Fragen zu peinlich finden um die zu stellen?
Ich bin kürzlich wegen einer sehr provokanten Überschrift auf einen Artikel aufmerksam geworden. Dort sollte es um Antworten auf die Fragen gehen, die zwar jeder hätte, aber die jedem viel zu peinlich wären, diese laut auszusprechen. Dort wurde man dann quasi "aufgeklärt" und konnte seine Wissenslücken schließen ohne irgendwelche peinlichen Fragen stellen zu müssen.
Ich habe die Antworten teilweise selbst nicht gewusst, aber ich hätte es trotzdem nicht als peinlich empfunden, die Frage zu stellen, wenn sich die Gelegenheit geboten hätte. Meiner Meinung nach gibt es keine blöden oder peinlichen Fragen. Ich frage lieber, egal wie lächerlich und blöd meine Frage auf manche wirken mag und schließe meine Wissenslücke anstatt den Mund zu halten und im Endeffekt - stark überspitzt formuliert - dumm zu sterben. Wie seht ihr das? Gibt es eurer Meinung nach peinliche Fragen, die ihr aus diesem Grund nie stellen würdet? Welche sind das und warum?
Meiner Meinung nach sollten die Menschen versuchen deutlich offener zu sein. Wenn jemand eine Frage hat, dann sollte er diese auch stellen können, ohne dafür Spott zu ernten. Jedoch muss ich auch sagen, dass es Fragen gibt, die unnötig sind, da diese einfach mittels Google beantwortet werden können.
Genauso finde ich es unangebracht, wenn man beispielsweise auf der Arbeit zu viel nachfragt. Man sollte Eigeninitiative zeigen, sich selbst Informationen beschaffen können und diese auch auswerten.
Wenn man Fragen stellt, gibt man ja auch immer etwas von sich selber preis und macht sich angreifbar. Sei es die eigene Unwissenheit, Verklemmtheit oder auch Distanzlosigkeit, wenn man sich in anderer Leute Privatangelegenheiten einmischt, um die eigene Neugierde zu befriedigen. Von daher bin ich durchaus der Meinung, dass es Fragen gibt, die man lieber nicht stellen sollte, wenn man Wert darauf legt, respektiert und ernstgenommen zu werden. Aber es kommt hier wie so oft auf den Zusammenhang an.
Beispielsweise macht es auf der Peinlichkeits-Skala schon einen Unterschied, ob ich meinen Chef oder meinen Arzt frage, woher ich die juckenden Beulen am Achterquartier haben könnte. Oder wenn ich in einem Meeting sitze, bei dem mit Fachbegriffen um sich geworfen wird, die mir nichts sagen, werde ich auch nicht das Pfötchen heben und fragen, wofür gleich nochmal SFX-Jod-S11 steht, sondern mir Notizen machen und hinterher wie jeder denkende Mensch mich an Google wenden. Generell bin ich also nicht der Meinung, dass man als Erwachsener wie in der "Sesamstraße" prinzipiell nur durch Fragen dazulernen kann, sondern dass man auch selbstständig Informationen ermitteln können sollte. Das ist heutzutage einfacher denn je.
Ich sehe es auch so, dass es durchaus Momente gibt, in denen ich lieber keine Fragen stelle, weil in der Runde vielleicht alle zumindest scheinbar wissen, wovon geredet wird, nur ich nicht. Dann könnte es schon peinlich werden, wenn ich frage, was nochmal etwas bestimmtes bedeutet. Wenn es möglich ist, das über eine Suchmaschine dann herauszufinden, dann würde ich diese Variante auch immer bevorzugen.
So sehe ich es dann auch allgemein. Wenn es Fragen sind, die man über Google und andere Suchmaschinen locker und leicht beantworten kann, dann würde ich das immer lieber machen, als durch eine blöde Frage in dem Moment vielleicht negativ aufzufallen, weil ich die Antwort im Prinzip wissen müsste. Aber wenn das ein anderes Thema ist, was man nicht einfach nachlesen kann, dann würde ich auch lieber meine Frage stellen und beantwortet bekommen, bevor ich dann noch lange daran denke, was wohl die Antwort ist.
Dann ist es vielleicht kurz peinlich, wenn die Frage eben so ist, aber das geht dann ja auch wieder vorbei und dann ist es ja auch gut. Immerhin wurde einem die Frage dann hoffentlich verständlich beantwortet. Ich habe nun die ganze Zeit überlegt und ich wüsste keine Frage, die mir zu peinlich wäre, um sie im entsprechenden Umfeld und der entsprechenden Situation zu stellen.
Ich denke auch, dass es darauf ankommt, wem man die Frage stellt und ob sie eben in dem Moment angebracht ist. Gerbera hat da ja schon passende Beispiele genannt. Oftmals ist vielleicht auch besser, wenn zuerst versucht die Informationen woanders zu beschaffen. Vielleicht macht es im beruflichen Bereich nicht immer einen so guten Eindruck, wenn man alles erfragen muss. Da kann man vielleicht punkten, wenn man sich vorab schon selbst irgendwo schlau gemacht hat.
Allerdings denke ich, dass die Gesellschaft längst nicht mehr so verklemmt ist und da vieles schon offener angesprochen wird. Ich denke auch, dass dies wichtig ist und es nicht mehr so viele Tabu-Themen gibt, wie früher.
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