In welchen Stadien von Depressionen Medikamente nehmen?

vom 15.10.2017, 08:07 Uhr

Es gibt wohl drei Stadien von Depressionen, dazu gehören die Leichten, Mittleren und Schweren. Bei einer Bekannten wurde nun wohl schwere Depressionen diagnostiziert. Sie ist nun verunsichert und weiß gar nicht so recht, was sie damit nun anfangen soll. Sie befindet sich aber bereits in Therapie und weiß nun gar nicht, ob sie Medikamente nehmen soll oder nicht.

Sie hat bisher wohl nichts Gutes über Antidepressiva gehört und möchte nach Möglichkeit daher wohl eher keine Medikamente nehmen. Ich kenne mich da nicht aus und kann ihr schlecht etwas raten.

In welchen Stadien von Depressionen ist es angebracht Medikamente zu nehmen? Kann man auch schwere Depressionen ohne Medikamente behandeln? Ist das durchaus sinnvoll? Kommt es nicht nur auf das Stadium, sondern auch auf die Symptome drauf an? Sollte meine Bekannte mit ihrem Hausarzt darüber sprechen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wie, sie ist bereits in Therapie und weiß aber nicht, ob sie Antidepressiva nehmen soll? Was sagt denn der Therapeut dazu? Der müsste doch beurteilen können, ob die Einnahme von Medikamenten in ihrem Fall indiziert wäre oder nicht?

Deine Bekannte sollte meines Erachtens nicht mit dem Hausarzt, sondern mit einem guten Psychiater und ihrem (Psycho?)Therapeuten über dieses Thema reden. Einfach weil diese Leute sich auf dem Gebiet besser auskennen als der normale Hausarzt. Wenn sie wirklich eine schwere Depression hat, gibt es in den meisten Großstädten entsprechende Ambulanzen, wo sie sehr schnell einen Termin bei einem erfahrenen Psychiater bekommt.

Ob Medikamente in ihrem Fall nun sinnvoll sind oder nicht, kann von uns wohl niemand wirklich beurteilen. Handelt es sich um eine Depression, die durch irgendeinen Umstand ausgelöst wurde? Oder um eine, die aus körperlichen Fehlschaltungen resultiert? In ersterem Fall geht es sicherlich auch ohne Antidepressiva, wenn man sich intensiv mit der Psyche beschäftigt. Die Antidepressiva sind da doch eher ein "Bonus", der unterstützend wirkt.

Ich für meinen Teil nehme seit Jahren Antidepressiva in hoher Dosis, da ich seit meiner Jugend immer wieder mit schweren Depressionen zu tun hatte. Ich habe mich jahrelang gesträubt, Medikamente zu nehmen und bin von Therapie zu Therapie gesprungen, die ich alle abgebrochen habe. Irgendwann hatte ich die Nase voll, bin zum Psychiater, habe ein Antidepressivum bekommen und kann guten Gewissens behaupten, dass diese Pillen mir das Leben gerettet haben.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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