Morgen- und Abendroutine auch für Erwachsene sinnvoll?

vom 24.10.2017, 10:33 Uhr

Eine Bekannte von mir hat seit einiger Zeit zwei kleinere Kinder und legt sehr viel Wert auf Routine im Alltag. Die beiden müssen auch am Wochenende zu bestimmten Zeiten aufstehen und schlafen gehen, damit sich eine Routine einpendelt und ihnen das Aufstehen in der Woche nicht schwer fällt. Neulich meinte sie dann zu mir, dass ihrer Meinung eine solche Routine auf für Erwachsene sehr gut wäre.

Sie selbst geht in der Woche normalerweise immer zu unterschiedlichen Zeiten schlafen. Wenn etwas mehr zu tun ist, dann geht sie eben später schlafen, als wenn schon frühzeitig alles erledigt ist. Am Wochenende schläft sie auch mal etwas länger aus und das würde dann am Montag dazu führen, dass man wieder schwer aus dem Bett kommt.

Denkt ihr, dass eine Morgen- und Abendroutine auch bei Erwachsenen sinnvoll sein kann, so dass man Wochenende auf das Ausschlafen verzichtet und dafür in der Woche besser aus dem Bett kommt? Habt ihr feste Schlafens- und Aufstehzeiten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich hatte mal so eine feste Routine, wobei es aber schwer ist, diese im Alltag umzusetzen, wenn der Partner total anders tickt. Mein Partner möchte an freien Tagen am liebsten ausschlafen und stört sich da ziemlich dran, wenn ich dann jeden Tag zur selben Zeit aufstehe. Selbst wenn mein Wecker lautlos ist und er ihn nicht hört, wird er immer wach, wenn ich aufstehe und kann dann nicht mehr schlafen. Hat eben nicht nur Vorteile, wenn man zusammen wohnt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin ein absolutes Gewohnheitstier, für mich geht nichts über Routine. Deswegen kenne ich es eigentlich mein Leben lang nicht anders, als dass ich abends und morgens mein gewohntes Programm abspule, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Dafür sind Routinen ja da, dass sie einem das Leben erleichtern.

Ich komme aber auch ganz gut damit klar, wenn sich meine Routinen mal ändern, etwa im Urlaub oder unter ähnlichen Umständen. Auch macht es mir als Erwachsenem nicht so viel aus, mal eine halbe Stunde später ins Bett zu gehen oder aufzustehen. Und am Wochenende heißt die Routine dann eben "Ausschlafen bis mittags". Ich bekomme also keine Zustände, wenn ich meine gewohnten Abläufe nicht ausleben kann.

Aber ich käme auch nie auf die Idee, mir allabendlich etwas Neues und Aufregendes zu überlegen, um den immer gleichen Ablauf aus Zähneputzen, Klo, noch ein Glas Wasser, zehn Minuten lesen und Licht aus in irgendeiner Form aufzupeppen oder kreativ zu gestalten, weil Routinen nur etwas für Kinder oder Spießer sein sollen oder was auch immer. Mein Hirn ist sowieso schon gefordert genug, als dass es noch Zeit für irgendwelche Banalitäten übrig hat, die ich seit über 30 Jahren eigentlich immer gleich abhandle.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube, dass so was immer von der Person abhängig ist. Wenn man, so wie ich, eigentlich immer ein Problem damit hat aus dem Bett zu kommen, dann macht es keinen Unterschied, wann man schlafen geht und wann man morgens aufsteht.Ich habe es selbst einige Zeit lang versucht, aber grade jetzt im Schichtdienst ist es doch recht sinnfrei und ich konnte keine Verbesserung feststellen. Eine Zeit lang habe ich versucht es trotz Schichtdienst (Frühdienst und Spätdienst) noch durchzuziehen, aber ich war dann am Ende noch müder.

Es spielen bei mir einfach sehr viele Faktoren mit rein, wie müde ich bin. Auch meine Ernährung und mein Tagesablauf (ob ich viel aktiv war oder doch eher auf der faulen Haut gelegen habe) hat einen Einfluss darauf, wie müde ich bin. Manchmal kann ich abends einfach noch nicht schlafen, wenn ich noch zu viel Energie habe und dann bringt es mir nichts, wenn ich mich ins Bett lege, auch wenn ich noch nicht müde bin. Grade dann, wenn man erwachsen ist und einige Pflichten zu erledigen hat, dann ist es nicht immer umsetzbar zur gleichen Zeit aufzustehen und ins Bett zu gehen.

Wenn man allgemein Probleme mit dem Einschlafen hat, dann ist es sicher hilfreich, wenn man sich an einen festen Tagesablauf hält. Wenn man nicht grade im Schichtdienst arbeitet und vielleicht auch kinderlos ist, dann kann man es sicher auch umsetzen und der Körper gewöhnt sich nach einiger Zeit daran, sodass man dann halbwegs zuverlässig zur gleichen Zeit wach und müde wird. Jedoch muss man dann auch seinen ganzen Tagesplan nach der Zeit richten, zu der man ins Bett geht, und das wäre mir ehrlich gesagt zu doof. :lol:

Bei Kindern kann man es jedoch leichter beeinflussen und ich denke, dass hie eine gewisse Routine ganz angebracht ist, damit sie einen entsprechenden Rhythmus haben. Jedoch würde ich das Ganze ein wenig auflockern und nicht darauf bestehen, dass sie am Wochenende so früh aufstehen wie unter der Woche. Ich denke, dass auch Kinder nach einer anstrengenden Woche das Recht darauf haben am Wochenende ein wenig länger zu schlafen. Solange es nur wenige Stunden sind und das Ganze nicht vollkommen eskaliert, sollte es kein Problem sein. Ebenso gilt das für das schlafen gehen - solange es nur ein paar Stunden sind, sollte es nicht schaden, wenn die Kinder ein wenig länger aufbleiben. Für die Kinder ist es ja auch was schönes, wenn sie abends mit den Eltern noch einen Film schauen dürfen oder ähnliches.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich bin fest davon überzeugt, dass fixe Rituale sowohl für Kinder als auch für Erwachsene das Leben leichter machen. Die Rituale, die ich habe, gehen mir sehr leicht von der Hand und mir macht beispielsweise Hausarbeit, die ich routiniert erledige, gar keine Mühe mehr.

Auch meine regelmäßigen Schlaf- und Aufwachzeiten geben mir Sicherheit und somit wache ich eigentlich auch an meinen freien Tagen immer zur selben Zeit auf, wie ich arbeiten gehen würde. Auch ohne Wecker kann ich das sehr gut beibehalten.

Ich denke, dass es auch vor allem für psychisch labile Menschen wichtig ist, einen fixen Tagesablauf zu haben, an dem sie sich orientieren können. Es gibt ihnen einen gewissen Sinn im Leben und es geht wirklich einfacher von der Hand. Gefährlich ist es ja, beispielsweise bei einer Depression im Bett liegen zu bleiben.

Wenn man sich aber fix eine Routine angewöhnt hat, dann kann man vielleicht am Beginn einer Depression mit einem fixen Ritual oder einem fixen Tagesablauf noch gut ausbrechen. Schlimm wird es dann, wenn sich der Schlendrian eingeschlichen hat und man gar keine Pläne und Ziele hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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