Sind Stadtmenschen grundsätzlich schlanker?
Dass in Deutschland jeder zweite oder dritte Bewohner zu dick ist, ist schon länger bekannt, wobei dies natürlich auch gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. Über die räumliche Verteilung der übergewichtigen Menschen habe ich mir aber offen gesagt noch so gar keine Gedanken gemacht, bis ich zufällig über eine Studie gestolpert bin.
Wissenschaftler der Universitäten Oxford und Hong Kong wollen nämlich herausgefunden haben, dass das Großstadtleben gar nicht so ungesund ist. In Großstädten sollen deutlich weniger fettleibige Menschen als jenseits des S-Bahn-Rings. Es wurden Daten aus 22 britischen Städten untersucht und man stellte fest, dass die Menschen aus den dicht bevölkerten Innenstädten, weitaus weniger fettleibig, dafür aber sportlich aktiver sein sollen als die Bewohner der Vorstädte.
Begründet wurde dies damit, dass man mit zunehmender Bebauungsdichte, die Strecken besser zu Fuß zurücklegen könnte oder den ÖPNV nutzen würde. Was haltet ihr von dieser These? Lässt sich das auch auf Deutschland übertragen oder eher nicht?
Das hieße also, wenn ich öfter den ÖPNV benutze, dann werde ich schön schlank? Na ja, von solchen Studien zwischen den Stadt- und Landmenschen halte ich nicht allzu viel, weil in aller Regel schneiden ja die Stadtmenschen sowieso besser ab, denn die sind ja dann mit Sicherheit nicht nur schlanker, sondern zudem auch noch reicher, intelligenter, gebildeter, gesünder, gepflegter und schöner ja sowieso, oder?
Was soll daran jetzt so überraschend sein, wenn man von Großbritannien ausgeht? Auch wenn die Briten es nicht zugeben, dort herrscht bis heute eine sehr deutliche Klassengesellschaft. In den Innenstädten findet man ziemlich genau drei Gruppen: Sozial deutlich besser gestellte, die eben zum großen Teil auf einen gesunden Lebensstil viel wert legen. Studenten, die eben eher jung und damit noch eher schlank, aktiv und gesund sind. Und viele sozial benachteiligte Menschen, die wegen der hohen Kosten für ein Auto oder den ÖPNV viel zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind und so ordentlich Bewegung bekommen.
Die Mittelschicht, die kaum Zeit für Sport hat, weil sie Geld für den gewünschten Lebensstandard verdienen muss und sich ein bezahlbares, aber eben schönes Wohnumfeld wünschen, wohnen außerhalb. Und die haben dann wegen der Pendelei, ungesunden Snacks und dem Wunsch, einfach nur die Füße hochzulegen, schnell ein paar Pfund mehr auf den Rippen. Ebenso wie die Landbevölkerung, die oft ab einem gewissen Alter auf Äußerlichkeiten weniger Wert legt und zwar nicht unbedingt fett ist, aber denen ein gutes Essen durchaus etwas mehr auf den Rippen wert ist.
Ich kann solchen Studien nicht so viel abgewinnen, denn man kann das sicher auch nicht auf alle Städte gleichermaßen anwenden. Sicher kann es sein, dass man in Städten einiges zu Fuß erreichen kann, während man auf dem Land oft ein Auto braucht. Aber trotzdem würde ich nicht sagen, dass Stadtmenschen grundsätzlich schlanker wären als Menschen aus ländlichen Bezirken. Zumindest habe ich diese Beobachtung noch nicht gemacht und denke eben nicht, dass an der Studie so sehr viel dran ist.
Ich muss gestehen, dass ich diese Studienansätze wirklich ausnahmsweise mal lächerlich finde und mir nicht in einer Silbe vorstellen kann, dass dies stimmt. Ich sehe das sogar ganz anders und behaupte mal ein wenig gewagt, dass die Stadt sogar eher dazu neigt, dicklicher zu werden, weil die Bequemlichkeit hier um ein Vielfaches größer ist, als auf einem Dorf oder einer kleinen Stadt, wo nur jede Stunde der Bus fährt etc.
Ich kann ja nur von den Städten sprechen, wo ich das gesehen habe. Doch in meiner Stadt werden die dickeren Damen und Herren mehr. Soll mich das aber jetzt wundern? Alleine auf meiner Straße sind 4 Dönerläden, 3 Pizzerien, 2 Pommesbuden und 3 Asiaten. Was sagt mir das über die bequeme Gesellschaft des nicht mehr „Kochen“ können und teilweise „Kochen“ wollen? Faulheit siegt.
Der öffentliche Nahverkehr klappt in meiner City bis morgens um 2Uhr hervorragend und geht ab 4.30 Uhr wieder los. Unter der Woche und am WE geht der bis 4 Uhr morgens mit Bus ohne Weiteres munter weiter. Da ist also auch nicht viel mit, von der Party nach Hause laufen, mal eine runde Spazieren usw.
Ich kann der Studie daher nicht viel abgewinnen. Ich denke, dass es durchaus an den Menschen selber liegt, aber je mehr Bequemlichkeit und Fast-Food sowie Imbisse desto eher ist wohl die Chance, dass die Leute dicker werden. Das ist eher das, was ich beobachte.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam? 1402mal aufgerufen · 17 Antworten · Autor: M. Mizere · Letzter Beitrag von Trisa
Forum: Essen & Trinken
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam?
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen? 1538mal aufgerufen · 15 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von schnatterliese
Forum: Urlaub & Reise
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen?
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1598mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2629mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?