Könnt ihr Karten lesen?

vom 03.03.2015, 09:26 Uhr

Ich hatte vor einiger Zeit ein Blockseminar, bei dem wir auch ins Gelände geschickt wurden. Unsere Aufgabe war es, in Gruppen ein ganz bestimmtes Gelände zu untersuchen. Wir haben dazu aktuelle Luftbilder bekommen mit denen wir uns orientieren müssen und die wir dann mit älteren Luftbildern vergleichen mussten, um die Veränderungen in der Umgebung kartieren und lokalisieren zu können.

Es traf sich so, dass wir anfangs in der Gruppe das Gelände abgelaufen sind um uns eben damit vertraut zu machen, damit wir hinterher ganz genau wissen, in welchen Klassen wir kartieren müssen, es wäre schließlich peinlich, wenn wir Bauland wegen einem falschen Blick auf das Luftbild als Ackerflächen deklariert hätten. Wegen dem Maßstab war auch nicht immer zweifelsfrei möglich, alles aus der Ferne zu differenzieren.

Als wir jedoch unser Gelände abgelaufen sind, hatte eine Kommilitonin aus meiner Gruppe jedoch total die Probleme mit der Orientierung und wusste gar nicht, wie sie die Karte richtig lesen soll. So kam es, dass sie zu gerne in die falsche Richtung gelaufen wäre. Ich finde die Orientierung mit Luftbildern auch schwieriger als mit ganz normalen Karten, weil man hier ja auch die Natur wie Büsche und Bäume, die Wege verdecken können, sehr genau sehen kann, sodass man da auch leichter Mal Wege übersehen kann. Bei einer abstrahierten Karte passiert so etwas nicht so leicht.

Habt ihr Schwierigkeiten damit, Karten zu lesen und euch danach zu orientieren? Bei welchen Karten fällt es euch schwer und bei welchen leicht?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin ja ein DDR-Kind und wir hatten damals während der Schule auch eine sogenannte Ausbildung der Zivilverteidigung. Das war für die Mädchen und dort haben wir unter anderem auch Geländemärsche durchgeführt unter dem Aspekt, dass man vielleicht Zivilisten von A nach B bringen muss. Dadurch haben wir auch den Umgang mit Geländekarten und Kompass gelernt, damit wir den Weg auch finden können.

Dazu haben wir kein Navigationsgerät, sondern einen normalen Straßenatlas im Auto und ich schaue auch oftmals in den Routenplanern online, wenn ich in einen fremden Ort muss. Da hat man ja auch Luftbilder und ich komme damit sehr gut zurecht. Aber an deinem Beispiel sieht man auch wieder, wie abhängig man sich von der Technik macht und viele Menschen im Extremfall ohne diese elektronischen Hilfen schon fast nicht mehr klar kommen im normalen Leben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin zum Glück noch mit Karten aufgewachsen, da es in meiner Kindheit noch keine Navigationssysteme für den Privatmenschen gab. So kann ich normale Karten schon ganz gut lesen und mich danach orientieren und zurechtfinden. Auch in der Fahrschule wurde ich noch im Umgang mit Karten trainiert. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es mir anhand von Luftbildern auch nicht so leicht fiele, mich zu orientieren, aber das habe ich noch nicht versucht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wenn man mich mit einem Stapel Luftbilder irgendwo in der Pampa aussetzen würde, würde ich wahrscheinlich auch gnadenlos versagen. Auch einen Kompass habe ich noch nie benutzt. Dennoch bin ich der Meinung, dass ich halbwegs Karten lesen kann, auch wenn es sich bei mir eher um Stadtpläne handelt. Mein Orientierungssinn ist ganz gut ausgeprägt.

Jedenfalls weiß ich, dass Norden immer oben ist, und kann Entfernungen ungefähr einschätzen. Deswegen komme ich in Ortschaften mit schönen, leserlichen Straßenschildern und mit gut beschilderten Wanderpfaden recht ordentlich zurecht. In der Wildnis habe ich es noch nicht probiert, aber ich hoffe, dass das auch so bald nicht nötig sein wird.

Auch als Briefträger konnte ich mir meine Routen an Hand von Karten mit etwas Übung selbst zusammen stellen. Ich bin also wahrscheinlich kein gelernter Waldläufer, aber zumindest kein ganz hoffnungsloser Fall, was das Lesen von Karten angeht.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wir haben das Kartenlesen damals auch noch in der Grundschule im Sachunterricht gelernt. Damals war das noch ganz selbstverständlich. Wir sind dazu mit der Schulklasse und der Lehrerin damals auch ins Gelände gegangen, haben einen Kompass und eine Wanderkarte bekommen und haben so eine Art Schatzsuche absolvieren müssen.

Etwa ab dem Alter haben mir meine Eltern auch Straßenkarten in die Hand gedrückt, wenn wir mit dem Auto irgendwo hin unterwegs waren, wo wir das Viertel nicht kannten und irgendjemand dem Fahrer sagen musste, wo als nächstes links oder rechts abgebogen werden muss. Von daher würde ich auch ohne Navigationsgeräte überleben.

Aber praktisch ist so ein Gerät schon, denn wenn man alleine im Auto sitzt, muss man immer irgendwo anhalten, um in die Karte zu sehen, mit einem Navi kommt man in der Regel schneller an, wenn er gut programmiert ist. Deshalb nehme ich klassische Karten nicht mehr so oft wie früher in die Hand. Aber so eine Fertigkeit verlernt man zum Glück nicht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich bin noch in der Lage Karten zu lesen und das war ich auch schon als Kind, denn dort gab es noch keine Navigationsgeräte und Smartphones mit Internet, die einem alles abgenommen haben. Eine große Kunst ist das auch nicht wenn man es sich mal genauer anschaut und auch wenn man in der Schule ein wenig aufgepasst hatte in der Erdkunde und Natursachkunde, dann sollte man das heute noch hin bekommen wie man sich orientiert. Auch wenn man gar kein Hilfsmittel wie eine Karte oder einen Kompass mit dabei hat.

Für mich ist es unerlässlich, dass ich Karten lesen kann auch aufgrund von meinem Job. Denn dort gibt es nichts anderes als eine Karte vom Gebiet und dann geht es los, Smartphone und Navigationsgerät helfen dir da rein gar nichts besonders nicht wenn du im Ausland unterwegs bist. Da bekommst du eine Karte, auf der einzeichnet sind wo grob die Minen liegen und das hast du dann zu meiden und dich zu orientieren, auch wenn nichts weiter als Sand und Pampa um dich herum ist und du da noch nie gewesen bist. Davon hängt auch dein eigenes Leben mit ab, denn nicht immer sitzt man im netten gepanzerten Fahrzeug sondern muss auch mal raus zu Fuß.

Auch im weiteren Teil meiner Ausbildungen kam das immer wieder zum tragen, im Rettungsdienst habe ich angefangen, als es noch keine Navigationsgeräte gab. Da war dein Freund der Kartenorder mit teilweise noch mit von Hand gemalten Karten der Ortschaften die noch nicht einmal einen Straßennamen hatten sondern nur Platznummern oder wenn etwas mitten im Wald war, musstest du auch den Weg da hin finden mitsamt deiner Ausrüstung und am bestem mit Auto, was dabei nicht im Wald versenkt wird. Auch bei der Bundeswehr eine tragende Rolle, da wurde ich auch nicht nur einmal mit Karte ausgesetzt und musste dann in Zeit X an Ort Y wieder sein und mich bis dahin durchschlagen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich glaube, ich wäre nicht so gut im Karten lesen. Früher, als es noch kein oder nur sehr wenig Internet, Smartphones oder GPS-Geräte gab, fehlte leider auch der Anlass mal eine Karte zu lesen. Bis ich mein eigenes Auto hatte, waren die technischen Hilfen schon an der Tagesordnung und auf diese habe ich dann eben auch zurückgegriffen. Ich habe kürzlich in einem Film mal eine Karte von einem Wald gesehen und muss sagen, dass ich mit dieser wohl nicht zurecht gekommen wäre oder zumindest erst nach einer Weile.

Eindeutige Wanderkarten, wie man sie direkt im Wald auf Wanderpfaden findet, stellen kein Problem dar, dennoch wäre ich froh, wenn ich irgendwann einmal die Gelegenheit habe mich mit dem Thema besser auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man Karten liest. Man kann ja nie wissen, wann das mal nützlich ist.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich da wahrscheinlich komplett verloren wäre. Mich könnte man in einem Wald aussetzen und ich würde wahrscheinlich nie wieder nach Hause finden. Ich musste mich in meinem ganzen Leben noch nie mit so was beschäftigen und werde sicher nicht damit anfangen, wobei es im Falle eines Weltkrieges oder wenn ich doch mal ausgesetzt werden sicher nützlich wäre, also sofern ich dann auch eine Karte oder wenigstens Papier und Stift bekomme.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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