Gesundheitsversorgung in Deutschland miserabel?

vom 24.10.2017, 10:54 Uhr

Ich habe gelesen, dass die UN die Gesundheitsversorgung in Deutschland stark kritisiert hat und sogar als miserabel empfindet. In Genf wurde vom Verein "Ärzte der Welt" ein entsprechender Bericht vorgelegt. Kritisiert wurde, dass Asylsuchende einen unzureichenden Zugang zum deutschen Gesundheitssystem hätten. Experten verlangen Auskunft darüber, wie die deutsche Regierung in Zukunft den Zugang zu angemessener und bezahlbarer medizinischen Versorgung für alle Menschen gewährleisten möchte und nicht nur für Einheimische. Das schließt eben auch Asylsuchende und Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus ein.

Was denkt ihr über diesen Bericht? Ist die Gesundheitsversorgung in Deutschland tatsächlich so schlecht wie behauptet wird? Oder wird das nur übertrieben um Schlagzeilen zu machen? Ich habe selbst schon erlebt, wie Asylsuchende keine Probleme hatten, Termine beim Arzt zu bekommen. Daher kann ich das schlecht beurteilen. Ist die Gesundheitsversorgung eurer Meinung nach für alle Menschen in Deutschland schlecht oder nur für bestimmte Gruppen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Eigentlich geht es nur darum, dass einige wenige Gruppen in Deutschland nicht einfach mal zum Arzt gehen können. Das betrifft beispielsweise Menschen, die sich illegal hier aufhalten. Selbstverständlich können die zum Amt und zum Arzt gehen, nur wird dann die Ausländerbehörde auf sie aufmerksam und sie werden abgeschoben.

Die zweite große Gruppe sind Ausländer aus der EU, die offiziell zur Arbeitssuche hier sind. Die bekommen keine Sozialleistungen und werden bei uns nicht versichert. Aber theoretisch sind die zumindest für die Notversorgung über die europäische Versicherung abgesichert. Das ist für uns auch nicht anders, wenn wir ins Ausland gehen. Wenn diese Menschen im Heimatland nicht versichert sind, dann ist das ein Problem dieses Landes. Von unserer Seite aus sind sie verpflichtet, im Heimatland versichert zu sein. Erst mit der Aufnahme einer Arbeit können sie sich hier versichern. Wer vorher gesetzlich versichert war, kann in die gesetzliche Krankenversicherung, wer nicht oder privat versichert war, muss in die private.

Daher ist es nicht so dramatisch, wie es dargestellt wird. Die eine Gruppe würde versorgt, wenn sie die Konsequenzen trägt. Die andere Gruppe dürfte gar nicht ohne Versicherungsschutz sein. Und selbst dann gibt es Möglichkeiten. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen weist kein Krankenhaus ab und es gibt die Migranten Medizin der Malteser.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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