Wie gefährlich können homöopathische Mittel sein?

vom 15.10.2017, 13:49 Uhr

Homöopathische Mittel haben bekanntermaßen keine Wirkung und beruhen allein auf dem Placebo Effekt. Das ist an sich nicht zwangsläufig schlimm, da dies gerade bei Kindern die Einnahme von herkömmlichen und schädlichen Arzneimitteln ersetzen kann. Allerdings gibt es leider auch viele Menschen, die sehr stark an die Wirkung homöopathischer Zuckerkügelchen glauben und deswegen sogar die Schulmedizin links liegen lassen.

In letzter Zeit habe ich zu diesem Thema immer mehr Berichte gehört. Es gibt krebskranke Menschen die sich voll und ganz auf die Homöopathie verlassen und entsprechend auch schnell versterben. Anschließend ist es schwierig jemandem die Schuld dafür zu geben. Auch gibt es Fälle in denen Kinder sterben, da Eltern bei einer Lungenentzündung oder anderen schweren Leiden auf Homöopathie setzen.

Wie sinnvoll beispielsweise wie gefährlich findet ihr homöopathische Mittel? Sollte darüber mehr aufgeklärt werden, so dass Menschen verstehen, dass homöopathische Mittel nur bei kleineren Übeln Linderung verschaffen und ansonsten keine Wirkung haben? Wie kann man verhindern, dass schwer Krebskranke Patienten oder Eltern kranker Kinder sich alleine auf die Homöopathie verlassen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wo ist denn die Studie darüber, dass homöopathische Mittel keine echte Wirkung zeigen, sondern nur auf dem Placebo Effekt beruhen? Interessant. Ich wusste nämlich gar nicht, dass ein Placebo Effekt bei Säuglingen ohne voll ausgebildetes Bewusstsein möglich ist. Für den link zur Studie wäre ich schon mal sehr dankbar. :)

Nicht falsch verstehen, ich nehme keinerlei homöopathische Mittel ein, da ich mich weitestgehend damit nicht auskenne, aber mich interessiert es eben, wenn etwas tatsächlich als erwiesen anerkannt wurde, denn Studien gibt es genügend und die meisten sind, leider Gottes, unseriös.

Als Krebskranker gibt es übrigens Mittel, die weitaus unschädlicher und effektiver sind als Chemotherapie (ein Gemisch Senfgas und anderen lustigen toxischen Mittelchen, die den Körper langsam zerstören (deshalb die 5 Jahre Überlebsrate). Brokkoli z.B. und viele viel andere grüne Gemüsesorten killen Krebszellen schneller als Du "Amen!" sagen kannst. Bringt der Pharmaindustrie leider nur nicht so viel Geld ein wie die Chemo. Mit gesunden Menschen verdient sich nunmal kein Geld.

Lustig ist es auch immer, wie gleich ein riesen Tamtam darum gemacht wird, wenn jemand Todkrankes stirbt, nur weil er natürliche Heilungsmethoden in Betracht gezogen hat. Weißt Du eigentlich, wie viele Menschen durch schulmedizinische Mittel um´s Leben kommen? 25.000 menschen jährlich. Aber interessiert anscheinend niemanden. :wall:

Glaubst Du, die todkranken Menschen würden mit Chemo wirklich bessere Chancen haben? Schon mal Überlebensrate-Studien von Krebspatienten gelesen, die Chemo bekommen haben? Die Überlebensrate nach 5 Jahren beträgt durchschnittlich 2,3%. Wow, DAS klingt wirklich nach einer besseren Alternative. :whistle:

Also anstatt hier über natürliche Mittel her zuziehen, würde ich Dir nahe legen, mal Deine eigene Meinung zu hinterfragen und in Deinem eigenen Überzeugungsgebiet etwas weiter zu recherchieren. Heutzutage sollte man wirklich darüber aufgeklärt sein, welche Folgen schulmedizinische Mittel haben können und nicht blind den Göttern in Weiß vertrauen. Armselig, so ein der kollektiven Norm nachplapperndes Gesülze.

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie heißt es so schön? Die Dosis macht das Gift. Mir kann keiner erzählen, dass Schulmedizin gänzlich unschädlich ist. Da kann man es genauso mit übertreiben finde ich, wenn ich bedenke, dass Überdosierung auch schädlich sein kann. Also ich finde, dass kann man gar nicht pauschalisieren und ich finde es falsch hier gegen die Homöopathie zu wettern und das völlig undifferenziert zu tun. Es kann alles potentiell tödlich oder schädlich sein, wenn man es übertreibt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde, dass man hier differenzieren muss zwischen Nebenwirkungen von bekannten Wirkstoffen und homöopathischen "Arzneien", deren "Wirkung" eben darauf beruht, dass sie die Wirkstoffe in derart hoher Verdünnung enthalten, dass sie nach den Gesetzen der Chemie eigentlich nur noch beispielsweise aus Glyzerin, Milchzucker oder Ethanol bestehen. Wenn man also keine Allergien oder sonstige Probleme damit hat, ein bisschen destilliertes Wasser oder ähnliches zu sich zu nehmen, sollten homopathische Mittel an sich weniger "gefährlich" sein als die gute, alte Schulmedizin, bei denen man durchaus Pech haben kann und von den Nebenwirkungen kränker wird als von der eigentlichen Wirkung gesund.

Dass manche Leute bei ernstzunehmenden Krankheiten sich auf die Homöopathie verlassen und entsprechend eine Verschlechterung ihres Zustands bis hin zum Tod erleben, steht in meinen Augen auf einem ganz anderen Blatt und hat nichts mit der "Gefährlichkeit" der Homöopathie an sich und der verwendeten Methoden zu tun. Es ist schließlich allgemein bekannt, auf welchen Prinzipien die Homöopathie beruht, und wenn jemand geistig gesund, normal intelligent und über die Vor- und Nachteile aufgeklärt ist und sich dennoch dafür entscheidet, seinen Lungenkrebs mit Zuckerkügelchen zu bekämpfen, ist dies meines Erachtens das gute Recht dieser Person, und es ist ja auch nicht gesagt, dass die Schulmedizin immer erfolgreich ist und alle anderen Methoden immer nur Müll sind.

Auch wenn beispielsweise jemand sehr schwer krank ist und mit konventionellen Methoden nur noch wenig bis gar keine Hoffnung besteht, dass die Person wieder geheilt wird, habe ich auch Verständnis dafür, dass man zu jedem Strohhalm greift und es auch mit weniger konventionellen Heilmethoden probiert.

Diese sind vielleicht auch nicht wirksamer als die Schulmedizin, aber wenn die Tage des Patienten sowieso gezählt sind, bedeutet das für mich auch nicht, dass die Homöopathie oder der Kräutertee daran schuld sind oder dass es an sich gefährlich ist, sich darauf zu verlassen. Um eine Metapher zu verwenden: Wenn jemand mit Flipflops das Matterhorn besteigen will und abstürzt, heißt das ja auch nicht, dass die Flipflops für den Menschen "gefährlich" sind.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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