Wegen Angstraum den Arbeitsplatz wechseln?

In dem Beitrag Öffentliche Angsträume bewusst meiden? schrieb ich ja schon von einem "Problemort" bei uns in der Stadt, der ziemlich berüchtigt ist und wo leider immer etwas los ist und die Polizei sich oftmals hilflos und überfordert fühlt. An diesem öffentlichen Platz befinden sich sehr viele Arztpraxen, nicht nur von Hausärzten, sondern auch Fachärzten und entsprechend vielen Arzthelferinnen.

Was ich nicht so ganz verstehe ist folgendes: bei uns in der Stadt werden gerade Arzthelferinnen händeringend gesucht. Bei diesen Praxen ist es dann teilweise so, dass die Sprechzeiten bis 19 oder 20 Uhr unter der Woche gehen und dann ist es natürlich umso gefährlicher, wenn man auf dem Heimweg dann diesen gefährlichen Angstraum passieren muss. Teilweise muss sogar Samstags gearbeitet werden.

Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Arzthelferinnen auch anderswo schnell Arbeit finden würden verstehe ich es umso weniger, warum man dort bleibt, wo es so gefährlich ist und das viele Jahre ohne auch nur daran zu denken, den Arbeitsplatz zu wechseln. Könnt ihr das nachvollziehen? Wie würdet ihr in so einer Situation reagieren?

Sicher ist es dann nicht schön, wenn man auf dem Weg zur Arbeit und vor allem natürlich auf dem Rückweg über diesen Platz gehen muss, wo man Angst haben muss, wenn man da im Dunkeln entlang geht. Aber es geht bei einem Job ja nicht nur um die Umgebung. Wenn man sich in einem Team sehr wohlfühlt und dann vielleicht auch gemeinsam die Praxis verlassen kann, um den Weg nicht alleine zurücklegen zu müssen, dann ist es ja leichter.

Wenn man woanders anfängt, dann weiß man wieder nicht, in was für einem Team man landet. Dann fühlt man sich vielleicht in der Gegend sicherer, aber in dem Team unwohl und das ist dann auch nicht so schön. Darum wüsste ich nicht, ob ich dann wirklich den Arbeitsplatz wechseln wollte, wenn ich auch in so einer nicht ungefährlichen Gegend arbeiten würde.