Wie genau funktionieren Placebos?

vom 24.10.2017, 15:24 Uhr

Ich habe bisher immer gedacht, dass Placebos nur funktionieren, wenn die Patienten eben nicht wissen, dass es sich um solche handelt. Die Patienten sind dann überzeugt, dass sie ein wirksames Medikament einnehmen und nicht etwa harmloses Traubenzucker oder ähnliches.

Nun habe ich aber gehört, dass den Probanden durchaus gesagt wurde, dass es sich um Placebos handelte. Aber diese hatten dennoch einen positiven Effekt dadurch. Da frage ich mich, wie das denn funktionieren kann, wenn man offensichtlich weiß, dass das Mittel eigentlich nichts bewirken kann.

Wie genau funktionieren Placebos? Habt ihr schon was darüber gehört, dass es auch wirkt und hilft, wenn die Probanden oder Patienten wissen, dass sie eigentlich Placebos nehmen? Wie erklärt ihr euch das?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Placebos funktionieren aus dem Glauben heraus, dass etwas hilft. Und dieser Glaube besteht nicht nur darin, dass der Betroffene glaubt, ein wirksames Medikament zu erhalten. Er funktioniert auch, weil der Betroffene beispielsweise aus Erfahrung weiß, dass ein Arztbesuch seine Beschwerden lindert.

Verabreicht ein Mensch im weißen Kittel, der offensichtlich als Arzt oder medizinisches Fachpersonal durchgeht, eine bekannt unwirksame Substanz, geht das Unterbewusstsein trotzdem davon aus, dass das Zeug hilft. Schließlich bringen Ärzte normalerweise Linderung, also muss das jetzt auch so sein.

Dazu gibt es den Pseudo-Placeboeffekt. Verabreicht ein Arzt ein Medikament, das nicht helfen kann, ist aber von der Wirkung überzeugt, hilft es häufig. Denn der Arzt vermittelt glaubhaft, dass es besser werden wird. Deshalb funktionieren Placebos oder Globuli auch bei Haustieren. Der Besitzer vermittelt unbewusst Entspannung, weil das Tier behandelt worden ist. Das Tier fühlt sich besser.

Den Effekt macht sich auch die Werbung zunutze. Wenn der vermeintliche Doktor wirbt, muss das angepriesene Zeug gut sein, obwohl ein Schauspieler den Doc mimt. Dagegen hat man dann noch den Nocebo-Effekt. Wenn man glaubt, dass eine Behandlung schadet, dann geht es einem schlechter. Das schaffen sogar einfache Beipackzettel.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich glaube, dass in dem Bereich immer noch geforscht wird, also, dass man noch nicht alles über die Wirkung und Zusammenhänge weiß. Aber Tatsache ist ja, dass das Wissen um die Wirksamkeit oder Wirkungslosigkeit des Medikaments nicht der einzige Faktor sein kann, der am Ende zu einer Wirkung führt.

Also müsste man schauen, was weitere Faktoren sein könnten. Du könntest zum Beispiel unterbewusst mit der Tablettenform an sich eine positive Wirkung verbinden oder mit dem herunter schlucken einer Tablette. Oder mit der Tatsache, dass dir die Tabletten von einem Arzt gegeben werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kann mir vorstellen, dass Placebo wirklich nur ein reines Kopf „Produkt“ sind. Denn ich schätze, dass dort ja wirklich nur ein „Blindgänger“ genutzt wird und dann alles andere eher im Kopf stattfindet. Vielleicht in dem Wissen, dass Betroffene glauben, dass Medikamente helfen sollen und ein Gang zum Arzt oder an entsprechenden Forschungen helfen soll? Vielleicht ist die Gedankenkraft dann so gut, dass manch einer sich diese Effekte wirklich einredet? Ich kann es nicht garantieren, aber ich könnte es mir dennoch vorstellen!

An solchen Tests oder Forschungen dieser Art habe ich noch nie teilgenommen, sodass ich den Effekt von Placebos auf mich nicht wirklich beurteilen kann. Doch ich kann mir vorstellen, dass dies wie früher bei diesem „betrunken werden“ ist. Wenn man anderen Robby Bobble oder wie das Getränk heißt gibt und die es nicht wissen, tun viele am Ende auch so, als sind diese betrunken.

Ich schätze wirklich, dass es eine reine Kopfangelegenheit ist und aus diesem Anlass wohl auch bei Placebos für viele dazu kommt, dass sie eine Reaktion verspüren oder glauben zu verspüren. Ich frage mich manchmal, was das denn aber für Studien sind und sie uns zeigen sollen? Das Menschen eine gute Einbildung haben?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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