Wie läuft es bei Leberkrebs ab?
Eine Bekannte von mir hatte Gallenkrebs. Daraufhin wurde ihr die Galle entfernt. Die anschließende Chemo hat sie nicht abgeschlossen, da ihr zum Schluss nur noch schlecht war. Nun hat sich an der Leber ein Tumor gebildet und in der Leber sind Metastasen. Der Tumor musste teilweise operativ entfernt werden. Nun kann die liebe Frau nicht mehr gehen und wartet ab, wie es weitergeht. Heilungschancen sind wohl keine mehr vorhanden.
Für mich wäre es wichtig, zu wissen, wie es weiter geht? Wie lange zieht sich so etwas hin? Soll die Dame lieber zu Hause vom Pflegedienst versorgt werden? Oder wäre eine Palliativstation nicht doch besser? Hättet ihr sonst noch irgendwelche hilfreichen Ratschläge?
Familiär habe ich nur Erfahrung mit Lymphdrüsen- und Blasenkrebs. Aber eigentlich war der Ablauf da identisch, der Körper wird mehr und mehr zerfressen und funktioniert immer schlechter. Der Krebs wuchert ja auch irgendwann durch den ganzen Körper, sodass es gar nicht mehr so wichtig ist, von wo er ausging. Meiner Meinung nach, ich bin ja kein Arzt.
Schwere Inkontinenz gab es zum Beispiel bei beiden Fällen. Ansonsten ist schwer kalkulierbar, wie der weitere Ablauf ist, das ist bei jedem etwas anders. Mein Vater hatte zuletzt sogar Metastasen bis ins Gehirn, weshalb er phasenweise ganz üble und beängstigende demenzartige Symptome zeigte.
Meine Erfahrung mit dem Pflegedienst ist, dass die zwar schon einen beachtlichen Teil leisten und die Familie sehr entlasten können, oft bieten die ja auch Sterbebegleitung. Aber all dies ist eben nur ambulant und sie sind nicht immer da. Ab einem gewissen Punkt kann man den kranken Menschen aber nicht mehr alleine lassen, auch nicht stundenweise, weil er irgendwann völlig hilflos ist.
Eine stationäre Unterbringung wird daher vermutlich irgendwann unumgänglich werden. Sie wird auch mit Fortschreiten der Krankheit wahrscheinlich immer häufiger ärztliche Hilfe benötigen und die Ärzte überweisen sie vermutlich sowieso dorthin. Die Versorgung dort ist aber auch der Situation angepasst und geht über das Medizinische deutlich hinaus.
Ähnlich, aber noch besser, ist ein Hospiz. Medizinische Versorgung findet da auch statt, aber nicht so schwerpunktmäßig, wie auf einer Palliativstation, zumal man medizinisch irgendwann auch nicht mehr viel machen kann, außer Schmerzmittel usw. zu verabreichen. Aber was dort an Pflege geleistet wird, können Familie und Pflegedienst auch zusammen nicht leisten und ich kann es nur empfehlen, das war wie im 3-Sterne-Hotel - auf Kosten der Kasse.
Wie lange sich das hinzieht, wird keiner sagen können. Von wenigen Wochen bis hin zu einem Jahr ist alles möglich. Ich wurde mehr als einmal von den Kliniken angerufen, weil mein Vater im Sterben lag. Und am nächsten Tag ging es ihm wieder bestens. Das einzuschätzen ist auch Ärzten nicht gegeben. Und wenn da welche Prognosen versuchen, sind sie entweder nicht ehrlich oder noch unerfahren. In jedem Fall wird es ein schwerer Weg, der Krebstod ist leider oft kein friedliches Entschlafen.
Sehr empfehlen muss ich Deiner Bekannten, sich eine Patientenverfügung zu besorgen und dies am besten schnell. Hier kann sie festlegen, welche medizinischen, bzw. lebenserhaltenden Maßnahmen sie wünscht, oder ausdrücklich ablehnt. Bei meinem Vater lautete eine Klausel, dass er auf keinen Fall leiden will und ausdrücklich gestattet, dass gegen Durst, Atemnot usw. in jedem Fall gehandelt werden soll, auch wenn es sein Leben verkürzt. So kann sie unnötige Qualen verhindern, gegen die sie vielleicht nicht mehr protestieren kann, wenn es soweit ist.
Auch eine Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung wäre sinnvoll, falls sie ihr Leben krankheitsbedingt irgendwann nicht mehr selbst regeln kann. So kann sie Personen ihres Vertrauens hierfür einsetzen, während diese sonst gerichtlich fremdbestimmt würden. Nennenswerte Kosten entstehen durch diese Maßnahmen nicht.
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