Mit der Familie um Geld zocken ein No-Go?
Mein Freund ist immer wieder erschrocken, was bei mir für familiäre Verhältnisse herrschen. Wir hatten diesen Monat bereits ein Fest mit der Familie und es folgen im Dezember noch einige Geburtstage sowie im November. Davor grault es ihm jetzt schon, obwohl wir uns rechtzeitig vom Acker gemacht haben.
Der Grund ist, dass nach wenigen Stunden, in etwa 1-2 Stunden, nachdem wir an der Party angekommen sind, das große Gezocke losgeht. Im Übrigen auch, wenn dort Kleinkinder spielen. Das heißt, dass die Karten und Brettspiele auf den Tisch gestellt werden und dann geht es um Bares. Das heißt nicht um Spaß mit der Familie, sondern um Geld. Wer da 100 Euro verliert, hat Pech und ein anderer eben Glück.
Mein Freund ist davon überhaupt nicht begeistert, ich aber auch nicht. Er ist schockiert darüber, dass dort Glücksspiel in der Familie seit Jahrzehnten betrieben wird und dadurch in meiner Familie auch viele Zocksüchtige in Casinos sind. Er sagt, dadurch wurde das natürlich gefördert.
Er findet, dass Spiele um Kohle in der Familie sowieso tabu zu sein haben und er kennt sowas überhaupt nicht. Findet Ihr, dass er Recht hat, dass sowas in der Familie nicht geht? Spielt ihr in der Familie um Geld auf Geburtstage von den Kids, Weihnachten usw? No-Go oder Okay, was meint Ihr?
Und was ist dran so schlimm? Wenn andere das machen und sich nicht unter Kontrolle haben, schon Spielsüchtig sind und genug andere Idioten aus der Familie mitmachen, dann muss man selbst noch lange nicht mitmachen. Ob nun Kleinkinder mit dabei sind oder nicht, wüsste ich nicht was das nun für einen Unterschied machen soll oder meinst du, dass das direkt die Zocker von morgen werden die um alles spielen nur eben nicht zum Spaß?
Selbst Casino gehen manche zum Spaß und haben da mehr Spaß am Spiel und der Gewinn ist die reine Nebensache oder auch der Verlust. Du kannst auch nicht jeden als Spielsüchtig und Geldgeil abstempeln, der hin und wieder mal seinen Hintern ins Casino schiebt auch wenn es dort um Geld geht. Im Endeffekt kommt da viel mehr auf die Motivation drauf an und klar gewinnen nicht alle das gleiche oder es endet für jeden ohne Verlust, so etwas gehört dann auch einfach mit dazu.
Bei uns in der Familie wurde auch hin und wieder um Geld gespielt, selbst mit den Kindern. Allerdings wurden da nicht hunderte Euros verspielt, es ging darum, wer noch etwas auf sein Kirchweihgeld oben mit drauf bekommt z.B. weil er gerade mal gewonnen hat und es gab dann eine DM mit extra oben drauf. Untereinander wurde auch um Geld gespielt, aber auch wenn ein Geschwisterteil alles verloren hatte, war der Rest so fair und hat dem Verlierer dann dennoch vom Gewinn mit ein Eis gekauft und nicht alles für sich einbehalten.
Geschadet hat das niemanden und jedem war das Risiko klar, dass alles weg sein kann oder man auch mal etwas gewinnt und das rechtzeitige aufhören war eben die Kunst dabei die gelernt werden sollte. Auch das kann man auf viele andere Bereiche im Leben mit anwenden, dass man einfach erkennt und begreift, wann man aufhören sollte nicht nur wenn es um das Glücksspiel und Geld geht.
Ich denke auch, dass es auf das Ausmaß ankommt. Komplett verteufeln würde ich das nicht, wenn es allen Beteiligten Freude bereitet. Es muss dann natürlich nur jedem klar sein, dass es auch bedeuten kann, dass man das Geld verliert. Das ist natürlich bei Kindern nicht so schön, aber vielleicht kann man diesen dann schon früh beibringen, dass das Spielen um Geld nicht unbedingt so sinnvoll ist.
So muss so etwas ja auch nicht zwingend in einer Spielsucht enden oder etwas in der Art. Etwas komisch finde ich es schon, wenn dann bei einer Feier sofort die Spiele ausgepackt und die Scheine auf den Tisch gelegt werden. Vor allem dann, wenn nicht alle Gäste daran Spaß haben, ist das der Stimmung nicht gerade zuträglich. So gesehen finde ich schon, dass das Okay ist, allerdings würde ich bei so etwas eher nicht mitmachen und kann deinen Freund und dich schon verstehen, dass ihr euch dabei nicht so wohlfühlt.
Wenn man hunderte Euro zum spielen braucht ist das sicherlich nicht normal. Wenn man allerdings aus Spaß an der Freude ein paar Cent setzt, ist das doch vollkommen in Ordnung und kann das Spielerlebnis nochmal steigern. Als Kind habe ich auch mit meiner Oma um Geld gespielt, eben um diese Centbeträge und habe dann auch gelernt, dass man verlieren und gewinnen kann. Eine gute Lektion war das auf jeden Fall.
Wobei ich auch nicht so ganz verstehe, warum es euch beide so stört. Die betreffenden Personen müssen doch damit leben, was sie da machen und wenn man einfach dabei ist und sich unterhält ist es doch nicht schlimm, wenn da um Geld gespielt wird. Wobei ich das Verhalten deiner Verwandten schon etwas bedenklich finde, wenn solche Summen gesetzt werden.
Ramones hat geschrieben:Wobei ich das Verhalten deiner Verwandten schon etwas bedenklich finde, wenn solche Summen gesetzt werden.
Dann denk mal ein wenig weiter. Für manche sind hundert Euro Scheine wie Centbeträge wenn sie damit spielen gehen. Warst du schon mal im Casino und hast gesehen um welche Summen es da mit einem Einsatz pro Runde geht? Da setzen nicht gerade wenige tausend Euro oder gar Zehntausend Euro auf eine Runde und für sie sind das Kleckerbeträge, wie für jemand anderen die 50 Cent. Man muss ganz einfach die Relation von Geld sehen, die von 1 Cent ist Mega viel für jemanden, bis hin zu 10.000 Euro sind Taschengeld aus der Portokasse, sehen.
Würde ich nun anfangen eine Runde Schafkopf zu spielen, dann sind 100 Euro Einsatz für mich auch nichts was mir finanziell weh tut, was ich brauche damit ich im Monat über die Runden komme. Das sind Beträge, die einfach unter den Bereich "Hobby und Vergnügen" fallen und daher kommt es auch schon mal vor, dass ich mit vierstelligen Beträgen ab und an im Jahr im Casino aufschlage - die mir auch nicht weh tun wenn diese hinterher nicht mehr vorhanden sind und verloren wurden. Für jemand der sein letztes Hemd geben muss damit er etwas im Kühlschrank hat, ist das eher undenkbar und schüttelt darüber den Kopf und kann das natürlich nicht begreifen oder gar verstehen.
Also es ist nicht ganz verwerflich finde ich, so lange es um halbwegs niedrige Summen geht. Deshalb denke ich, dass es eben so ist, dass man es nicht übertreiben sollte. Also ich habe auch schon um Geld gespielt, jetzt nicht mit der Familie aber durchaus mit Freunden. Aber nur um kleine Beträge wie zwei Euro und 50 Cent oder fünf Euro.
Ich möchte jetzt nicht alles verteufeln und man muss natürlich abwägen, ob jemand spielsüchtig ist, oder ob man das ab und an zum Zeitvertreib macht. Es ist doch auch die Sache der eigenen Familie, ob und wie sie dies handhabt. Wenn ich da als Familienmitglied nicht mit machen möchte, dann mache ich dort eben auch nicht mit.
Es sind doch alle Familien anders und auch bei den verschiedensten Familien herrschen verschiedene Regeln. Was bei den einen normal ist, ist eben bei den anderen ein absolutes No- Go.
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