Häufige Trennung von Privat- und Kassenpatienten beim Arzt?
Neulich habe ich erfahren, dass immer mehr Ärzte ihre Privat- und Kassenpatienten getrennt behandeln. So werden beispielsweise für Kassenpatienten nur vormittags Termine angeboten und für Privatpatienten nur nachmittags. Da viele Menschen ihren Arzttermin gerne auch nach der Arbeit wahrnehmen wollen, hat der Arzt am Nachmittag häufig mehr Patienten. Da bietet es sich an, die Privatpatienten in den Nachmittag zu verschieben, da man bei ihnen mehr abrechnen kann.
In meiner Nähe gibt es sogar eine orthopädische Gemeinschaftspraxis, die zwei Sitze hat. Die eine Praxis befindet sich in der Altstadt und bedient nur Privatpatienten. Wer gesetzlich versichert ist muss einen etwas längeren Weg in einen Außenbezirk der Stadt auf sich nehmen.
Der Grund für die Trennung ist der, dass es offenbar häufig Streit zwischen gesetzlich und privat Versicherten gibt. Diese treffen sich beispielsweise im Wartezimmer und reden zufällig miteinander. Dann fällt auf, dass die eine Person trotz Beschwerden längere Zeit auf einen Termin warten muss, während der Privatpatient wegen einer Lappalie noch am gleichen Tag einen Termin bekommen hat.
Kennt ihr auch Praxen, die ihre Kassen- und Privatpatienten trennen? Wird das immer üblicher, da die Ärzte die Privatpatienten bevorzugen, da sie einfach viel mehr an ihnen verdienen können? Würdet ihr einen Arzt meiden, der eine solche Trennung vornimmt?
Ich kenne durchaus Praxen, in denen Privat- und Kassenpatienten getrennt warten müssen. Ansonsten sitzen Kassen- und Privatpatienten meistens gemeinsam in einem Wartezimmer und die von dir geschilderten Diskussionen habe ich bisher noch nicht mitbekommen. Da wird sich meistens ganz normal unterhalten und ich bemerke es bei meinen Ärzten aber auch eher selten, dass dieses Zwei-Klassensystem aktiv betrieben wird.
Vielleicht habe ich auch einfach nur Ärzte erwischt, die Wert auf Gleichbehandlung legen. Aber ich hatte bisher auch nie Probleme damit, einen Termin am gleichen Tag zu erhalten. Vielleicht bin ich auch beharrlicher als manch Anderer und kann hartnäckigst nerven. Aber ich hatte damit als Kassenpatientin noch nie Probleme. Das ist das ständig auftretende leidige Thema mit der Terminvergabe, aber ich konnte mich bisher wirklich noch nie beschweren.
Das ist mir bei meiner Gynäkologin stark aufgefallen. Sie vergibt an Kassenpatienten die Termine nur Montags. Ich bin seit vielen Jahren bei ihr und sie lässt mich immer nur Montags zu sich kommen zur Untersuchung, nie an einem anderen Tag. Die Privatpatienten werden ausschließlich am Donnerstag in die Praxis gebeten. Wie sie die anderen Tage unter den Patienten aufteilt, weiß ich gar nicht. Auffällig ist aber, dass ich nie Schwangere sehe, wenn ich im Wartezimmer sitze, weil ich einen Termin habe.
Das Geheimnis der Privatpraxis in der Stadtmitte und der Praxis für Kassenpatienten im Außenbereich ist einfach zu erklären. Eine Kassenpraxis kann man nur dort eröffnen, wo die kassenärztliche Vereinigung eine sozialrechtliche Zulassung, im Volksmund Kassenzulassung, erteilt.
Die Zulassung errechnet sich anhand des Versorgungsbedarfs im jeweiligen Bezirk. Ist die Versorgung gegeben, gibt es keine Zulassung. In solchen Bereichen kann man nur eine bestehende Praxis übernehmen. Eine Privatpraxis dagegen darf man überall ohne Einschränkung eröffnen. Möchte man das Trennen, dann sucht man natürlich einen Standort mit gutem Einzugsbereich.
Ansonsten hat die Trennung in einer Praxis doch stark nachgelassen. Extra Wartezimmer für Privatpatienten sind im Vergleich zu früher selten geworden, da hatte das fast jeder Arzt. Auch die Zeiten für reine Privatsprechstunden haben im Vergleich zu früher deutlich abgenommen.
Ich habe es bisher sehr selten erlebt, dass privat und gesetzlich krankenversicherte Patienten unterschiedliche Warteräume in Arztpraxen haben. Der einzige Unterschied bei Warteräumen für Privatpatienten den ich feststellen konnte war, dass dort verschiedene Getränke und ein Kaffeevollautomat zur freien Verfügung standen. Ansonsten kenne ich eher die gemischten Warteräume und dass sich da die unterschiedlich versicherten Patienten in die Wolle bekommen hätten, das habe ich noch nie erlebt.
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