Sehen viele Männer, Frauen als Mutter und Partnerin an?
Gestern hatten wir eine erlesene Runde mit unseren Kumpels sowie Freunden. Dabei haben wir über Alltagsgeschehnisse sowie „Bauer sucht Frau“ oder „Schwiegertochter gesucht“ geredet. Auffällig war, dass insbesondere viele Männer der Meinung waren, dass Männer in einer Partnerschaft durchaus beides suchen. Eine Partnerin, die aber Anzeichen ihrer Mama hat.
Das bedeutet laut den Aussagen der dortigen Männer, dass sie immer irgendwie eine Frau haben wollen, die sie gleichzeitig aber auch so verwöhnt, wie Mama es getan hat. Das kam bei unseren dortigen Mädels gar nicht gut an, sodass wir uns tierisch aufgeregt haben.
Sie meinten wortwörtlich, dass es doch kein Geheimnis sei, dass Mann eine gute Frau wünscht, die gleichzeitig viele Aufgaben der Mutter wie Kochen, Bemuttern, sich sorgen etc übernimmt. Trotzdem aber es kein Problem sei, beides als eigenständige Personen zu sehen.
Ich frage mich wirklich, ob Männer wirklich immer ihre Partnerinnen aussuchen, als sei sie auch irgendwie eine „Mama“ oder ob Partner ihre Freundinnen wirklich teilweise als Mutter sehen? Meint Ihr, dass es schon eine deutliche Mehrheit dieser Aussagen gibt, oder sind es offenbar nur Männer, die besonders viel bemuttert wurden?
Männer, die in einer Partnerin einen Mutterersatz sehen, gibt es, aber sie sind sicherlich nicht in der Mehrheit. Das betrifft in den meisten Fällen Männer, die sich nie richtig angenagelt haben, also das klassische Muttersöhnchen. Oder es sind Männer, die unter einer schlechten Beziehung zur Mutter gelitten haben und jetzt sozusagen die fehlende Fürsorge nachholen möchten.
Dann gibt es noch die, die gerne eine Haushaltshilfe hätten. Die suchen aber keine Mutter als Partnerin, die sind einfach bequem. Schließlich ist es angenehm, wenn man nach der Arbeit die Füße hochlegen kann und nichts mehr tun muss. Mein Mann hätte auch nichts dagegen, wenn er mir mein Leben und meine Freizeitgestaltung finanzieren dürfte und dafür mit Haushalt und Kindern nichts mehr zu tun hätte und nur noch das macht, was Spaß bringt. Das würde er auch nicht als aushalten ansehen, weil er weiß, wie viel Arbeit das macht. Allerdings möchte er auch, dass ich glücklich bin. Also verzichtet er auf den Service und putzt und kocht.
Ich glaube, dass viele Männer einfach den Wunsch haben, sich geborgen zu fühlen. Das gelingt wahrscheinlich besser, wenn sie auch ab und an wie zu Hause bei Mutter verwöhnt werden. Aber welche Frau genießt es nicht auch einmal, wenn sie ein wenig bemuttert wird.
Ich finde, dass das ausgeglichen sein sollte. Aber was mir schon auffällt, ist, dass eher gesagt wird, die Mutter oder die Frau von jemandem. Also sobald man Frau oder Mutter ist, oder gar beides, wird der Vorname vergessen und man ist nur noch in der Rolle der Frau oder Mutter von jemandem zu sehen.
Das kommt mir umgekehrt nicht so vor. Aber es kann auch sein, dass ich es mir einbilde. Also ich würde mir keinen Mann wünschen, der einen Mutterersatz in mir sieht. Da gefällt mir das Lied "I ain´t your mama" sehr gut, das trifft genau meine Einstellung zu diesem Thema.
Auch nehme ich an, dass es schon ein Großteil der Männer auf eine Frau abgesehen hat, die sie betüdelt, weil das ja noch von früher her kommt, dass die Frau sich um alles im Haushalt gekümmert hat und den Mann auf Händen getragen.
Ich lasse mich auch gerne mal bemuttern. Also wenn ich gerade gemütlich auf dem Sofa liege und mir denke, jetzt ein Eis wäre nett, dann schau ich auch meinen Freund an und frage, ob er nicht Lust auf ein Eis hätte und er weiß dann schon Bescheid. Finde ich süß, dass er das macht. Man könnte auch selbst gehen, aber wenn es gerade so gemütlich ist, will man halt nicht.
Andere zu bemutteln mag ich auch bis zu einem gewissen Grad, aber nicht in dem Sinne, dass ich abwasche und koche, sonder eher verbal, also aus Spaß mit Süßigkeiten füttern oder betüddeln, wenn mein Freund krank ist.
Er wohnt ja auch in einer Einliegerwohnung bei seiner Mutter und das hat durchaus Vorteile, weil die für alle kocht, also auch für mich, wenn ich da bin. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass das nicht auch für mich praktisch ist. Ich habe zwar schon gesagt, dass sie das nicht machen muss, aber sie hat wohl Spaß daran und tischt meistens groß auf. Und da nehme ich das halt mit.
Mein Freund weiß aber, dass ich nicht kochen würde und auch seine Sachen nicht waschen würde, wenn das seine Mutter mal nicht mehr übernehmen sollte und das hat er problemlos akzeptiert bzw. auch gar nicht erwartet. Von daher ist er zwar sicherlich mehr oder weniger Muttersöhnchen, aber er assoziiert damit nicht, dass ich das irgendwann machen würde.
Mein Kumpel lebt auch so. Da kocht die Mutter, macht früh die Brote, wäscht die Wäsche - ich glaube, das ist bei ganz vielen Männern so, auch wenn die schon auf die 40 zugehen. Wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir mehrere Beispiele ein, wo das so läuft. Aber die Mutter ist nun zur Kur, da muss er selbst waschen, mehr schlecht als recht, und bedient sich am Imbiss. Ich finde dieses Lebensmodell nicht wahnsinnig schlimm, denn es ist halt bequem und ich mache es auch teilweise so.
Dennoch erwarte ich nicht, dass irgendwann jemand anderes für mich kocht oder meine Wäsche wäscht. Ich weiß, dass das meine Mutter macht (bzw. die Mutter meines Freundes, in gewissem Rahmen), aber ich würde nie erwarten, dass irgendwann mein Freund diese Aufgaben übernimmt bzw. er erwartet das auch nicht von mir. Wir sind beide Haushaltsnieten und am wahrscheinlichsten wird es mal so sein, dass wir, falls keiner kocht, immer ausgehen oder uns was vom Imbiss holen.
Ich kenne eigentlich keinen Mann, der von seiner Freundin explizit erwartet, dass sie kocht und putzt. Also man hört, dass es das geben mag, aber ich kenne keine persönlichen Beispiele. Für mich ist es normal, dass sich jeder um sein Zeug kümmert. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das ändert, wenn es Kinder gibt. Aber wenn ein Mann keine Lust darauf hat, sich um Kinder zu kümmern, dann soll er halt keine zeugen.
Zitronengras hat geschrieben:Für mich ist es normal, dass sich jeder um sein Zeug kümmert. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das ändert, wenn es Kinder gibt. Aber wenn ein Mann keine Lust darauf hat, sich um Kinder zu kümmern, dann soll er halt keine zeugen.
Das würde ich gar nicht so schwarz-weiß sehen. Denn es gibt kümmern und kümmern. Wir haben drei Jungs im besten Alter. Mein Mann würde sich auch viel kümmern, wenn ich Hausfrau wäre und ihm alles abnehmen würde. Schließlich kann man mit denen Fußball spielen, Mountainbike fahren, zu allen möglichen Veranstaltungen gehen, "Männergespräche" führen, Eis essen, Filme gucken, Zocken und hilfreiche Erklärungen liefern, wenn es in der Schule mal hakt und ab und zu vermitteln und trösten.
Und das ist alles richtig und wichtig für die Kinder und es macht Eltern auch viel Spaß. Diese Dinge tue ich als Mutter schließlich auch gerne mit den Jungs. Nur ist es damit nicht getan. Da muss man leider auch Erziehen und sich mit Entscheidungen auch mal unbeliebt machen. Es sind Berge an Wäsche zu waschen, die Nahrungsversorgung ist gerade extrem aufwendig. Die sind in einem Alter, wo sie einem die Haare vom Kopf fressen. Die Termine müssen koordiniert werden und noch vieles mehr. Aber das sind eben die schnöden Alltagsdinge, die erheblich weniger Freude machen und meist einfach nur stupide erledigt werden müssen.
Nur weil man diesen Teil der Arbeit gerne anderen überlassen würde, heißt das nicht, dass man sich nicht um seine Kinder kümmern will. Und so geht es bei Kindern und Haushalt nicht wenigen Menschen. Frauen sehen das auch nicht anders. Wenn es weibliche Bestimmung wäre, säße ich daheim und würde das als meinen Job ansehen. Dafür hätten wir dann mehr gemeinsame Zeit. Wenn man es mag, wäre es auch kein schlechter Deal. Nur mögen es eben die meisten nicht, weshalb heute eher geteilt wird und jeder sich beteiligt.
Also mein Partner hat mir gegenüber noch nie den Wunsch geäußert, dass ich ihn genauso vernachlässige und misshandle wie es seine Mutter getan hat.
Klar soll ich für ihn kochen und mich um ihn kümmern, wenn er krank ist. Aber wer wünscht sich das nicht, dass man vom Partner umsorgt wird, wenn man krank ist? Und wenn der Mann so dermaßen miserable kochen kann wie mein Partner und auch gar nicht die Zeit dazu hat, dann ist es auch klar, dass man sich eine Frau wünscht die kochen kann.
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