Kind nimmt ausländische Grammatik an - was tun?
Eine Mutter hat ein Kind, welches auf eine Schule geht, in der überwiegend ausländische Kinder gehen. Diese sprechen zwar Deutsch, aber wie man annehmen kann, eben nicht immer grammatikalisch richtig, weil es ja nicht ihre Muttersprache ist.
Nun muss die Mutter zu ihrem eigenen Schrecken feststellen, dass das Kind schon in den ersten zwei Monaten die Fehlstellung der Grammatik der Schüler angenommen hat, die die anderen Kinder machen, obwohl sie zuerst perfekt Deutsch gesprochen und geschrieben hat.
Das nervt die Mutter und sie verbessert nun die Tochter immer gleich, wenn ihr die falsche Grammatik auffällt. Allerdings sollte man ja Kinder nicht verbessern, da sie irgendwann gar keine Lust mehr haben, etwas zu erzählen. Was sollte die Mutter eurer Meinung nach nun unternehmen? Kann man da überhaupt etwas dagegen tun?
Das ist sicherlich nicht so leicht, weil das Kind permanent der schlechten Grammatik ausgeliefert ist und die Zeit zu Hause das nicht alles wieder auffangen kann. Deswegen würde ich versuchen mit dem Kind zu reden und ihm zu erklären, dass diese Kinder die deutsche Sprache erst lernen und man dann nicht immer gleich schöne Sätze spricht. Man kann das ja mit einem Urlaub im Ausland vergleichen und der anderen Sprache, die man dort hört.
Ich würde das Thema so angehen, dass ich dem Kind erkläre, dass die anderen Kinder die Sprache nur gut lernen können, wenn sie Hilfe bekommen und das in Form von richtig hören. Wenn das Kind es also gut vorspricht können sie es lernen. Das ist für das Kind eine gute Aufgabe und vielleicht verbessert es sich so etwas.
Ich finde das eine gute Idee, dass man dem Kind seine Vorbildwirkung aufzeigt. Auf diese Idee bin ich selber eigentlich noch gar nicht gekommen. Es wäre so vielleicht mit mehr Erfolg verbunden, wie das Kind ständig zu ermahnen und gar zu verbessern.
Doof ist nur, dass das Kind die anderen Kinder als Vorbild sieht und deshalb diese Sprache so annimmt.
Mir erschließt sich nicht, was das ganze mit Vorbildfunktion zu tun haben soll. Warum sollte das "deutsche" Kind die anderen Kinder zum Vorbild nehmen und deswegen grammatikalisch falsch sprechen? Das hat psychologische Hintergründe. Man kopiert das Verhalten der Gruppe, um sich damit zu integrieren und anzupassen, damit man eben dazu gehört. So etwas nennt man "Spiegelung": Man spiegelt automatisch die Menschen, die einem sympathisch sind und passt sich ihnen unbewusst an.
Daher finde ich es ziemlich naiv, wenn man glaubt, dass ein paar Worte dem Nachwuchs helfen werden, sich nicht mehr der Gruppe anzupassen und praktisch der Außenseiter zu bleiben. Ich glaube nicht, dass das Kind das hinterher auch machen wird. Ein Kind sucht schließlich Anschluss und möchte dazugehören und wenn das über die Sprache geregelt wird, wird es die Sprache nur wegen einer Standpauke nicht ändern wollen.
Ich habe als Teenager auch meine Sprache der Klasse angepasst, weil das eben "cool" war. Ich habe damals auch eine bekloppte Grammatik verwendet, weil das angesagt war und ich habe meinen Kleidungsstil entsprechend angepasst. Da hat auch keine Vernunftrede von meinen Eltern geholfen, daher finde ich es total naiv, den Einfluss der Eltern in dieser Hinsicht als so hoch einzuschätzen.
Ich schließe mich Täubchen hierbei an, aber manche meinen wirklich es bringt immer etwas wenn man sich hinsetzt und mit dem Nachwuchs darüber spricht, dass sich dann etwas ändert. Das ist einfach nur das Denken von Menschen fernab der Realität die sich in der rosaroten Ponywelt aufhalten und meinen, dass sich damit alles ändert.
Klar ist es cooler wenn man sich der Gruppe anpasst und die Grammatik geht dem Kind in diesem Moment herzlichst am Hintern vorbei. Oder erwartet ihr dann ebenfalls, dass das eigene Kind welches belehrt worden ist im Gespräch mit Mutti hingeht zu seinen Freunden und sagt "Ey das heißt nicht das Honk sondern der Honk" damit macht man sich sehr beliebt als Opfer aber das was man erreichen wollte mit der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, hat man damit nicht erreicht.
Denkt mal darüber nach was ihr alles gesagt habt in eurer Kindheit und Jugend und ob ihr das heute noch so verwendet? Nur weil man eine Zeitlang dann sich anpasst an eine andere Gruppe hat man das noch lange nicht abgelegt oder verlernt. Der Sprachgebrauch passt sich an und wenn das Kind im Umgang mit den Eltern dann auch die korrekte Form benutzt und nur bei den Freunden das falsch gebraucht, dann ist das ein Zeichen dafür, dass es eben wegen der Gruppenzugehörigkeit gemacht wird. Auch wenn es gegenüber den Eltern nicht gebraucht wird, kann man auch hier noch weitere Auslegungen machen wie z.B. Pubertät, abgrenzen von Eltern und solche Dinge warum das nicht benutzt wird aber generell das Verständnis dafür da ist, dass das so nicht korrekt ausgesprochen wird.
Wenn dem so wäre, dass man alle die belehren muss und mit denen man Gespräche führen muss damit sie das "richtig" sprechen bereits als Kind, dann dürfte so ziemlich jeder aus meiner Zeit als Kind und Jugendliche heute nicht in der Lage sein Grammatik korrekt zu verwenden was da über den Schulhof geplärrt worden ist. Aber ob ihr es glaubt oder nicht, auch ohne Gespräche und Eingreifen haben es mehr als 95% geschafft sich korrekt grammatikalisch in ihrem Berufsleben auszudrücken und die Deutsche Sprache zur Anwendung zu bringen. Selbst mit Migrationshintergrund, der davon nicht ausgenommen ist. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man es auch neben der "falschen" Form korrekt ausgesprochen immer wieder hört und sieht.
Einige müssen aus allem ein „Drama“ machen. Man darf hier bitte eines nicht außer Acht lassen, so schrecklich ich die Entwicklung in meinem Freundes- und Bekanntenkreis derer Kinder betrachte. Es ist heute in vielen Regionen eine Seltenheit, 2-4 deutsche Kinder in der Klasse zu haben.
Das hat sich schon zu meiner Schulzeit in einer libanesisch schwer geprägten Stadt deutlich gemacht. Da war es schon so, dass 50/50 herrschte und heute? 90 muslimische Schüler, dann mal wenige Russen und deutsche sind auch ein Wunder.
Eine Schule, darüber habe ich mal berichtet hat sogar gesamt fast 90 Prozent nur muslimische Schüler und da verwundert es doch bitte niemanden, wenn die deutschen entweder Opfer werden oder sich dem Rudelbildungen anpassen, indem sie auch so sprechen, wie die Kids, die zwar deutsch können, aber der coolnesshalber die Gramatik verändern. Nach dem Motto „guckst Du“ oder „Lan alter was willst du“ sowie „Jallah mach hinne“ sind doch längst allgegenwärtig bei mir in der Stadt.
Solange die betroffenen Kids wissen, wie man es richtig schreibt und eigentlich spricht, ist das eine Angelegenheit. Sie wollen aber dazugehören und sich nicht noch weiter fremd fühlen, wenn schon die Mehrheit der Klasse einen religiösen Background teilt und damit Gemeinsamkeiten frönt und der kleine „Deutsche“ in der Ecke nichts von all dem hat. So ist es doch einfacher, einfach nur dazugehören zu wollen.
Ich habe bis heute einige in der Familie, die genau so sprechen, als seien sie ein deutscher Moslem in der 4-5 Generation. Die sprechen genau so als habe ich den „Mohammed“ neben mir sitzen. Muslimische Wörter fallen rein, grammatikalische Unkorrektheiten usw. Doch sie wissen, wie man es richtig schreibt und wollen auch einfach nur dazugehören, das nehme ich nicht allzu böse.
Das kann auch hier keine noch so gute Erziehung richten. Kinder wollen dazugehören und heute ist der Rassismus salonfähig, der Antisemitismus sowie der Rassismus gegenüber den Deutschen in solchen Klassen. Da ist es doch nur allzu verständlich, wenn sich derartige Kids dann lieber der Gruppe mit denselben Fehlern widmet und dazugehört, als am Ende weiter der einsame Vogel zu sein.
Finde ich nicht dramatisch, solange sich das nicht auf die Noten auswirkt. Mein Patenkind spricht auch zu Hause so, als haben wir einen heranwachsenden Moslem hier sitzen mit denselben arabischen Wörtern und Fehlern, aber so what? Auch in jedem zweiten Satz kommt „Jallah oder Alta“ vor. So soll es dann sein. Er hat auch nur muslimische Freunde und das bleibt auch einfach nicht aus.
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