Arztrechnungen daheim auf eigene Faust überprüfen?

vom 13.10.2017, 15:28 Uhr

Eine Bekannte von mir ist Ärzten gegenüber sehr misstrauisch und unterstellt vielen Ärzten, dass diese Leistungen abrechnen, die normalerweise auch von den Kassen getragen werden. Die Leistung wird dann mitunter minimal abgeändert und man muss selbst dafür zahlen, weil der Arzt so mehr Geld bekommt, als von der Krankenkasse.

Auch sonst betrügen Ärzte offenbar häufiger bei den Rechnungen, so dass es sich lohnt diese mal zu überprüfen. Im Internet findet man dazu spezielle Tabellen für die Gebührenordnung und kann dort einsehen, wie viel der Arzt für eine Leistung verlangen darf und ob diese von der Krankenkasse übernommen wird oder nicht.

Überprüft ihr Arztrechnungen schon mal auf eigene Faust oder macht ihr euch diese Mühe nicht, da dies für Laien in der Regel schon etwas aufwendiger ist? Fragt ihr beim Arzt nach, wenn ihr einen Posten auf der Rechnung nicht versteht oder bezahlt ihr anstandslos?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Klar überprüfe ich immer alle Arztrechnungen. Ich frage beim Arzt nicht mehr nach. Ich habe festgestellt, dass es nichts bringt. Ich bekomme dann nur eine Sprechstundenhilfe ans Telefon oder jemanden von einer Abrechnungsfirma und die Beharren dann darauf das der Arzt recht hat, was der Kunde sagt ist vollkommen egal. Bezahlen tue ich dennoch nur die Untersuchungen die wirklich stattfanden.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wie will denn jeder seine Arztrechnung auch prüfen? Immerhin bekommen gesetzlich versicherte davon rein gar nichts ab was hinterher für Abrechnungen gemacht werden. Betrifft es sie nicht mit Zuzahlungen, dann erfahren sie darüber hinaus überhaupt nicht was der Arzt abgerechnet hat und in welcher Höhe.

Wirklich Punkt für Punkt prüfen können es nur die, die auch Privat versichert sind und mit ihren Rechnungen dann in Vorkasse gehen, bis es ihnen ihre Private Krankenkasse dann erstattet oder auch die Beihilfe. Die Gebührenordnung ist nicht das Mittel der Wahl und darauf kann man sich auch nicht verlassen, da das alles Rahmen sind in denen man sich bewegen kann. Der eine nimmt für die Untersuchung 300 Euro der andere 50 Euro.

Kann derjenige es glaubhaft versichern und machen, dass seine Ausgaben in der Tat die Gebührenordnung überschreiten, dann kann und darf er natürlich seine Mehrausgaben auch geltend machen und für die Leistung mehr kassieren. Selbst wenn Arzt A das für deutlich weniger anbietet. Man kann sich da zwar streiten, aber wenn ein Arzt das macht und auch entsprechend mehr nimmt als die Gebührenordnung vorsieht, dann hat er auch seine Belege in der Hinterhand, denn diese muss er ebenfalls dem Finanzamt vorzeigen damit er das ganze als Ausgabe auch geltend machen kann z.B. wenn er sich ein extra neues Gerät dafür beschafft das dann über AfA Abgeschrieben wird.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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