Mehr Scheidungen in Großstädten, da bessere Chancen?

vom 31.10.2017, 22:46 Uhr

Neulich habe ich in einem Artikel gelesen, dass die Scheidungsquote in den Großstädten generell größer ist, als in den kleinen Städten und Dörfern. Dies würde mitunter auch daran liegen, dass man in der Großstadt eine größere Auswahl und somit auch bessere Chancen hat. Man kann hier eher einen neuen Partner finden, als wenn man in einem kleineren Dorf lebt und dort schon quasi jeden Menschen kennt. Die Menschen würden daher weniger Hemmungen haben, eine Scheidung einzureichen.

Ist das für euch nachvollziehbar? Ich finde diesen Beweggrund generell nicht so logisch. Ich würde mich trennen, weil ich nicht mehr glücklich in einer Beziehung bin. Wie es um die Chancen auf einen neuen Partner steht, wäre mir dabei egal. Wie ist das bei euch? Würdet ihr euch eher trennen, wenn ihr in einer Großstadt wohnen würdet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde das schon sehr logisch, was du da gelesen hast. Für mich käme eine Scheidung so oder so nicht in Frage. Dann würde ich gar nicht erst heiraten. Wenn man nicht mehr glücklich in der Ehe ist muss man daran arbeiten.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn man mal genauer schaut, wer sich wo scheiden lässt, dann kommt das nicht unbedingt hin. Zwar liegen tatsächlich die Stadtstaaten Bremen und Berlin bei den Bundesländern ganz vorne. Von 10.000 Ehen werden dort pro Jahr 110 beziehungsweise 108 geschieden.

Aber schaut man nach den Städten, punkten nicht die Metropolen. Die meisten Scheidungen gab es in Emden, Euskirchen, Düren und Heinsberg. Da stellt jetzt nicht gerade der Bär und die Auswahl ist auch nicht so groß. Und Offenbach, selbst nicht klein und direkt an Frankfurt grenzend, hat mit die niedrigste Scheidungsrate in Deutschland. Nur 9 Ehen pro 10.000 Einwohner werden geschieden. In München ist man mit 30 erheblich scheidungsfreudiger.

Und ja tendenziell halten Ehen auf dem Land länger. Aber es halten auch Ehen mit Hausfrau besser. Ehen mit Kindern werden seltener geschieden als Ehen ohne und je mehr Kinder, desto seltener kommt es zur Scheidung. Außerdem werden Ehen mit mehr Einkommen seltener aufgelöst, der Alltagsstress ist geringer. Dagegen halten Ehen mit berufstätigen Ehefrauen weniger gut.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke auch nicht, dass es wirklich darauf ankommt, ob ich jetzt auf dem Land oder in der Stadt lebe. Früher war das so, dass jeder jeden gekannt hat, das ist aber heute auch nicht mehr so eng. Außerdem leben wir in einem Zeitalter der Trennungen und Patchworkfamilien, weil die Frauen eben nicht mehr auf den Mann angewiesen sind.

Und gerade, wenn hier geschrieben wird, dass die Ehen, in denen die Ehefrau arbeiten geht, öfter geschieden werden, macht das für mich Sinn. Immerhin wird dort die größte Streitigkeit die Aufteilung des Haushalts sein. Viele Männer meinen ja, dass das nur auf die Frau abzuwälzen ist. Da wäre der Mann aber bei mir auch an der falschen Adresse.

9 auf 10.000, das ist wirklich keine hohe Rate. Das finde ich lobenswert.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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