Ein schüchterner Papst nachvollziehbar?
Papst Franziskus, unser aktueller Pontifex hat nun ein Buch herausgebracht, in dem er über seine Interview-Angst berichtet. Dort gibt er zu, zwar dreist, aber auch schüchtern zu sein. Er hätte in Buenos Aires keine Interviews gegeben, da er Angst davor hatte, dass die Journalisten ihn in Schwierigkeiten bringen könnten. Außerdem hatte er stets Angst, dass seine Worte falsch interpretiert und somit falsch verstanden werden könnten.
Für ihn ist aber das Interview trotzdem Teil dieses Gesprächs der Kirche mit dem Menschen von heute. Deshalb möchte er das pastorale Risiko eingehen und demnächst doch ein paar Interviews geben. Das Buch erscheint heute, am 21.10.2017 und nennt sich zu deutsch "Jetzt stellt eure Fragen".
Was meint ihr? Ist die Einstellung des neuen Papstes, keine Interviews zu geben goldrichtig oder macht er sich umsonst Sorgen, dass seine Worte falsch verstanden werden könnten? Immerhin ist er Vorbild zahlreicher Anhänger und auch für einige Länder in der ganzen Welt. Auch ein Vertreter des katholischen Kirchentums.
Ich denke, dass seine Sorge natürlich zurecht besteht. Selbst wenn die Presse jetzt nicht unbedingt böse sein will, neigt man dort doch dazu eine Mücke zu einem Elefanten aufzupumpen. Das ist nicht schön und meistens auch sehr nervig. Hinzu kommt, dass der Papst vielleicht auch nicht in seiner Heimatsprache interviewt wird. Ich habe bei diesem auch das Gefühl, dass er sich selbst gar nicht so wichtig nimmt, um überhaupt interviewt zu werden.
Auf der anderen Seite ist das Mann aber auch nicht blöd und hat mit Sicherheit ein Team, dass ihn vorher schult und die Journalisten vorab auswählt. Ich glaube, wenn dieser Mann dann einfach warm gelaufen ist, wird das ein Selbstläufer.
Ich finde den aktuellen Papst schon ganz ok für einen katholischen Theologen, der immerhin schon 80 ist und einem ziemlich rückständigen Altherrenverein vorsteht. Ob er seinen Job aus religiöser Sicht gut oder schlecht macht, kann ich sowieso nicht beurteilen, schließlich bin ich nicht der Allmächtige. Und vom allgemeinen Eindruck her wirkt der intelligent, bescheiden und sympathisch. Mehr kann man eigentlich gar nicht erwarten, wenn man sich die anderen katholischen Gestalten so anschaut.
Und da es bei seinem Amt noch nie darum gegangen ist, medienkompatibel und extrovertiert zu sein, finde ich es auch nachvollziehbar, dass Schüchternheit und Zurückhaltung im Umgang mit der Öffentlichkeit nicht als Hinderungsgrund bei der Wahl gegolten haben. Schließlich ging es hier nicht darum, einen Nachfolger für Dieter Bohlen oder das älteste Mitglied im Dschungelcamp zu finden, welches kein Problem damit hat, sich vor laufender Kamera über seine Schambehaarung zu echauffieren, sondern um einen kirchlichen Würdenträger. Laute, grelle, aufmerksamkeitsgeile und narzisstische Leute gibt es in der Medienöffentlichkeit sowieso schon mehr als genug.
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