Sind alle Raucher einsam?

vom 17.10.2017, 15:00 Uhr

Eine Bekannte von mir hat die These aufgestellt, dass Raucher automatisch einsam wären. Das Rauchen wäre praktisch das Ventil, um die Frustration über die Einsamkeit hinauszulassen. Ich finde die These schon sehr gewagt, vor allen Dingen, weil ich viele Raucher beobachte, die dann "in Rudeln" rauchen und alles andere als einsam sind. Bei mir in der Verwandtschaft geht man sogar im Kollektiv rauchen und wir sind alle sehr gesellig.

Was haltet ihr von dieser These? Ist da was dran oder ist das absoluter Schwachsinn? Kennt ihr vielleicht Beispiele aus eurem Umfeld, die diese These belegen oder widerlegen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin statistisch da jetzt nicht so bewandert, aber ich würde mal von meinem reinen Sehen her gehen und sagen, dass ich mehr Raucher als Nichtraucher sehe. Das würde natürlich praktisch schon einmal bedeuten, dass es viele Menschen gibt, die eine Gemeinsamkeit haben, um sich möglicherweise beim Schnorren einer Zigarette, was häufig vorkommt, kennenzulernen. Natürlich dann, wenn daraufhin auch das Interesse besteht.

Ich kenne zum Beispiel sehr wenige Nichtraucher neben mir. Ich habe eigentlich nur rauchende Freunde, Verwandte und Bekannte. Auch entfernte Kollegen kenne ich fast nur Raucher. Ich kann jetzt auf Anhieb an zwei Händen abzählen, wie viele Nichtraucher ich kenne, sodass eher wir hier die einsamen wären, wenn wir nur auf das Rauchen achten würden.

Ich kenne Raucher, die aus Stress sofort zur Fluppe greifen sowie ich Kumpels kenne, die sich mit einer Zigarette beruhigen und das geht bei allen Rauchern, die ich kenne so über. Wo andere dann das entspannte Bier bevorzugen sind es bei all jenen die Zigaretten. Doch deswegen sind sie einsam? Das halte ich für eine gewagte These und nicht zutreffend. Jedenfalls kann ich genau das Gegenteil beobachten.

Ich denke also eher weniger, dass Raucher wirklich einsam sind. Einsamkeit kommt nicht aufgrund eines Lasters zustande, sondern meiner persönlichen Ansicht nach aus anderen Gründen. Entweder, weil man sich selber isoliert oder weil man charakterlich einfach mit niemanden auf einer Wellenlänge ist.

Ich kenne eine Nichtraucherin, die keine Freunde und Bekannten hat und selbst ihre Verwandten wollen kaum was mit ihr zu tun haben, weil sie so eine anstrengende Persönlichkeit ist. Sie lebt zudem in ihrer Internetwelt und ist dadurch komplett verstrahlt. Daher würde ich sagen, passt die These nicht so richtig.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das kommt mir auch wie sehr weit hergeholt vor. Es gibt immerhin verschiedene Gründe zu rauchen, und selbst wenn es in allen Fälle ein Ventil für irgendeine Frustration wäre, wieso müsste es dann ausgerechnet wegen Einsamkeit sein? Kann sich jemand nicht auch gesellschaftlich gut fühlen, aber wegen Arbeit o.ä. im Stress sein und deshalb Rauchen? Nicht zu vergessen die Leute, die wegen Gruppenzwang mit dem Rauchen anfangen.

Es kann sicher ein paar Raucher geben, bei denen die These zutrifft. Aber eben, wie gesagt, ein paar. Es gibt wahrscheinlich mehr, die aus völlig anderen Gründen rauchen und sich nicht einsam fühlen als solche, die wegen ihrer Einsamkeit rauchen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du hast ja schon sehr viele Thesen von deinen Bekannten hier zur Diskussion gestellt und diese scheinen bei ihnen ja nur so zu sprudeln. :lol: Ich halte diese These von den vereinsamtem Rauchern jedenfalls auch als an den Haaren herbeigezogen, weil da könnte man diese auch gleich auf alle Alkoholiker, alle Fettleibigen, alle Kinderhasser und noch viele mehr ausweiten.

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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