Nichts im Garten machen wollen, da Vorschläge abgelehnt?

Die Nachbarn meiner Eltern haben ihren Garten neu gestalten lassen. Das hat viel Geld gekostet, allerdings ist derzeit nur der Mann damit zufrieden. Seine Frau ist unglücklich, da alle ihre Vorschläge abgelehnt wurden. Sie wollte ein kleines Gemüsebeet und einen Bereich für Wildblumen. Der Garten sieht nun sehr durchgestylt und steril aus. Das wollte sie so nicht, es wurden aber alle ihre Vorschläge abgelehnt.

Deswegen weigert sie sich nun auch etwas im Garten zu machen. Sie mäht den Rasen nicht, schneidet keine Pflanzen mehr zurück und zupft auch kein Unkraut. Früher hat sie das im Garten gemacht, doch jetzt möchte sie nicht mehr, da ihr der Garten nicht gefällt. Sie meint, dass ihr Mann die Arbeit machen kann, da seine Wünsche bezüglich des Gartens sich erfüllt haben. Würdet ihr auch nicht mehr im Garten anpacken, wenn eure Wünsche nicht berücksichtigt wurden? Ich finde unsere Nachbarin da sehr konsequent und finde ihre Entscheidung richtig. Wie seht ihr das?

Ich kann es nachvollziehen. Für mich hat ein Garten auch was mit Spaß und Wohlfühlen zu tun. Und für viele ist auch die Gartenarbeit nicht einfach nur eine lästige Pflicht, sondern diese gehört dazu. Wenn die Dame nun keine Freude am Garten mehr hat, weil er ihrem Geschmack völlig entgegen läuft, dann kann ich verstehen, dass sie sich stur stellt.

Ich kann das schon verstehen, wie die Frau sich fühlt und warum sie so handelt. Wenn man gemeinsam etwas plant, dann finde ich es wichtig, dass beide Partner eben auch Vorschläge einbringen können und dass im Bedarfsfall eben ein Kompromiss gefunden wird. Wenn dann aber wie im beschriebenen Fall der Ehemann voll sein Ding durchzieht, dann verstehe ich es schon, dass die Frau im Gegenzug keine Lust mehr hat, in dem Garten bei der Arbeit zu helfen, weil sie sich in dem Garten so einfach nicht wohlfühlt.

Ich kann auch das Verhalten der Frau sehr gut nachvollziehen. Der Garten sollte zum Erholen diesen und Spaß in der Freizeit machen. Durch das Ablehnen der Vorschläge ist es für sie einfach kein schöner Platz mehr zum Erholen, wo sie sich wohl fühlt, sondern ein anscheinend sehr steriler Ort, an dem ihr Mann das Sagen hat. Das dürfte ihr jedes Mal, wenn sie den Garten betritt, deutlich vor Augen geführt werden.

Ich würde in dem Fall wohl auch keinen Handschlag mehr dort machen. Der Mann wollte den Garten so haben - jetzt soll er ihn auch alleine so erhalten. Ich glaube, ich würde in dem Fall sogar noch weiter gehen und über die gesamte Beziehung nachdenken und ob ich wirklich mit so einem Menschen zusammen leben will, der ausschließlich seine eigenen Wünsche umsetzen lässt und mich und meine Wünsche völlig ignoriert.