Hat der Mensch wirklich Einfluss auf die Erderwärmung?

vom 18.10.2017, 16:51 Uhr

Immer wieder liest und hört man ja von hochgesteckten Zielen, die angebliche Erderwärmung in den nächsten Jahrzehnten unter 2 Grad zu halten um dieser somit entgegenwirken zu können und als Zielkorridore werden da Jahreszahlen bis 2100 angegeben. Was haltet ihr denn von diesem Hype um die Erderwärmung? Kann der Mensch überhaupt darauf Einfluss nehmen, wenn man sich mal die Erde im gesamten Universum anschaut, die da ja nur ein Körnchen zu sein scheint?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du verweist darauf, dass die Erde nur ein Körnchen im Universum ist. Mag wohl sein. Zufälligerweise leben wir aber bisher nur auf diesem Körnchen. Und die Tatsache, dass es äußerst schwierig ist, unter den unzähligen anderen bisher entdeckten Planeten solche auszumachen, die ebenso lebensfreundlich sind wie die Erde, ist doch ein starkes Indiz dafür, dass diese lebensbegünstigenden Umstände höchst selten und instabil sind. Es ist eben KEINE Selbstverständlichkeit, dass auf einem Planeten Leben entsteht, sondern bedarf unzähliger Grundlagen und Zufälle.

Auch ohne in der Tiefe mit Klimaforschung befasst zu sein: Ich halte es keinesfalls für eine Überschätzung der menschlichen Möglichkeiten, das fragile Ökosystem der Erde zu sehr zu destabilisieren. In kleinerem Umfang, auf bestimmte Regionen, Städte und Inseln bezogen, haben es Zivilisationen bereits in der Vergangenheit geschafft, sich ihrer eigenen Lebensgrundlagen zu berauben. Ich schlage dir vor, als Beispiel ein wenig über die Geschichte der Osterinseln zu lesen. Eine kleine Bevölkerung kann also eine kleine Insel ruinieren. Dass eine Weltbevölkerung von vielen Milliarden Menschen mit all den unzähligen Gütern, die für sie produziert werden, den Siedlungen, den Verkehrswegen usw. eine vergleichbare Katastrophe auf globaler Ebene herbeiführen kann, halte ich für vollkommen möglich.

Und selbst wenn man sich unsicher ist. Denn sicher kann man sich einer Sache ja eigentlich nur dann sein, wenn man sie selbst nachvollzogen hat. Du und ich können uns ja zunächst mal nur auf Aussagen von Forschern, Politikern und Journalisten verlassen oder eben nicht verlassen, vielleicht die einen oder die anderen glaubwürdiger finden.

Aber selbst wenn man nicht mit Sicherheit ausschließen will, dass sich sehr viele Menschen gewaltig irren, vergleich mal die Folgen; was wäre die größere Katastrophe: Wenn wir unseren Einfluss auf das Klima überschätzen, große Mittel zur Verhütung des Klimawandels "umsonst" aufwenden, dem ungebremsten Wachstum unserer Wirtschaften etwas den Wind aus den Siegeln nehmen oder wenn wir mit voller Wucht in den Zusammenbruch des gesamten Ökosystems Erde hineinrennen und den Tod von Abermillionen Menschen, im schlimmsten Fall gar das Ende unserer Zivilisation riskieren?

Wie fürchterlich die Folgen der Erderwärmung und anderer Umweltprobleme letztlich sind, kann niemand mit Sicherheit sagen, aber wenn du mich fragst, wäre es eine Torheit, diese Unsicherheit "optimistisch" zu behandeln und einfach davon auszugehen, dass schon alles irgendwie stabil bleiben wird.

» MarkusC » Beiträge: 37 » Talkpoints: 13,55 »


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