Was haltet ihr von Italiens Impfpflicht für Kinder?
Ich habe gelesen, dass die italienische Regierung ein Gesetz über Pflichtimpfungen für Kinder beschlossen hat. Diese Impfpflicht bezieht sich auf insgesamt 12 Krankheiten wie beispielsweise Masern, Hirnhautentzündung, Tetanus, Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten und Windpocken. Dieses Gesetz hat zur Folge, dass ungeimpfte Kinder unter sechs Jahren nicht in Krippen, Kindergärten oder Vorschulklassen aufgenommen werden können bzw. dürfen. Eltern schulpflichtiger Kinder, die nicht geimpft sind müssen hohe Bußgelder zahlen.
Ich finde diesen Gesetzesvorstoß sehr gut und würde mir wünschen, dass das auch in Deutschland eingeführt wird. Ich finde da überhaupt nichts unmenschliches dran oder sogar bevormundendes. Wenn ich bedenke, wie viele Masern-Todesfälle hätten vermieden werden können bin ich schon für eine Impfpflicht. Wie denkt ihr über diese Impfpflicht in Italien? Findet ihr die Umsetzung gut und nachahmenswert? Ist Italien möglicherweise ein Pionier in der EU und werden die anderen EU-Länder bald folgen (müssen)?
Wenn wir uns jetzt mal die letzten 2 Jahre anschauen, seit Beginn der Flüchtlingskrise und Revue passieren lassen, was hierzulande stattfindet - zu welchem Ergebnis kommen wir? Auf einmal kommt in Berlin ein Lebrafall durch einen Flüchtling auf, 2015 knapp 100 Masernfälle, in Essen aktuell auch 31 Masernfälle und vieles mehr.
Romas & Zintis sind teilweise nicht geimpft und Flüchtlinge aus Zentral- sowie Westafrika ohnehin nicht. Da mag eine Tetanusimpfe zum Beispiel nur 1 Euro kosten, aber für die Menschen ist das mehr Geld, als wir uns vorstellen können. Ich möchte auch kein Bashing auf Zureisende, ob mit oder ohne Grund hier vom Zaun brechen. Doch Fakt ist, es kommen auf einmal kaum mehr standardmäßige Krankheitserreger hier rüber, die unsere Gesundheitssysteme vor Probleme stellen.
In Italien kommen ebenfalls sehr viele Menschen an, 60.000 alleine dieses Jahr, dann die Impfgegner im eigenen Land - das summiert sich. Da ist eine Impfpflicht sicherlich ein Einschnitt in die Grundrechte, aber man muss auch mal ein wenig realistisch sein, wie schnell aus einer einfachen Ansteckung usw. eine Seuche werden kann. Ebola in Afrika war eins der Beispiel, Zirka in Brasilien und dasselbe geht mit Masern & Co.
Irgendwie bezweifle ich aber, dass die Flüchtlingsmutter aus Syrien einen Schreikrampf bekommen wird, wenn der Arzt ihrem Liebling die aluminiumverseuchte Impfung geben möchte. Das sind doch dann eher die überbesorgten deutschen SUV-Fahrerinnen und Soccer Moms, die sich im Netz auf dubiosen Seiten über Impfung und ADS, Impfschäden, wirkungslose Impfungen etc. informieren. Da wird ein Blödsinn kolportiert, dass es zum Weinen ist.
Einen Zwang zum Impfen sehe ich aber trotzdem sehr zweischneidig, so etwas ist für mich ein Eingriff in die gesundheitliche Selbstbestimmung der Bürger eines Landes und geht für meine Begriffe nicht in Ordnung. Denn das Impfungen tatsächlich immer und für jeden harmlos sind, bezweifele ich auch. Es hat ja schon ein bisschen was von Zwangsmedikation und das kann man nicht befürworten. Ungeachtet was meine eigene Person angeht und meine persönlichen Erfahrungen, würde ich meine Kinder aber wohl impfen lassen und dem aktuellen Stand der Wissenschaft vertrauen.
Ich finde Impfungen generell wichtig und richtig und daher sollte man so eine Pflicht in Deutschland auch einführen. Mich regt es furchtbar auf, dass es hierzulande Gegner gibt, die der Meinung sind dem Kind etwas Gutes zu tun, indem sie es nicht impfen lassen. Das ist aber eine Gefährdung für das Kind und muss einfach nicht sein. Eine generelle Impfpflicht würde ich befürworten. In Italien mag es auch wegen den Flüchtlingen zu solchen Bestimmungen gekommen sein, aber schlecht ist es nicht.
Über solche Impfgegner könnte ich mich wirklich den ganzen Tag aufregen. Ich will die Möglichkeit nicht absprechen, dass es extrem vereinzelt zu Impfschäden kommt, der Nutzen überwiegt den Schaden aber mehr als deutlich. Wenn dann noch welche mit dem Schwachsinn anfangen, Impfen würde Autismus auslösen oder der Impfstoff enthält abgetriebene Föten, dann bin ich mehr als schwer genervt.
Gerade die Menschen, die sich aufgrund einer Krankheit nicht impfen lassen können oder Babys, die noch zu jung sind, sterben aufgrund eines Spleens dieser Öko-Mütter, die glauben, dass sie durch ein paar Youtube-Videos schlauer sind als studierte Mediziner. Deshalb bin ich absolut für eine Impfpflicht, die ist mehr als nur überfällig.
Ich denke auch, dass die eigene Freiheit und Selbstbestimmung dort aufhört, wo die der anderen beginnt. Also sobald ich eine Gefahr für die anderen bin, muss ich mir Gedanken darüber machen, was ich tue. Das bedeutet also, wenn ich die anderen gefährde, weil ich nicht geimpft bin, dann muss ich mich eben impfen lassen.
Schon lange bin ich dafür, dass das Impfen zur Pflicht gemacht wird. Ich denke auch, dass es weniger Impfschäden und mehr Folgen durch die Krankheiten gibt, die ohne Impfung hier übertragen werden. Und durch die Flüchtlinge haben wir wieder Krankheiten, die eigentlich bei uns schon lange ausgerottet waren, da es eine Herdenimmunität auch bei den wenigen gab, die nicht geimpft waren.
Ich finde es positiv und auch gut, dass Italien Konsequenzen setzt, in dem die Kinder, die nicht geimpft sind, den Kindergarten nicht mehr besuchen dürfen. Ausgenommen sind natürlich Fälle, bei denen es eine krankheitliche Vorgeschichte gegeben hat, was ich auch verstehe. Impfen sollte man ja nur wenn man wirklich sehr lange schon gesund war.
Außerdem bezahlt man dann in Italien ein Bußgeld von 500 bis 1000 Euro. Also da überlegt man es sich als Impfgegner glaube ich auch dreimal, ob man denn immer noch so gegen das Impfen eingestellt sind. Da kommen mir unsere Strafen in Österreich gerade lächerlich vor. Ich bin sicher, dass das zieht.
Ich finde das absolut richtig und könnte mich über die Dummheit der Impfgegner auch aufregen. Die Tatsache, dass es überhaupt Impfgegner gibt ist so ein erste Welt Luxusproblem das zeigt, wie erfolgreich Impfungen sind.
Wenn es bei uns immer noch regelmäßig Polio Epidemien geben würde und so ziemlich jeder jemanden mit einem durch die Krankheit gelähmten kennen würde, wäre das überhaupt kein Thema. Natürlich würde man sein Kind dann vor diesem Schicksal schützen wollen.
Natürlich verbreiten sich Krankheiten heute schneller als früher, weil die Menschen viel mobiler sind. Das liegt aber nicht nur an Menschen, die nach Deutschland kommen sondern auch an Deutschen, die in der ganzen Welt Urlaub machen. Nur weil man nicht krank wird nach dem Urlaub heißt das ja nicht, dass man keinen Erreger im Körper hat, den man auf dem Heimflug an das halbe Flugzeug weitergegeben hat.
Wer sich und andere gefährdet sollte bestraft werden und das machen Impfgegner. Deswegen bin ich auch hier in Deutschland auf jeden Fall für eine Impfpflicht. Hier in der Gegend ist ein Säugling gestorben, weil er mit Masernviren in Kontakt kam und noch zu jung war um geimpft zu werden. Wenn das Kind, welches die Masern verbreitet hat geimpft gewesen wäre, würde das Baby noch leben. Aber das sehen die Impfgegner nicht. Wenn sie ein Baby bekommen würden und das älteste Kind dann Kinderkrankheiten dem Baby überträgt, werden sie vielleicht wach und sehen, dass diese Impfungen notwendig sind.
Ich bin absolut für eine Impfpflicht in Deutschland, die Vorkommnisse der letzten Monate insbesondere mit Masern haben gezeigt, wie wichtig impfen ist und das wir keinesfalls in einem Land leben, wo jede Krankheit behandelt werden kann oder man einzelne Krankheiten als ausgerottet ansehen kann. Jeder der das betreibt doch nur Augenwischerei und schafft sich im Prinzip ein Luxusproblem der ersten Welt. Wenn ich sonst nichts mehr zu meckern habe, dann suche ich mir eben eines.
In Zeiten einer immer mehr globalisierten Welt, können Krankheiten immer leichter von einem Land ins andere und von einem Kontinent in den anderen eingeschleppt werden. Die Flüchtlinge zeigen dies eigentlich einfach nur sehr anschaulich, dass aus anderen Ländern eben auch Krankheiten mitgebracht werden können.
Wenn ich mir dazu überlege, das immer mehr Krankenkassen auch Impfungen heute zahlen, die vor 10 oder 15 Jahren noch Eigenleistungen waren, wie z.B. Hepatits A und B, dann zeigt auch das, das hier ein größeres Bewusstsein für die Krankheiten aus anderen Ländern angekommen ist. Die Kassen haben nämlich sicherlich kein Bedürfnis für nicht nötige Impfungen Geld aus dem Fenster zu werfen.
Für mich ist das Beispiel von Italien etwas, was gerne auch für Deutschland übernommen werden kann, denn es geht um den Schutz von Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht geimpft werden können, weil sie zu jung, zu alt oder zu schwach sind oder warum auch immer, denn genau diese sind dann diejenigen, die dann die Konsequenzen ausbaden müssen, weil irgendein Elternteil meinte das Kind nicht impfen zu müssen. Nur weil das Kind vielleicht nicht krank wird, kann es immer noch Überträger sein und andere Menschen anstecken, die im schlimmsten Fall daran sterben.
Das Beispiel mit der Kita ist da eigentlich perfekt, Kind A ist nicht geimpft und schleppt die Masern in die Kita, Kind B schleppt den Erreger mit nach Hause und steckt das Neugeborene an, das an den Folgen verstirbt. Das ganze kann man dann noch mit Kind C, D etc. ausweiten, die den Erreger auch mit nach Hause schleppen. Nur weil Kind A nicht geimpft wurde muss ein anderer Mensch sterben und eine andere Familie leiden, nur damit ein Elternteil unbedingt ihren Willen hatte.
Für mich steht das Recht eines einzelnen nicht über dem Recht der Allgemeinheit. Wenn jemand also unbedingt seinen Willen durchsetzen muss und damit das Recht eines einzelnen über das der Allgemeinheit stellen will, dann eben auch mit den entsprechenden Konsequenzen und das bedeutet für mich auch das andere Menschen geschützt werden müssen. Dann gibt es eben keine Unterbringung in einer Kita oder bei einer Tagesmutter wo auch andere Kinder sind, damit eben die anderen Kinder geschützt werden, dann muss diese nicht geimpfte Kind eben zu Hause betreut werden, damit es andere Kinder nicht anstecken kann oder diese eben die Krankheiten weiter verbreiten.
Für mich wäre das eine logische Schutzmaßnahme der restlichen Bevölkerung. Auch finde ich Bußgelder für nicht geimpfte Schulkinder eine gute Idee, denn nur weil das Kind nicht geimpft ist kann man es ja nicht von der Schule ausschließen, das wäre wieder mit der Schulpflicht und dem Recht auf Bildung nicht vereinbar. Dennoch ist das immer noch ein gutes Zeichen, das mit Eintritt der Schule die Zeit der Konsequenzen nicht vorbei ist, sondern hier eben anders gelagert ist. Ich würde da sogar soweit gehen, dass für jedes Schuljahr wo keine Impfung stattfand erneut ein Bußgeld fällig ist.
Ich kann mir gut vorstellen das einige Impfgegner dann plötzlich gar nicht mehr so überzeugt von den ganzen Pseudoargumenten sind, wenn es plötzlich an ihr Portemonnaie und Einschränkungen für das Alltagsleben oder Berufsleben geht.
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