GPS bei Fahrdiensten für Kinder wünschenswert?
Ich las von dem Start-Up CareDriver aus München, den überwiegend Eltern buchen, um ihren Nachwuchs sicher befördert zu wissen. Der Gründer erzählte in einem Interview, dass man im Moment auch darüber nachdenkt, eine GPS-Trackingfunktion einzuführen. Denn so könnten Eltern eben sehen, wo sich das Kind (im Auto) befindet und ob es sicher am Zielort angekommen sei.
Was haltet ihr von dieser Idee? Findet ihr das gerechtfertigt oder übertrieben? Soweit ich weiß, werden die Fahrer dieses Unternehmens sehr gewissenhaft ausgesucht und sie müssen unter anderem ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Reicht das nicht aus als Sicherheit für Eltern? Muss so eine Trackingfunktion eurer Ansicht nach unbedingt sein für die Eltern? Oder findet ihr das übertrieben und würde das nur das „helikoptern“ fördern?
Und was soll das für Sicherheit geben? Damit kann man das Auto orten, aber ob das Kind noch mit drinnen sitzt, kann man doch nicht sagen. Oder will man dazu auch direkt einen Live Stream mit anbieten, dass die Eltern auch sehen können im Fahrzeug ob das Kind noch dort sitzt. Weicht der Fahrer von der Route ab weil z.B. ein Unfall ist oder eine Umleitung, dann flippen die Eltern noch direkt aus warum nicht der direkte Weg genommen wird und machen auch da wieder Wind.
Sicherheit bietet das in der Form nicht, man muss einfach genau schauen wem man sein Kind mitgibt und ob man diesem Menschen vertraut oder auch nicht. Das der Fahrer erst einmal ein Wildfremder ist, mag der Fall sein aber ich gehe davon aus, dass man auch hier jederzeit sich Fahrer X kommen lassen kann, wenn man diesem vertraut und er noch nicht anderweitig gebucht ist.
Aber mal davon abgesehen ein polizeiliches Führungszeugnis ist rein gar nichts Wert, da dort nicht alles drinnen steht und auch nicht drinnen stehen darf. Sachen die in das Erziehungsregister fallen, findest du dort gar nicht. Selbst wenn jemand mit 16 Jahren verurteilt worden ist wegen Kindermissbrauch, dann steht das nicht im Führungszeugnis. Das ist einfach eine falsche Annahme, dass dort alles steht und bis zum 21. Lebensjahr landet da drin so gut wie gar nichts, es sei denn, dass man schwere Körperverletzung oder Mord begangen hat. Andere Sachen und kleinere Delikte suchst du da vergeblich, eine Prüfung ist das in meinen Augen somit absolut nicht.
Mehr Sicherheit für Eltern. Dann sollen diese auch hinsehen wem sie ihrem Kind anvertrauen, sich erst ein Bild machen und nicht einfach was stupide im Internet buchen und meinen, dass man mit GPS das dann überwachen kann und mehr Sicherheit gibt. Denn was willst du damit sagen? Du kannst damit rein gar nichts sagen was unter der Fahrt läuft, ob das Kind angeschnallt wurde anständig. Über den Fahrstil kannst du auch wenig sagen, höchsten das derjenige die Geschwindigkeit gerne überschreitet aber auch das nur bedingt, da GPS auch nicht das alles korrekt übermittelt mit der Verzögerung und den Zahlen die teilweise nur geschätzt sind.
GPS bei Fahrdiensten? Wie geil ist das denn? Da kommen bestimmt wieder die Gluckeneltern aus der Kiste und glauben, jetzt haben sie die volle Kontrolle darüber, wo ihr Kind jetzt im Augenblick ist und am Ende ist die dicke Überraschung dann groß, wenn dem nicht so ist. Denn das GPS ortet das Auto, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass sich der Nachwuchs in diesem Auto mitbefindet. Dazu wäre ein GPS an dessen Bekleidung von Notwendigkeit.
Ein polizeiliches Führungszeugnis kann Dreck wert sein, da muss ich Sorae recht geben. Bei Jugendstrafen werden schnelle Löschungen erfolgen. Es kommt hier auf die Straftaten und die Urteile an. So werden Urteile dann nach 3-5 Jahren gelöscht. Bei Sexualstraftaten im Jugendalter dauert es jedoch 10 Jahre, ehe diese aus dem Führungszeugnis gelöscht werden. Nicht falsch verstehen, die Richter und Datenbänke weißen diese Strafen natürlich auf, aber das Führungszeugnis ist wieder sauber.
Doch auch aus dem Bundeszentralregister werden die Taten gelöscht. Bei Sexualstraftaten dauert es jedoch 20 Jahre. Wer jedoch innerhalb der Bewährung wieder auffällig wird, dann verlängert sich der Zeitraum für die Löschung aus dem Führungszeugnis sowie Bundeszentralregisters und wer mehrfach diese Taten aufweist, wird nicht gelöscht.
Das sagt ganz klar, dass eben nicht alles mit einem polizeilichen Führungszeugnis erledigt ist und dann das GPS am Fahrdienst und gut ist. Das ist leider das Problem, welches viele haben und denken. Schade eigentlich, weil in der Google Suche hilft es, wenn die Eltern, die sich auf polizeiliches Führungszeugnis verlassen, mal schauen würden, was da genau steht.
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