen die Bunten sind und nicht die Männer.