Ein Hospiz nur eine Abschiebung zum Sterben?
Ich finde die Einrichtung eines Hospizes sehr gut und denke, dass dort den Menschen, die unheilbar erkrankt sind nur geholfen werden kann und es erleichtert wird zu sterben. Aber eine Freundin von mir ist da ganz anderer Meinung. Ihre Mutter ist an Krebs erkrankt und wird wohl auch nicht mehr lange leben und als die Rede auf ein Hospiz kam, weil sie mit der Pflege überfordert ist, meinte sie, dass es eine Abschiebung zum Sterben ist und sie sich dies nie verzeihen könnte.
Was denkt ihr über diese Einrichtung? Was findet ihr positiv an einem Hospiz? Was denkt ihr, ist negativ und würdet ihr einen Angehörigen in ein Hospiz bringen oder würdet ihr selber dort die letzten Wochen eures Lebens verbringen wollen?
Von Bekannten ist ein Angehöriger in einem Hospiz. Dieser will wohl nicht wahr haben, dass er sterbenskrank ist und rede immer davon, dass er wieder nach Hause möchte. Allerdings hat er niemanden, der ihn zu Hause betreuen könnte und eben für ihn da sein kann. Er lebt alleine und hat nur Geschwister, die ihn zwischendurch besuchen und für ihn Dinge erledigen.
Ich denke, dass man ein Hospiz als Abschiebung zum sterben sehen kann, wenn man vielleicht keine Erfahrungen mit dieser Einrichtung hat. Ich selbst war auch noch nie einem Hospiz und kenne dies nur aus Berichten und Reportagen. Vielleicht kommt es auch darauf an, wie das Hospiz selbst eingerichtet ist. Soweit ich weiß, hat der Angehörige von meinen Bekannten dort eine kleine Wohnung.
Wenn ich mir vorstellen, so schwer krank zu sein, dann würde ich mir natürlich wünschen, dass ich zu Hause im Kreis meiner Lieben die letzte Zeit verbringen könnte. Aber das ist ja nicht immer möglich. Ich denke, dass man froh sein sollte, dass es diese Einrichtung gibt. Angehörige sind sicherlich auch schnell überfordert, wenn es dem Betroffenen schlecht geht und dort bekommt man sicher mehr Hilfe.
Was soll ein Hospiz mit Abschieben zu tun haben? Die komplette Pflege und das Zubereiten der Wunschgerichte erledigen die Mitarbeiter. Wenn man arbeiten oder einkaufen muss, ist ein Mensch für den Angehörigen da. Man kommt selbst mit bettlägerigen Menschen noch nach draußen. Die medizinische Versorgung ist optimal. Damit hat man die Möglichkeit, sich komplett auf seinen Angehörigen zu konzentrieren und die letzte Zeit ungestört und intensiv miteinander zu verbringen. Das ist doch ideal.
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