Als Eltern den Kindern das Wetten generell verbieten?

Eine Bekannte von mir hat zwei Söhne im Alter von 8 und 10 Jahren. Der älteste Sohn hat mit seinem Freund neulich eine Wette abgeschlossen. Die beiden haben um 5 Euro darum gewettet, ob ein Klassenkamerad die Versetzung schafft oder nicht. Das fand meine Bekannte sehr grotesk und hat den beiden diese Wette verboten. Nun haben die beiden kurz darauf eine neue Wette abgeschlossen, in der es darum ging welche Fußballmannschaft bei einem Spiel gewinnen würde.

Aber auch das wollte meine Bekannte nicht und hat daraufhin sogar die Mutter des Freundes kontaktiert. Sie meinte, dass sich die Kinder so schlechte Angewohnheiten angewöhnen und sowas später mal in eine Spielsucht ausarten würde. Außerdem findet sie es nicht gut, dass das Taschengeld für solche Wetten verwendet wird. Findet ihr es richtig, Kindern das Wetten generell zu verbieten? Kann das für Kinder nicht auf ein Spaß sein, wenn sie um kleine Beträge wetten? Oder seht ihr das auch direkt als einen Risikofaktor?

Deine Bekannte kam erwachsen zur Welt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie als Kind nie gewettet hat. Das gehört doch für Kinder dazu und muss nicht immer nur um das Taschengeld passieren, sondern kann auch einfach mal so für die Ehre sein. Als Kind habe ich eigentlich ständig gewettet. Wer schneller das oder das kann, wer weiter springen kann und so weiter.

Ich finde es auch vollkommen okay, wenn man hier das Taschengeld einsetzt. Das Kind bekommt das Geld doch um zu lernen, dass das Geld einen Wert hat und man es nicht einfach sinnlos ausgeben sollte. Wenn es also weg ist, ist es weg und wenn man es verwettet hat muss man eben bis zum nächsten Taschengeld warten. Das ist doch eigentlich eine ganz gute Lektion.

Die Bekannte von dir macht es sich nur unnötig schwer, wenn sie das Wetten komplett untersagt, weil es einfach zur Kindheit dazu gehört und man dadurch auch den Antrieb haben kann besser zu sein als andere Kinder, indem man dann auch Sachen übt.

Warum sollte man das wetten verbieten? Es ist ein Teil vom Erwachsen werden der hinterher im Leben einen noch sehr viel bringt. Man lernt dabei sein Risiko zu minimieren, sich Tatsachen genauer anzuschauen und auch mit dem Schätzen ist es daher nicht weit. Darüber hinaus kann man da auch Menschenkenntnis sammeln wie auch die eigene Verantwortung steigern.

Ob mit Geld oder ohne spielt dabei keine Rolle, wobei das "um die Ehre" hier auch zu vernachlässigen ist, da es hier nicht vorkommt da jemand komplett sein Gesicht verliert aufgrund einer einfachen Wette. In anderen Kulturkreisen hat das "um die Ehre" einfach einen höheren Stellenwert und man brüllt das auch nicht bei jedem Wetten heraus, wie es auf dem Schulhof und Kindergarten gemacht wird. Sondern wird eingesetzt wie Geld, mit bedacht und nicht einfach behandelt als wenn das rein gar nichts wäre.

Taschengeld ist Geld welches den Kindern zur Verfügung gestellt wird damit sie den Umgang damit lernen und auch einen Teil zur freien Verfügung haben. Dazu kann man sich den Taschengeldparagrafen im Bürgerlichen Gesetzbuch auch anschauen. Sprich es kann ihr eigentlich egal sein was die Kinder damit machen, ob sie sich nun davon Comics kaufen oder es auch verwetten, es wurde zur freien Verfügung gestellt.

Ist nichts mehr da, dann kann nicht darum gewettet werden und wenn die Brut meint ihr Taschengeld der Zukunft bereits versetzen zu müssen, dann ist das deren Problem und nicht das der Mutter bzw. sie ist auch nicht verpflichtet Taschengeld zu geben und kann das einfach streichen. Dann begreift die Brut auch direkt noch mit, dass man nur das einsetzen kann was man auch in der Verfügungsgewalt hat und nicht einfach mit dem man rechnet. Auch eine Lektion fürs Leben in Anbetracht dessen, dass immer mehr junge Menschen verschuldet sind da sie alles vor dem Erhalt schon ausgegeben und verplant haben.