Als Frau gar nicht auf Kinderweinen reagieren?
Immer wieder höre ich davon, dass Frauen besonders sensibel sind, wenn es um weinende Kinder geht. Die hohe Frequenz kommt bei den Frauen angeblich direkt an und sie werden wach wenn sie schlafen oder reagieren, wenn sie ein Kind weinen hören. Ich selbst kann das von mir gar nicht behaupten.
Letzte Woche hatten wir einen Säugling zur Betreuung bei uns in der Wohnung. Die Eltern sind im Urlaub und das Baby sollte vier Tage bei seinen Großeltern bleiben und dann zwei Tage bei uns, bis die Eltern aus dem Urlaub wieder kommen. Ich selbst bin nicht so begeistert von Kindern und kann wenig mit ihnen anfangen, aber den Urlaub wollten wir unseren Bekannten nicht verderben.
Nun war es in der Tat so, dass ich die Nächte durchgeschlafen habe und nur am Rande mitbekommen habe, dass das Baby in der Nacht geweint hat. Mein Freund war immer direkt wach und aufgestanden, um das Kind zu beruhigen. Ich habe davon so wenig mitbekommen, dass ich am Morgen nicht einmal genau sagen konnte, ob das Baby geweint hatte oder nicht.
Wie ist das bei euch? Reagiert ihr als Frau auch immer sehr sensibel auf das Schreien eines Kindes und werdet in der Nacht direkt wach oder stört euch das überhaupt nicht und ihr könnt unbekümmert weiter schlafen? Trifft dieses Klischee möglicherweise nicht auf alle Frauen zu?
Dass Frauen prinzipiell auf das Weinen eines Babys reagieren, das ist ein Klischee. Ich kann wunderbar schlafen, wenn ein Baby brüllt. Klar, es stört beim Einschlafen, aber das tun andere laute Geräusche auch. Wenn ein fremdes Kind weint, ist mein Mann schneller wach.
Ganz anders sah das aus, als die eigenen Babys geweint haben. Da hat der Gatte genauso schnell oder langsam reagiert wie immer. Ich dagegen stand meist schon bei leichtem Wimmern oder Meckern senkrecht. Meine Kinder kamen nachts meist gar nicht zum Schreien, ich war da schon längst da. Andere Kinder wecken mich trotzdem nicht schneller.
Ich denke mal eher, dass es nicht deine Idee war mit dem Kind bei euch und da du eh Kindern eher abgeneigt bist, bist du wohl auch davon ausgegangen, dass sich dein Partner darum kümmern wird. Anders wäre es gewesen wenn er nicht da gewesen wäre und du die Verantwortung hast, da rutscht man mehr oder weniger in den StandBy Modus und macht seine Aufgaben und nimmt auch die Dinge anders wahr.
Mein Ex Partner und der Kindesvater von meinem Sohn schläft wie ein Stein und da bekommst du ihn auch nicht wach, wenn du eine Blendgranate vor das Zelt wirfst. Haben schon mehrere ausprobiert und er pennt da einfach seelenruhig weiter und bekommt nichts mit. Entsprechend hat er auch auf kein Kindergeschrei und weinen reagiert, wenn er wusste ich bin da und ich mache das ohnehin. Kaum war ich weg weil ich Nachtdienst hatte, war das anders, da ist er beim kleinsten Furzen vom Kind im Schlaf aufgewacht, aufgesprungen und gucken gegangen. Auch mit, weil er es eben nicht kannte und das manchmal auch Geräusche kommen im Schlaf die wie weinen sich anhören, wo ich nicht drauf reagiere da ich es anders kenne, anders gewöhnt bin und weiß wann ich mich erheben muss und sich das nicht alleine gibt.
Anders ist das heute auch nicht. Ich kann dir unter einer Menge von 50 Kindern sagen wenn meiner plärrt, ich kann dir aber auch sagen warum das plärren kommt alleine von der Lage her. Sei es nun Unzufriedenheit, man hat das Spielzeug weg genommen, kleine Reibereien mit anderen Kindern oder auch richtig weh getan. Nicht bei allem bewege ich mich und gehe auch nachschauen, aber wenn das plärren und heulen ist von "ich hab mir weh getan" dann gehe ich auch schauen. Ansonsten kommt er eh angerannt da muss ich nicht mehr hinterher.
Auf fremde Kinder reagiere ich gar nicht wenn ich nicht eingebunden bin und die Aufsichtspflicht für diese bekommen habe z.B. weil ein Besuchskind zum spielen da ist, mal ein Gastkind hier schläft oder auch mal das Baby von irgendwem hier einige Zeit lang haust. Denn dann ist es nicht meine Zuständigkeit wenn es mir nicht direkt übertragen wurde und dann kann auch derjenige selbst hüpfen, der dazu gehört und dafür Verantwortlich ist. Da sehe ich mich gänzlich nicht in der Pflicht. Anders sieht es aus, wenn dann nichts reagiert und keiner geht, weil keine Aufsichtsperson da ist oder diese auch selbst nicht in der Lage ist zu reagieren, dann nehme ich mich dem an ansonsten aber auch nicht.
Zuletzt war das der Fall, als eine Mutter in der Straßenbahn das eine Kind mit Kinderwagen stehen lassen musste, weil das andere Kind mit dem Fuß in der Kante zwischen Straßenbahn und Bahnsteig hing zum befreien. Sie hat ihr älteres dann heraus gezogen, die Türen waren in der Zeit zu und das zweite in der Straßenbahn am heulen ohne weitere Aufsichtspersonen. Der Fahrer hat nur gesehen, dass alles frei ist und er fahren kann und das noch das zweite Kind von dieser Mutter in der Bahn war zu dem Zeitpunkt, konnte der ja nicht wissen oder Hellsehen. Mein eigenen Sohn auf den Arm genommen, den Wagen mitsamt fremden Kind an der nächsten Station mit raus genommen und abgewartet bis die Mutter angerannt kam und es wieder in Empfang nehmen konnte. Zwar wäre man da auch berechtigt gewesen die Notbremse und alles zu ziehen ohne Folgen für einen selbst in diesem Fall, aber so ging es eben auch. Selbst wenn das Kind nicht geheult hätte, hätte ich in dem Fall reagiert.
Es trifft daher nicht auf jede Frau zu und das verallgemeinern kann man auch nicht. Da eben auch nicht jeder Mann auf das eigene Kind reagiert, wie auch nicht jede Frau. Tagesverfassung kommt ebenfalls noch mit dazu, bist du wirklich fertig und todmüde, dann bekommst du auch andere Dinge nicht mit und vor allem nicht alles. Medikamente zum schlafen oder auch Wechselwirkungen von anderen setzen das ebenfalls herab was man mitbekommt und was nicht, wie auch der Gesundheitszustand, das Hörvermögen und solche Dinge. Aber das eigene Kind ist auch nochmal etwas anderes wie ein Fremdkind, selbst wenn man mit anderen nichts anfangen kann und nicht reagiert, wird man beim eigenen immer mehr mitbekommen. Das sind dann das weitere Paar Augen und Ohren was einer Mutter wächst und mehr mitbekommen, als Kindern im weiteren Alter dann lieb ist.
Ich hatte auch schon Phasen in denen ich mein Sohn nicht mehr gehört habe. Einfach, wenn man fertig ist und nicht mehr kann, weil man schon seit Tagen nicht geschlafen hat. Wobei mein Unterbewusstsein natürlich wusste, dass mein Mann da ist und er sich darum kümmert. Wir hatten das gemeinsam auch gut im Griff.
Ich denke, dass du unterbewusst einfach keine Lust darauf hattest dich um einen Säugling zu kümmern und deswegen einfach nicht wach geworden bist. Wobei das natürlich auch sein kann, dass du das generell nicht wahrnimmst, weil du ja auch keine Kinder möchtest, du also auch keinen so ausgeprägten Mutterinstinkt hast.
Außerdem macht es auch einen Unterschied ob man das eigene Kind hört oder andere Kinder. Bei meinem Neffen beispielsweise höre ich überhaupt nicht, wenn er nachts aufwacht und schreit oder meckert. Bei meinem Kind aber schon, das sind einfach Instinkte und beim eigenen Kind ist das denke ich auch einfach etwas anderes.
Ich glaube auch dass es eher ein Klischee ist dass alle Frauen sensibel auf weinende Babys reagieren. Ich kenne sehr viele Frauen die trotz Babyschreien wunderbar schlafen können. Bei mir war es früher ähnlich, mich hat ein schreiendes Baby oder gar ein schreiendes Kleinkind überhaupt nicht gestört. Weder nachts noch beim einkaufen oder in anderen Situationen. Ich habe sie teilweise nicht einmal wahrgenommen. Oder, und das muss ich zu meiner Schande gestehen, war ich eher ein wenig genervt von dem schreien oder dem weinen.
Das änderte sich allerdings schlagartig als ich selber ein Baby bekommen habe. Und damit meine ich nicht das ich nur auf das weinen meines eigenen Babys sensibel reagierte. Nein ich reagiere auch sehr sensibel auf andere weinende Babys. Nun stört es mich allerdings weniger wegen der Lautstärke, sondern mir tun die Kinder mittlerweile sehr leid. Und die Eltern natürlich auch. Denn jetzt weiß ich oft zu gut wie schwer es ist ein weinendes Baby zu beruhigen.
Oder wie herzzerreißend es sein kann wenn das Baby gerade vom impfen kommt oder einfach gerade in einer für das Baby schlimmen Situation war, und man dem Baby in seiner Trauer jetzt nicht wirklich helfen kann. Gefühlt jedes Mal wenn ich mit meiner Tochter beim Arzt war, und ein anderes weinendes Baby aus dem Arztzimmer gekommen ist blutete mir das Herz. Ich hätte auch nie gedacht dass man einmal so reagiert, aber spätestens wenn man selber Mutter ist reagiert man doch etwas sensibler auf das weinen von Kindern als vorher. Das muss natürlich nicht für alle Mütter gelten, aber meine Erfahrung nach für die meisten.
Mir geht Kindergeschrei ziemlich schnell auf die Nerven und ich habe keinen besonders tiefen Schlaf, von daher kann ich mir schon vorstellen, dass mich so ein penetrantes Gekreische aufwecken würde. Ich finde das hat immer was von Sirene und die sind ja eigentlich auch dafür gedacht einen aus dem Schlaf zu reißen.
Das würde mir aber mit anderen Geräuschen wahrscheinlich ähnlich gehen. Wenn im Nebenzimmer ein Hund bellen würde oder jemand die Musik laut gedreht hätte würde ich davon wahrscheinlich genauso wach werden wenn die Lautstärke gleich ist.
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