Sind Asiaten bei Essgewohnheiten beratungsresistent?

Ich möchte kein Bashing betreiben und weiß, dass in vielen Regionen Asiens der Aberglaube und die Tradition enorm verwurzelt sind. Das merken wir im Alltag an den vielen aussterbenden Tieren, deren Waren wie Elfenbein, Tigerpenis und Haifischflossen nach Asien gehen, weil sie für ein gesundes Leben, Potenzsteigerung und mehr steht. Dies geht seit Jahren so und ändert sich aktuell nicht.

Ich lese immer viele derartige Schmuggelberichte, die Kommentare auf Facebook, Tierschützeraktivitäten auch in Asien (ja, die gibt es) und die Wut ist teilweise kaum in Worte zu fassen. Dort sprechen viele auch davon, dass selbst Bildung, dass gewisse Dinge giftig sind wie Haifischflossensuppe die Damen und Herren in Asien nicht zum Umdenken bewegt, sodass viele glauben, sie sind beratungsresistent.

Ich verstehe jegliche Wut und bin selbst über vieles wütend. Auch weil die Bemühungen der asiatischen Tierschützer teilweise zur gefährlichen Lebensaufgabe wird, wo es auch um viel Geld geht und das ist natürlich auch neben der Tradition ein Problem.

Doch ist es wirklich so, dass man sagen kann, dass die Asiaten beratungsresistent sind, wenn es um das Leid von Tieren und ihren Essgewohnheiten geht, die viel auch aufgrund von Traditionen zustande kommen? Glaubt Ihr auch, dass sich örtlich nichts ändern wird oder erst über Jahrzehnte hinweg dauern würde? Reicht Bildung, Nachweise für giftige Suppen & Co, keine Potenz durch den Verzehr von Tigerpenis etc nicht aus, um in Asien ein Umdenken zu ermöglichen? Was denkt Ihr?

Asiaten sind genauso offen oder verschlossen gegenüber Veränderungen wie alle anderen auch. Natürlich ist es schlimm, dass Arten aussterben, weil deren Körperteile als Medizin gelten. Aber wir kaufen fleißig Globuli, finden Kleidung oder Nahrungsmittel, die bekanntermaßen unter unsäglichen Bedingungen produziert werden, zwar nicht in Ordnung, aber kaufen es trotzdem. Der Antisemitismus ist immer noch immens. Was ist da so anders?

Wir sind nicht Beratungsresistenz oder wie? Wir essen immer noch keine Insekten zum Frühstück, sondern die meisten konsumieren dann Müsli oder belegte Brötchen. So etwas wie Schlangen, Hunde oder Katzen stehen auch nicht auf dem Speiseplan. Also so gesehen sind wir mindestens genauso schlimm, auch wenn ich daran denke, wie viel Alkohol hier konsumiert wird im Durchschnitt. Auch essen wir immer noch Rind, was an anderen Orten heilig ist oder Schwein, was laut jüdischem und muslimischen Glaubens unrein ist. Wir sind keinen Deut besser als die Asiaten. Es ist nur leichter mit dem Finger auf andere zu zeigen als auf sich selbst.

Die Asiaten sind da nicht viel besser als wir. Gut, wir Deutschen ernähren uns jetzt nicht unbedingt gerne von Tieren die vom Aussterben bedroht sind. Aber seien wir mal ehrlich, unsere Tiere werden unter perversen Bedingungen gehalten. Die Tiere werden zwangsweise künstlich befruchtet, die Kühe werfen ein Kalb nach dem nächsten, welches dann nicht einmal natürliche Milch trinken darf, sondern irgendeine Pulvermilch bekommt. Unsere Schweine werden auf engstem Raum in ihren eigenen Exkrementen gehalten und Mutterschweine dürfen sich über Wochen gar nicht bewegen, sondern werden auf einer Seite gehalten, damit die Ferkel trinken können.

Immer wieder sieht man im Fernsehen Bilder von Puten oder Hühnern die auf engstem Raum gehalten werden. Die Tiere picken gegenseitig auf einander ein und betreiben Kannibalismus. Das ganze Gefieder ist mit Kot beschmiert und die Tiere haben Abszesse am ganzen Körper. Das sind klassische Haltungsbedingungen in Deutschland. Lecker lecker. Und wir essen das dann, ist ja schließlich günstig. Ich glaube da ist es nicht fair über Asiaten und ihre merkwürdigen Ernährungsgewohnheiten herzuziehen, man sollte sich erstmal an die eigene Nase packen.