Bei Übergewicht nicht mit Mangelerscheinungen rechnen?
Angeblich sind viele überrascht, wenn es heißt, dass übergewichtige Menschen durchaus Mangelerscheinungen haben und ihnen wichtige Mineralstoffe und Vitamine fehlen. Ich finde das ehrlich gesagt nicht überraschend. Nur weil man mehr wiegt, heißt es doch nicht, dass man automatisch viel isst und noch dazu die richtigen Lebensmittel. Manchmal entsteht das Übergewicht ja erst dadurch, dass die falsche Ernährung gewählt wurde.
Meint ihr auch, dass übergewichtige Menschen eher keine Mangelerscheinungen haben? Vermutet man so etwas eher bei schlanken Menschen? Haltet ihr es für Quatsch, dass Menschen mit Übergewicht eher als nicht mangelernährt eingeschätzt werden?
Im Fernsehen kam mal eine interessante Sendung, bei der man sich den Nährstoffhaushalt von zwei vollkommen unterschiedlichen Personen angesehen und analysiert hat. Die eine Person war eher die Kategorie gesunder Sportler, es gab frisch gekochtes und Salate, die andere Person war ein totaler Couchpotato und es gab Essen vom Burgerladen, Fastfood und ungesunde Snacks.
Das Ergebnis war, dass keine der beiden Personen einen Mangel an irgendeinem Nährstoff hatte. Der gesunde Sportler hatte leichte Probleme mit B-Vitaminen, da er sich vegetarisch ernährte. Der Couchpotato war fit, was den Nährstoffhaushalt anging.
Ich fürchte das die meisten Menschen total überschätzen, was man als normaler Mensch an Mineralstoffen und Vitaminen am Tag benötigt. Vitamin C wird beispielsweise bei vielen Fertigprodukten als Nährstoff zugesetzt, weswegen ist nahezu unmöglich ist in unserer Gesellschaft einen Vitamin C Mangel zu entwickeln. Viele andere Vitamine benötigt man nur in nahezu homöopathischen Mengen.
Mein Fazit ist daher, dass weder dünne noch moppeligere Menschen in unserer Gesellschaft ohne weiteres einen Nährstoffmangel entwickeln können. Bei Veganern und Vegetariern besteht eine gewisse Gefahr. Bei allen anderen aber nicht.
Ich würde jetzt auch nicht behaupten, dass übergewichtige Menschen keine Mangelerscheinungen haben. Ich verstehe auch nicht so ganz, wie man auf diesen Schluss kommt, wenn nicht wegen des Gewichts. Aber das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun. Ich finde eine gegenteilige Erklärung viel logischer und einleuchtender. Übergewichtige Menschen ernähren sich vielleicht falsch und/oder einseitig, dadurch kann es dann doch viel eher zu Mangelerscheinungen kommen. Sicher kann man auch übergewichtig werden, wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt aber einfach mehr zu sich nimmt, als man verbraucht. Aber ich behaupte mal, dass das eher die Ausnahme ist und ich persönlich finde es schwer mich ausgewogen zu ernähren und dann auch noch zu viel zu essen und das über lange Zeiträume hinweg.
Genauso gut kann man nicht sagen, dass dünne Menschen Mangelerscheinungen haben oder nicht haben. Man weiß ja auch nicht unbedingt wie sich diese ernähren. Da mag der Stoffwechsel einfach schneller laufen, als bei anderen, trotzdem können sie sich ausgewogen ohne Mangelerscheinungen ernähren. Oder sie essen auch einfach zu viel oder falsch, was durch den schnelleren Stoffwechsel zunächst nicht unbedingt ins Auge fällt, aber das kann dann trotzdem zu Mangelerscheinungen führen. Für mich haben diese beiden Punkte rein gar nichts miteinander zu tun und sollten separat betrachtet werden.
Ich finde auch nichts überraschendes an dieser Tatsache, aber hier bestätigt sich mal wieder ein typisches Klischee der Gesellschaft. Übergewichtige werden häufig einfach als faul und verfressen abgestempelt, wobei man heutzutage doch genau weiß, dass auch vererbliche Faktoren, Krankheiten und andere Umstände dazu führen können, dass jemand zunimmt oder Schwierigkeiten beim Abnehmen hat. Und ernährungstheoretisch ist eigentlich auch klar, dass viel Essen nicht mit vielen Nährstoffen gleichzusetzen ist, solange man nichts über die Zusammensetzung weiß.
Wer sich beispielsweise nur von Chips und Pizza ernährt, der deckt seinen Tagesbedarf an Kohlenhydraten und Fetten drei- bis viermal, nimmt aber kaum Protein zu sich. Andersrum fehlen einem großen Fleischliebhaber die Kohlenhydrate, und so weiter. Mangelerscheinungen sind bei einseitiger Ernährung vorprogrammiert, egal wie diese aussieht.
Ich würde es ehrlich gesagt eher von der sozialen Schicht als vom Gewicht abhängig machen, ob jemand einen Mangel an Nähr- oder Vitalstoffen aufweist. Sich richtig zu ernähren lernt man meiner Erfahrung nach vor allem aus dem Elternhaus und der unmittelbaren Umgebung, und wenn man da nur von Fett und Kohlehydraten am Leben gehalten wird, ist es mehr als schwer, sich diesen Ernährungsstil später im Leben abzugewöhnen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass viele Leute einfach von der Allgemeinbildung her gar nicht wissen, wie man sich gesund ernährt, und wo konkret die Vorzüge von Gelben Rüben gegenüber Pommes frites sind. Wie es heutzutage in der Schule mit Informationen zur gesunden Ernährung aussieht, weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher, dass viele der heutigen Erwachsenen einfach nie das nötige Wissen vermittelt bekommen haben, und es logischerweise auch nicht vermissen. Außerdem gibt es ja schließlich auch alle möglichen Modeerscheinungen und "Superfoods", sodass vor allem der Eindruck entsteht, gesunde Ernährung sei sauteuer, immens kompliziert und sowieso nur etwas für die Besseren und die Hipster mit ihren Elektroautos.
Ich selber würde zudem angesichts des breiten Nahrungsmittelangebots in unseren Breiten weder bei dünnen noch bei dickeren Menschen damit rechnen, dass eine x-beliebige Person unter Nährstoffmangel leiden könnte. Es gibt genügend Krankheiten, die dazu führen, aber ich habe noch nie jemanden angeschaut und mir kopfschüttelnd gedacht: Mannomann, dir fehlt es aber an Vitamin C!
Instinktiv würde ich eher bei dicken Menschen mit Mangelerscheinungen rechnen, weil eine ausgewogene Ernährung seltener zu Übergewicht führt. Allerdings findet man ja gerade bei den hoch verarbeiteten Produkten total oft zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe, die dem Produkt ein "gesundes" Image verpassen sollen. Ich hatte schon Chips mit Sauerrahm-Geschmack, die damit geworben haben, dass sie eine gute Kalziumquelle seien.
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