Geht ihr mit Fischen zum Tierarzt?

vom 13.08.2017, 21:38 Uhr

Kürzlich diskutierte A mit B über die Haustiere. A vermutet, dass der Goldfisch Tuberkulose hat. Da fragte B A, wie sie denn auf die Idee käme. Daraufhin meinte A, dass die Fische noch so wenig erforscht wären und niemand mit seinem Fisch zum Tierarzt gehen würde.

A hätte gegoogelt und heraus gefunden, dass die Symptome, die der Fisch zeigt genau die Anzeichen einer der fünf häufigsten Fischkrankheiten ist. Und das ist eben Tuberkulose. Für B klingt das seltsam, weil B dachte, dass TBC etwas mit der Lunge zu tun hat und Fische ja keine Lunge haben.

Daraufhin meinte A, dass der Fisch immer schnappend an der Luft war. Und nun befürchtet A, dass der Fisch Tuberkulose hat und dann langsam dahin vegetiert.

Findet ihr auch, dass man mit Fischen nicht zum Tierarzt geht? Kann einem der Tierarzt auch nicht helfen oder würde er es lächerlich finden, wenn man mit einem Fisch daher kommt? Fische sind doch auch Tiere und haben ein Recht auf Gesundheit?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Natürlich kann man mit Fischen zum Tierarzt gehen, es gibt auch spezialisierte Kliniken für Fische. Allerdings lässt sich B durch den Begriff Tuberkulose irritieren. Bestimmte Mykobakterien bringen den Körper bei einer Infektion dazu, im Gewebe kleine Granulome, also Knötchen zu bilden. Diese Knötchen nennt man Tuberkel.

Das passiert bei der Tuberkulose des Menschen, es passiert bei Lepra, die auch von einem Mycobacterium ausgelöst wird. Andere Bakterien dieser Familie lösen die Rindertuberkulose aus, die nur bei erwachsenen Tieren oft die Lunge betrifft. Kälber haben eher Infektionsherde im Darm, später greifen die Erreger auf weitere Organe über.

Fischtuberkulose ist bei Aquarienfischen häufig. Die Diagnose am lebenden Fisch ist nahezu unmöglich, weil die Symptome je nach betroffenen Organen sehr unterschiedlich sind. Am toten Fisch kann man die Tuberkel an den Organen gut erkennen. Ein akuter Verlauf lässt eher Rückschlüsse zu als ein chronischer. Akut findet man auch den Erreger leicht. Allerdings ist die Fischtuberkulose nicht behandelbar. Trotzdem sollte man den Fisch dem spezialisierten Tierarzt vorstellen, weil es auch etwas behandelbares sein könnte, oder man sollte den Fisch fachgerecht erlösen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Mir normalen Aquarienfischen gehen die Wenigsten zum Tierarzt. Das lohnt sich meist auch nicht. Nicht jeder Tierarzt behandelt Fische und bis man da ist, ist es vielleicht auch schon zu spät.

Allerdings gehen durchaus Besitzer mit teuren und wertvollen Fischen wie Koi Karpfen zu speziellen Tierärzten. Da habe ich sogar schon gesehen, dass an solchen Fischen Operationen durchgeführt werden. Wenn so ein Fisch mehrere 1000 Euro kostet, versucht man sicherlich alles um diesen zu retten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Mir normalen Aquarienfischen gehen die Wenigsten zum Tierarzt. Das lohnt sich meist auch nicht. Nicht jeder Tierarzt behandelt Fische und bis man da ist, ist es vielleicht auch schon zu spät.

Ein wenig entsetzt mich diese Aussage von einer Tierfreundin, wie ich dich hier im Forum kennengelernt habe. Sind "normale Aquarienfische" keine Tiere, bei denen es sich "lohnt"? Warum "lohnt" sich das nicht? Weil man für wenig Geld schnell wieder neue Fische bekommt und weil man sie schnell ins Klo spülen kann, wenn sie tot sind? Warum sollte es vielleicht auch schon zu spät sein? Das könnte bei jedem anderen Tier auch der Fall sein. Fische zeigen eigentlich auch eher als ein Nager oder Kleintier dass es ihnen schlecht geht und ein richtiger Aquarienkenner, der wird schon wissen, wann es Zeit ist was zu unternehmen.

Für mich sind auch Fische Tiere, denen man versuchen sollte zu helfen, wenn sie krank sind. Warum nur mit wertvollen Fischen zu Arzt gehen? Weil die Kosten der Behandlung teurer sind als der Fisch wert ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe nicht gesagt, dass ich das so handhabe. Aber ich erlebe das immer wieder bei Aquarienbesitzern, dass diese eben nicht zum Tierarzt gehen, wenn einer ihrer Fische krank ist. Für mich sind das auch ebenso Tiere wie jedes andere auch. Man geht ja normal auch mit einer kranken Maus oder ähnlichem zum Tierarzt und da wird man teils von anderen schon komisch angesehen.

Bei uns habe ich es bisher noch nicht erlebt, dass ein Fisch offensichtlich krank war. Ich glaube, dass unsere Fische mal einen Pilz hatten, damals haben wir dann ein Medikament bekommen, dass man ins Wasser geben musste. Die meisten unserer Fische sind bisher an Altersschwäche gestorben. Unsere kleinen Kugelfische zum Beispiel wurden teils 6 Jahre alt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe zwei große Aquarien und insgesamt in etwa 35 Fische. Die genaue Zahl kann ich nicht bestimmen weil ich auch Guppies halte und die sich bekanntlich ziemlich schnell vermehren.

Wenn meine Fische offensichtlich krank wären würde ich mit großer Sicherheit zum Tierarzt oder Fachmann gehen. Vielleicht würde ich nicht jeden einzelnen Fisch in die Praxis schleppen aber Symptome beschreiben oder Fotos vom Problem zeigen kann man mit Sicherheit.

» Ludakristina » Beiträge: 10 » Talkpoints: 3,11 »


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